zwischen den TagenSo fühlt es sich auch ...

zwischen den Tagen
So fühlt es sich auch an, oder? Irgendwie unwirklich. Auch die Sachen, die man dringend erledigen müsste, sind irgendwie in Watte gepackt und weiter weg. Das ist nicht richtig gesund so, aber ich kann es auch nicht ändern.
Je näher der letzte Tag des Jahres gekrochen kommt, desto unruhiger bin ich. Letztes Jahr wollte ich nichts weiter als einen romantischen Jahresanfang und landete direkt in der Notaufnahme. Zuhause bleiben ist keine Sicherheitsgarantie :-( aber alles, was ich mir auch diesmal wünsche, ist ein Abend ganz alleine mit Oliver, in aller Ruhe und ohne dass jemand vorbeikommen will. Über Weihnachten haben wir mehrere Einladungen abgelehnt, wobei ich mir eine Dame fast vom Leibe prügeln musste. Wir hatten aber auch keine Lust, nur deswegen aus dem Bett zu kriechen und das Haus zu verlassen, damit sie das Auto nicht sieht - also habe ich ehrlich gesagt: Wir wollen nicht. Wir möchten lieber alleine sein. Dann hörte es endlich auf. Dieses blöde Jahr war hammerhart und anstrengend, was ist daran so schwer zu verstehen, dass wir uns Ruhe und Zeit zu zweit wünschen? Parties und Treffen mit Freunden machen sowieso mehr Spaß, wenn sie nicht so termingebunden stattfinden. Aber egal, was mir sonst gefällt, diesmal will ich einfach die Tür schliessen, Oliver kocht mexikanisch, wir machen uns einen gemütlichen Abend und wenn das Neue Jahr anfängt ... hätte ich auch nichts dagegen, diesmal nicht viel davon zu merken. Schön kann man es sich auch einfach so machen.

Das Homepage-Buch ist laut Amazon bestellbar und gestern nacht sind zwei meiner drei Testbestellungen (einmal Ende November, einmal Ende Dezember) angeblich an mich ausgeliefert worden *freu* andererseits kam direkt danach eine Mail für die dritte Testbestellung, es habe sich beim Verlag was geändert und man wisse nicht, blabla ... nun heißt es abwarten 😊 noch eins bestelle ich jedenfalls nicht, denn ich kriege ja auch noch Referenzexemplare. Wenn auch wohl nicht so viele wie bei einem Roman *g* die französische Übersetzung kam jedenfalls nur 3mal.

Es würde das Jahr jedenfalls nett für mich abrunden, wenn das Ding auch endlich im Handel erhältlich wäre. Ich hatte ein paar schlimme Nächte, als ich mit dem Manuskript kämpfte. Einmal sass ich bis morgens um 7 an dem letzten Kapitel, und das entzündete Bein war steif geworden, angeschwollen und unbeweglich und schmerzte unglaublich. Aus einer Stelle lief anhaltend ein schmaler Streifen Blut und Gewebeflüssigkeit und ich hatte verdammte Schwierigkeiten, mich aufrecht zu halten. Aber ich war schon über dem Abgabetermin und viel zu bockig, um aufzugeben. Jaha, das kann man sich bestimmt nur schwer vorstellen, wenn man im warmen Büro sitzt oder Papi, Mami und/oder der “Ernährer” den tröstenden Geldhahn bereithalten *g* aber leider war der Unfall im Januar nicht die erste Katastrophe meines jungen Lebens, sondern die soundsovielte in einer Serie und zu dem Zeitpunkt war kein Ende in Sicht, jedenfalls nicht für die Krankheitssymptome. Große Brocken Geld wirft man nicht von sich, wenn man noch nicht mal 6 Monate selbständig ist und sich selbst kranken- und rentenversichert, keine Ahnung hat, was man übernächste Woche arbeitet und wie lange man überhaupt noch arbeiten kann. Also habe ich mich eben bis zum Ende von diesem Manuskript durchgebissen. Ich schreibe es hier und heute auf, weil dieses Diary meine Zeitkapsel ist, denn ich selbst kann mich an die unzähligen Dinge, die im Laufe der Monate passieren, sowieso kaum noch erinnern. Es geschieht einfach zu viel. Auch sehr viel schönes, klar 😊

Bereuen tue ich es nicht, dass ich weitergeschrieben habe, obwohl es mir so furchtbar schlecht ging. Es hat noch nie geschadet, bis an die Grenze zu gehen, im Gegenteil, es macht stark und stärker, sowas durchzustehen und nicht ständig wimmernd und winselnd zu überlegen, warum etwas sowieso nicht gehen kann. Aber das ist bei vielen ja schon zur Charaktereigenschaft geworden, dieses “sowieso nicht wirklich wollen können”, darüber kann ich mich hoffentlich im nächsten Jahrtausend nicht mehr aufregen. Am besten gefällt mir noch die mit kuhäugigem Glotzen vorgebrachte Aussage “es hat halt nicht jeder so eine Power!” Stimmt. Dann kann man’s ja auch gleich lassen und leben wie eine Amöbe.

Übrigens, wenn mir jemand erzählt, er sei ja sowas von pleite und verzweifelt ... und würde jetzt erst mal in Urlaub fahren, um sich gründlich von seinem ach so anstrengenden Leben auszuruhen ... der/die braucht nicht ernsthaft zu erwarten, dass ich sie noch für voll nehme *g* Es sind immer die Pleitegeier, die sich als erste einen DVD-Player kaufen, meistens die abgebranntesten Leute, die ohne Premiere World nicht existieren können. Die dümmsten Deppen haben die allerdicksten Karren. Die am lautesten schreien und wehklagen, bekommen oft noch kurz vorm Rentenalter monatliche Zuschüsse von den Eltern. Und so weiter. Es ist genauso belustigend wie ärgerlich.

Aber, und das ist wichtig: Es ist nicht mein Problem. Have a nice day!

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