Webfundstücke. The first, the last, the everything: ...

Webfundstücke. The first, the last, the everything: Webseiten mit alten (guten) Ideen, deren Besitzer denkt, er sei der Erste, der darauf kam. Gerade im literarischen Bereich sehr häufig! Schade, wenn dann jemand ausgelacht wird. Oder ist es vielleicht einfach nicht gut, so vollmundig auf sich als Erfinder zu weisen? Das Jenny-Elvers Syndrom: Wer trotz riesigem Aufwand nicht beachtet wird, lügt Beachtenswertes, und dann klappt das schon. Denkste - das kann auch gut nach hinten losgehen und eine teure Angelegenheit werden 😉 Gästebuchketten: Besuchst du mich besuch ich dich besuchen dich meine Besucher besuchen mich deine Besucher linken wir uns vor zurück und im Kreis und ... dann kommen leider die Werbedingsdas.

Sobald Banner ins Spiel kommen, bin ich nicht mehr so amüsiert, wenn ich in so eine Rundumvernetzung stolpere. Osterbanner. Hmpf. Muss ja nicht sein. Rhabarber Salbader Blafasel: Innere Unruhezustände durch lange Aufsätze darüber versuchen abzulegen, dass man selbst ja ganz und gar anders drauf ist (LOL) als das oder der, welche diese Unruhe auslösten. Verständlich. Menschlich. Gar nicht schlimm. Sehr sehr transparent. Schizoide Paranoia: Die Welt dreht sich, und das geht eindeutig gegen mich und gegen mich allein. Jammerjaul Sabbel Bläh 😊 will das eigentlich jemand wissen? Vermutlich.

Eigentlich ist es sehr interessant, was andere so fürchten. Smarties und Perlen: Auf einer Homepage, die man nur aus Höflichkeit besucht, weil man dazu aufgefordert wurde, plötzlich Schönes und Unterhaltsames finden. Pixeliges: Jubelt und preiset den Webmaster ... nur du selbst kannst der Seite, die alle sooooooo toll finden, einfach nichts Umwerfendes abgewinnen und fragst dich ewig, woran das wohl liegt. Zuviele Pixel?

Trotz as Trotz can: Statements, wie anders man doch ist. In allem. Und damit wieder gleich. Grins. Keine bestimmte Seite gemeint, ist mir nur so eingefallen. Mitgelaufen: Wer sich kritiklos motivieren lässt, in eine Hetzkampagne einzusteigen, darf sich unter die Leute einreihen, die kerngesund auf Behindertenparkplätzen parken, fremde Post lesen, für den Freitod von gemobbten Nachbarn mitverantwortlich sind und ein gefundenes Portemonnaie auch dann nicht zurückgeben würden, wenn klar ersichtlich ist, dass es einem Sozialhilfeempfänger gehört. Alles dieselbe Sorte. Stehlen womöglich noch mehr als Zeit, wenn sie keine Gefahr laufen, erwischt zu werden und sehen im Spiegel doch stets einen guten Menschen. Erstaunlich, erstaunlich. Weblogs: Die beliebtesten Weblogs sind eigentlich getarnte Tagebücher. Find ich gut. Nicht, dass es mich überraschen würde. Frei schreiben, reden, denken: Wirkt automatisch arrogant auf Leute, die sich das nicht trauen. Macht nix. Intimitäten, Probleme, einsame Herzen: Du möchtest nach vorne ins Web greifen, umarmen und trösten. Aber es geht nicht, denn hinter dem Text ist ein Fremder, der dir nur die Illusion des Kennens geschenkt hat. Wenn es nicht nur ein oberflächlicher Gruß sein soll (und mehr kann es ja nicht sein), schweigt man lieber stumm. Auch ohne Reaktion kann man gute Wünsche senden. Geschlossene Zirkel: Bienenkönig/in Syndrom. Mother of the fucking list, Tempeltänzer, Hausmeister, Aufsichtsräte, Pausenclowns. Communities wuchern in bunten Bakterienkombinationen, einige freundlich wie Joghurt, andere mit giftig bunten Teppichen aus Gewächs. Hier bin ich daheim, hier darf ich sein.

Click-a-click again and again: Auch wenn man weiß, dass inzwischen nicht neues dort ist, ruft man manche Seiten immer wieder auf. Dumpfes plattes “Klick”: Man mag nicht, wen man findet und surft trotzdem hin. Schuldig. Aber immer öfter auch nicht. Newbie-Freunde und -Verwandte: Versenden bevorzugt Spam, Spam und nichts als Spam. Hoax. Kettenbrief. Knochenmarkspender für Julia, Visitenkarten für Craig, wenn die Welt ein Dorf mit 100 Leuten wäre, dann würden 99 um mich herumstehen und sich fragen, warum ich Schaum vor dem Mund habe, wo sie doch so nett an mich denken. Bei jedem Fwd. Was soll man sagen, außer achtzehnmal ... und dann gibt man auf und dankt höflich, denn Nerven sind kostbar in diesen Tagen. Blupp. Gut im Spinat, nicht bei großen, massiven und schwer verdaulichen Textblöcken. Es sei denn, man produziert sie absichtlich in dieser und genau dieser Optik. Musst sie ja nicht lesen. Würde ich wahrscheinlich auch nicht.

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