War gar kein übler Tag gestern. Trotz ...


War gar kein übler Tag gestern. Trotz Arztbesuchen.

Eine Schilddrüse von 7 ml kann angeblich genau so gut arbeiten wie eine mit den (“normalen”) 70 bis 90 ml. Mit ein bisschen Glück, klar. Hashimoto als Autoimmunerkrankung ist unheilbar, aber anscheinend gibt es Fälle, in denen es verschwand. Also muss es wohl doch nicht unheilbar sein. Ein Arzt sagt, es sei witzlos, wenn ich die Schilddrüsenhormone weiter nehme. Soso. Der andere sagt, es sei durchaus nicht witzlos, sondern wichtig.

Wie immer ist alles sehr verwirrend und wie immer ist es im Krankheitsfall von Vorteil, gesund zu sein - sonst schafft man es kaum, sich dagegen zu stemmen und hartnäckig auf Informationen zu bestehen. Ich bin froh, dass ich in den einschlägigen Foren im Web nicht viel gelesen oder gar mitgeschrieben habe, denn die Szene der “Schilddrüsenkranken” im deutschen Web hat im doppelten Sinne was Ungesundes. Da gibt es ein paar Leutchen, die gar keine Mediziner sind, aber rund um die Uhr alles mit Meinungen und Erfahrungsberichten zudonnern, es wird sich gezofft und Foren werden passwortgeschützt und Teilnehmer gelten als kompetent, nur weil sie präsent sind und so weiter. Steh ich nicht so drauf. Geht schliesslich um mein Leben. Links setze ich keine, denn wer sich interessiert, wird ganz schnell herausfinden können, was ich meine.

Ausserdem haben die meisten dieser Selbsthilfe-Foren so einen unerbittlichen Sog. Ich gehöre zu den Leuten, denen noch nach zwei Jahren die Kopfhaut juckt, wenn sie an eine ungewaschene Person nur denken!, die sie mal im Vorbeigehen gerochen haben, und wenn’s nur in der Fussgängerzone war. Beschreibungen von Zuständen will ich nicht, denn: Ab wann hat man Symptome, weil man sie wirklich hat - und ab wann, weil man gelesen hat, dass man sie haben SOLLTE? Unser Unterbewusstsein spielt uns ja doch so manchen Streich und so habe ich schon vor Monaten das Lesen in diesen Foren sofort wieder aufgegeben und nur gestern nach den Terminen mal wieder hineingeschaut. Ja, einige Leute suchen und finden dort Hilfe. Andere wiederum suchen und finden dort ihren Inhalt, aber nicht in der Heilung, wenn Ihr versteht, was ich meine. Auch krank sein kann eine angenehme Richtung vorgeben, und wenn man sich dann noch “nützlich” macht ...

Hmpf, nicht für mich. Dinge bessern sich mit einer positiven Grundhaltung oft eher als mit ständiger negativer Information. Ich schob mir gestern gereizt zum vierzehnten Mal ein Strähnchen aus der Stirn und stellte dann fest: Momentmal, wieso hab ich denn da eine Strähne? Meine Haare sind lang, glatt und schwer und unerbittlich vom Modell “Spaghetti”, da fallen (ob ich nun will oder nicht) keine kleinen Strähnchen, höchstens mal eine 50 cm lange Strähne. Dachte ich. Aber jetzt sind die Haare nachgewachsen, die ich letztes Jahr bei den Fieberschüben verloren habe
😊

Ich fuchtelte mir also forschend im Haaransatz herum und schnitt prompt selbst in meine Stirn. Mit einem Fingernagel. Die Krallen sind wieder hart! Das muss ein Verjüngungsprozess sein, denn auch mein Kinn hat sich zu Wort gemeldet und schreit mit der Stimme einer 18jährigen nach kosmetischer Tiefenreinigung, sonst will es pickeln (argh!). Aber das kann es ja haben. Sich cremen, masken, massieren und kosmetisieren lassen klingt sowieso gerade ganz gut. Das mit der Behandlung jugendlicher Problemhaut konnte ich der Dame am Telefon dann auch wieder ausreden. Ehrlich, nur meine Stimme ist 18.

Der Rest ist in einer glücklichen Phase zwischen unbezwingbar und alterslos, forschendem Mädchen und forderndem Rasseweib, Lebensenergie und Gelassenheit. Home, sweet home inside.

Noch keine Kommentare War gar kein übler Tag gestern. Trotz ...

HINWEIS: Kommentieren ist in diesem Eintrag nicht mehr möglich.