Heilbar unheilbar. Gestern habe ich nun also ...


Heilbar unheilbar. Gestern habe ich nun also eine Frau persönlich getroffen, bei der Hashimoto sich angeblich komplett wieder zurückgebildet hat. Und eine andere gesprochen, die klipp und klar sagte: Nichts ist unmöglich. Gar nichts. Viele Menschen haben die Wahl, sich für eine Krankheit zu entscheiden oder sie entschieden von sich zu scheuchen, um es mal so salopp auszudrücken (mit meinen Worten, nicht mit ihren). Würde es in meinem Leben eine Leere füllen oder mir eine Aufgabe oder eine “Bedeutung” anderen gegenüber geben, sich mit der Krankheit beschäftigen zu müssen - dann würde ich gar nicht auf den Gedanken kommen, es könne wieder verschwinden. So oder wörtlich. Ich weiß es nicht mehr. Die Essenz lautet, und das ist nicht neu: Positive Energie heilt.

Ich finde, das klingt aber auch so, als würden kranke Leute sich in Krankheit flüchten und solche pauschale Aussagen finde ich hirnverblödet. Natürlich arbeiten Seele und Geist und viele andere Dinge zusammen. Aber jeden kleinen Stolperer und Haushaltsunfall analysieren? So nach dem Motto “ich stoss mir den Fuss, also liegt was auf meinem Lebensweg - ich schneid mir in den Finger, also will ich die Hand gar nicht benutzen heute - ich verbrenn mir den Mund, also sollte ich ihn wohl besser halten” und so weiter? Man kann’s auch übertreiben.

Ebenso empfinde ich es allmählich als etwas beängstigend, wenn Leute einen gleich mit einer Lawine zuschütten, gerade weil man eine positive Einstellung hat. “Ja genau, andere sind blind, beinamputiert UND gehörlos und kriegen nichts zu essen, also geht es uns doch gut! Gut! Gut!” Ein schlimmes Mantra, auch wenn viel Wahrheit darin steckt. Aber es hat was Peinliches. Jeder kann nun mal nur die Probleme haben, die er oder sie hat. Schön und wunderbar, wenn man sich tatkräftig (also nicht bloss durch Banner in den Homepage-Ecken) engagiert für einen wertvollen Zweck, wenn man spendet oder sich einsetzt und einbringt. Aber das heisst nicht, dass alle Zivilisationsprobleme unwichtig sind, nur weil es woanders größere gibt. Man muss auch sein eigenes Päckchen er-tragen, um überhaupt hilfreich sein zu können.

Wenn Hashimoto geheilt werden kann, dann kann es das auch bei mir. Darauf bestehe ich. Und daran liegt es wahrscheinlich auch, dass es mir so gut geht und ich die lähmenden Infektionen nehme wie den Wellengang: Nach einem Ab kommt auch ein Auf. So ist es, das Meer. Und auch das Leben.

Viele Dinge, die mich belastet und gequält haben, sind schon lange im Haushaltsmüll verschwunden. Es gibt so viele Möglichkeiten, auf dem obersten Treppchen zu stehen bei der Siegerehrung - nicht alle sind offensichtlich 😉

* * *

and now for something completely different 😊

Medienverwirrt. Durchgezappt und Richterin Barbara Salesch verwirrt betrachtet. Das müssen ja wohl Schauspieler sein, denn so schlecht ist eigentlich nur das echte Leben. Wenn das aber Akteure sind, woher kam damals diese Maschendrahtzaunfrau, die war doch echt?! Dies hier können aber keine echten Personen sein, denn da zoffen sich Zuhälter und fremdgehende Frauen und noch mehr so Gesocks in äusserst vulgären Worten und immer springt jemand sehr unecht artikulierend im Publikum hoch und liefert einen entscheidenden Hinweis oder was hier anscheinend dafür gehalten wird. Hä? Da muss ich wohl irgendwas verpasst haben. Nicht.

[special little extra link for this:] Holger antwortet auf warum und Andreas antwortet auf Holger. Das Schlimmste an so einer interessanten Diskussion ist auf alle Fälle die lähmende Furcht, Beiträge oder Antworten zu verpassen, weil man es leider nicht zu seinem Lebensinhalt machen kann, jeden Tag zweihundert Weblogs und Diarys zu durchsurfen!

Warum warum warum ändert sich doch sowieso ständig. Mal tut es mir gut, mal hilft es anderen, mal musste es raus, mal gliedert es die Gedanken in meinem Kopf, mal macht es Spass, mal streckt es die Zunge raus (und ich habe eine hübsche Zunge! *grins*) und mal ist es einfach ein Mentalarchiv. Mal prickelt es, mal schmeckt es gut, mal liest man es selbst gerne, manchmal ist es ein Kloss, den man hin- und herschiebt. Mal merkt man die Augen, die durch den hohen Zaun schielen, mal sieht man nicht einmal die Leute, die schon halb darüber hängen. Mal ist es Ablage, mal Spielplatz, mal Gesprächspartner, mal To do Liste. Mal schreib ich es für mich, mal für dich. Meistens in weniger als 15 Minuten, ganz ganz selten auch mal eine Stunde lang. Illusion absoluter Nähe. Absolute Nähe. Oder Illusion. Ist das alles so wichtig? Dance with a Stranger war immer eine meiner Lieblingsgruppen, schon lange, bevor sie mit einem einzigen Lied in Deutschland charteten. Strangers in the Night war auf Platz 1 der amerikanischen Charts an dem Tag, als ich geboren wurde. Strangers on the Web spielt hier, jeden Tag, jede Nacht. Take a seat or let it be.

Noch keine Kommentare Heilbar unheilbar. Gestern habe ich nun also ...

HINWEIS: Kommentieren ist in diesem Eintrag nicht mehr möglich.