[Artikel über Weblogs] im Focus. Ich rupfe mal den einen Absatz raus:
“Vom Zeit verschlingenden Netz-Exhibitionismus hat auch die Düsseldorferin Carola Heine, im Netz als „Melody“ bekannt, erst mal die Nase voll. Drei Monate lang schrieb die freie Autorin in ihren „Notizblog“. Ende Januar hat sie einen Schlussstrich gezogen. „Man will die Leser nicht enttäuschen und gerät mehr und mehr unter Druck“, erinnert sich Heine.”
Nun ja. Man will einige Leser nicht enttäuschen, von anderen kriegt man die Krätze, wenn man auch nur drüber nachdenkt, dass sie wie die Geier lesen/kreisen. Man gerät auch nicht unter Druck wegen denen, sondern man selbst bewegt sich zu nah an der Sucht entlang. Es sind übrigens 6 Monate gewesen. Die Adresse www.notizblog.de fehlte.
Aber immerhin, mein Name ist diesmal richtig, der Wohnort und sogar der Beruf. Da kommt es wohl weniger darauf an, dass ich Zeit verschlingenden Netz-Exhibitionismus nicht so schlimm finde (Hallo! Dies ist ein Onlinetagebuch! Hallo!), sondern die virtuelle Reihenhaussiedlung war ausdrücklich nicht mein gewünschter Langzeit-Wohnort. Schliesslich urlaube ich auch nicht auf dem Ballermann, esse nicht nur Fertigdreck und Fast Food, betrachte Kampfsaufen nicht als Ausgleichsport und habe schon mal was anderes als Internetseiten gelesen. Gelle.
Was alles nichts heissen will, ausser: Es gibt halt Dinge, die macht man ab und zu. Das ist auch völlig OK. Tut man sie täglich und ausschliesslich und obendrein noch, obwohl sie anfangen zu nerven, verdient man aufrechtes Bedauern 😊
Also tut man sie dann nicht mehr.
Ansonsten ... Manchmal ist ein Weblog nur ein Weblog. Schönen Montag allerseits.
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13 Uhr, Nachschlag und Dessert 😉
Wie immer wieder schrieb mindestens ein wildfremder Mensch (eigentlich waren es zwei) mir in einem vertraulichen Tonfall und auf eine recht selbstgefällige und ein gegenseitiges Einverständnis voraussetzende Art, dass ich doch wohl trennen müsse zwischen Weblog und Weblog. Man könne doch auch eines führen, ohne sich in den schlammigsten Tiefen der Community zu suhlen.
Lustig, wenn altkluge Kommentare eingeschickt werden, die sich auf Niveauverlust beziehen. Denn es ist doch eigentlich so, dass ständige unaufgeforderte Erziehungsversuche, anonyme Cyberpädagogen und die ständige Leier mit dem erhobenem Zeigefinger, dem “das und das tut man nicht, obwohl noch der blödeste Proll nach unkontrollierter Meinungsfreiheit schreit” eben gerade diese schlammigen Abgründe sind. Oben drauf der Schaum, oft leider das Erste, was man sieht ... unten der Schlamm und in der Mitte alle Gewächse von Algen bis Seerosen. Immer wieder sabbeln vor allem jene von Toleranz, die selbst gar keine haben. Also immer noch: Nix Neues.
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