Manchmal treffe ich auf etwa 21jährige Frauen, ...

Manchmal treffe ich auf etwa 21jährige Frauen, die seit mindestens 7 Jahren mit ihrem ‘Freund’ zusammen sind und deren Leben schon ausgeplant ist und dann fällt es mir schwer, nichts zu sagen von dem, was sogar ich mit erst 34 schon weiss über das Leben und das Sich-weiterentwickeln und dann kann ich einfach nicht beurteilen, ob es schlimmer ist, wenn ich recht habe und die schillernde Sicherheit der Seifenblasen nicht von Dauer ist oder ob es schlimmer ist, dass es Leute gibt, die sich nicht weiterentwickeln und die nicht auseinanderfalten und nicht mehr wollen vom Leben und keine Jäger und Sammler, Eroberer und Forscher und Lehrer sein wollen und dann halte ich den Mund. Was ich sowieso von Anfang an vorhatte, aber die Lawine der Gedankengänge in meinem Kopf ist beachtlich. Zumindest, wenn ich feststelle, dass so ein ... Mädchen allen Ernstes zu denken scheint, dass ihr Leben nunmehr vorgezeichnet ist bis dass der Tod sie scheidet und wahrscheinlich noch danach. Vielleicht gibt es das ja. Es gibt so vieles auf diesem Planeten. Dann gibt es sicher auch ein Instantleben mit einem Instant-Ablauf, sich nicht verändernden Rollen und Einstellungen, ohne innere Löcher und Unsicherheiten, ohne persönliche Weiterentwicklung und ein sich-Öffnen des Horizonts. Hölle, was für ein grausiger Gedanke, dass es solche Clone von Klischeebildern wirklich geben könnte. Man soll nicht fragen “Ist es denn mehr wie ein bequemer, gut eingelaufener Schuh oder prickelt auch noch irgendwas?” Man darf nicht sagen “Und was, wenn der Grosse Plan nicht aufgeht und du nicht wie ein niederes Tier zum Planzeitpunkt trächtig wirst?” oder gar “Ist das denn schon alles?” und so schweige ich und die Gedanken rollen bergabwärts und kommen irgendwann wieder an und ich denke, nun ja, es gibt sicher Schlimmeres. Nur was, das weiss ich dann in dem Moment nicht und es dauert länger, bis es mir wieder einfällt.

Heute ist ein schöner Tag, nur hätte ich den TV nicht mal kurz einschalten sollen. Fernsehen ist gleich Werbung, und Werbung ist ärgerlich, wenigstens meistens und wenn sie deutsch ist. Wenige Ausnahmen. Essen ist Liebe, das wissen wir alle seit den “Küsschen”, der Suppe mit dem Knoten im Löffel und den kleinen Kuchen mit (blärgh) Margarine für Mami und Papi, die unerfindlicher Weise ohne Babysitter das Haus verlassen haben und nun überrascht werden. So viele Werbespots mit derselben Botschaft: Essen ist Liebe. Schon klar. Trotzdem finde ich den Lätta-Spot sehr mutig, wo dieser Bengel angerufen wird, die Margarine greift und sofort losstürmt. Ich meine, so viel Einsicht in die eigenen Qualitäten als anregender Liebhaber muss man erst mal haben, um solche Hilfsmittel schon beim ersten Date mitzunehmen ...

Zotty geht allmählich in den Countdown, innerhalb der nächsten Tage kommt Wolfgang auf die Welt. Nachdem er mehrmals durch die Bauchdecke nach mir getreten hat, würde ich natürlich gerne einen Blick auf ihn werfen *grins*
😊 alles Gute für den Endspurt, Christa!

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