Keine Überschrift. Nicht wirklich.

Es spricht sich schnell herum, wie praktisch das Internet ist - ich wünschte nur, jeder Interessent hätte auch einen eigenen Zugang. Im Haus ist wieder jemand schwanger und ich habe artig bei EBAY so lange und so vergeblich auf ein bestimmtes Stillkissen “gesteigert”, dass ich die Verkäuferin angemailt und um ein weiteres gebettelt habe, als es mir zum dritten Mal vor der Nase weggeschnappt wurde. Glücklicherweise erfolgreich. Was ist das nur mit diesen Bärchen überall?! Kleine bunte Bären in geknöpften Anzügen, die mit grünen Giraffen und violetten Elefanten spielen oder noch kleineren Bären in noch kleineren Anzügen an kleinen Tischen und Stühlen kleine Löffel Brei einfüttern. Große Bären mit dummen Gesichtsausdrücken. Kleine Bären mit noch kleineren Bären auf dem Arm. Mittelgroße Bären in geblümten Schürzen, mit kleinen Kinderbärenwagen und im Kreis tanzende mehrfarbige Bärenvereine. Bärenfamilien auf jedem Gegenstand für Babys! Das ist doch nicht normal.

In der Garage neben unserer stehen drei Dreiräder, drei Kettcars, drei Roller, lauter Bälle und Laster und Kettcars und Bollerwagen und Kinderwagen und Buggys und Matten und Kisten und Kästen und Kübel. Auf einigen sind ebenfalls Bärchen. Die Kleinen werden doch nicht da drin spielen?! Eventuell bei Regenwetter?? Gesehen habe ich die Kinder mit dem ganzen Zeugs noch nie, und gehört sowieso nicht.

Was aber eigentlich auch nichts zu sagen hat, denn unsere Fenster gehen alle in den aus irgendwelchen mir unbekannten Gründen komplett kinderfreien Garten. Mich interessiert das auch nur deswegen, weil ich gerne mein altes Schulpult in der Garage abbeizen würde und die Garagen nur durch ein Gitter getrennt sind - sonst wüsste ich ja nichts von der Zwergentransportmittelexplosion. Beize, hm. Es ist ein altes Klostermöbel aus einer Mädchenschule, wahrscheinlich so 80 Jahre alt und irgendwann mal überlackiert worden. Nun ist es an der Zeit, das Holz wieder hervorzuholen, aber die Beizdämpfe werden sicher nicht kinderfreundlich sein. “Spielen Ihre Kinder in der Garage” hört sich aber doch irgendwie ziemlich vorwurfsvoll an.

Am besten begebe ich mich in die spiessbürgerliche deutsche Tradition der ermahnenden, erzieherischen oder informativen Hinweiszettel im zwischenmenschlichen Bereich. Wer liebt das nicht, in der Waschküche oder am Briefkasten einen Zettel zu finden, auf dem irgendein bekloppter Nachbar seine Bestellungen beim Universum notiert hat? Seltsamerweise sind das meist dieselben Menschen, die für ihren hemmungs- und rücksichtslosen Umgang mit Ruhezeiten, Müllvolumen und vor dem Briefkasten herumfliegender Post berüchtigt sind. Oder halt handfeste Spiesser.

Hier wohnte mal ein Paar, das fest und entschlossen mit einer Lawine von vorwurfsvollen Zetteln darauf bestand, dass jemand ihr kostbares Waschpulver ABSICHTLICH verschüttet habe. Ich habe nie herausgefunden, was sie eigentlich wollten und ihnen irgendwann angeboten, neues zu kaufen, damit Ruhe ist. Dann war auch Ruhe. Wahrscheinlich haben sie mich danach verdächtigt,  nachts in die Waschküche zu schleichen und mit irrem Kichern Hände voll teurem fremden Persil in die Luft zu werfen. Na, auch egal.

ACHTUNG HOLZBEIZE, GIFTIGE DÄMPFE. Das muss doch ausreichen als Hinweis. Mütter und Schwangere werden dann wohl selbst wissen, dass man nicht unbedingt mit der Nase dran langschnuffeln muss. Hoffe ich.

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