Die erste Stunde gehört mir. Morgens, direkt ...


Die erste Stunde gehört mir. Morgens, direkt nach dem Aufstehen (und manchmal noch vor dem Duschen) und sobald ich alleine bin, mache ich mir Frühstück und dann starte ich den Computer, hole Mails ab und beantworte ein paar und surfe durch ein paar Webdiaries. Heute morgen habe ich dann milde erstaunt auf eine E-Mail geblinzelt, in der mir jemand nahezu hasserfüllt vorwarf, es seie doch wohl das Letzte, wie ich mir protzig eine Domain nach der anderen kaufen würde und ob ich denn das nötig hätte. Äh… protzig? 19,95 DM im Jahr! 😊 ist wohl kaum das, was ich protzig nennen würde, zumal keine weiteren Kosten ausser einer niedrigen Anmeldegebühr dazukommen.

Da ich ja nun davon ausgehen kann, dass der junge Herr, der ja eventuell auch ein bisschen angetrunken war (betrunken im Mailverkehr gehört zu den häufigsten Delikten, denen ich in den letzten vier Monaten begegnet bin, rund solche 12 Mails habe ich erhalten!) dies hier liest ... lass mich mal einen milde mütterlichen Tonfall anschlagen und erklären, dass es ja wohl sehr viele Leute gibt, die in einer Woche mehr fürs Aus- und Essengehen und Vergnügungen und Urlaub ausgeben, als ich im Monat für Domains. Das hört sich an, als hätte ich 50 und nicht nur 10 oder so! Übrigens bin ich seit 1996 online und da kommt auch schon mal was zusammen *g* aber immer schön sparsam. Womit ich nicht sagen will, dass ich mich nicht mit drohend gezückter Kreditkarte ebenfalls phasenweise in ein Konsumgeschöpf verwandeln kann (wofür verdient das blonde Mädchen schliesslich eigenes Geld? *g*), aber ich tu’s eben nur selten. Unter anderem, weil ich immer noch schlecht zu Fuss bin und einkaufen im Web zwar praktisch ist, aber mich nicht sooo sehr verlockt.

Und was den Rest betrifft: Ob ich es nötig hätte. Ja klar! 😊 Es ist sogar absolut wesentlich und nötig, die Dinge im Leben zu tun, auf die man Lust hat, die Spass machen und die einen zu kreativen Aktionen verleiten! Erst recht, wenn sie so preiswert sind!

Allerdings ist es mit der Frage, wie nötig man es hat, ein wenig so wie mit dem “IMHO” in Online-Diskussionen. Obwohl das “in my humble opinion” (“meiner bescheidenen Meinung nach”) ja eigentlich bedeutet, dass man sich darüber im klaren ist, dass die eigene Meinung nur eine unter vielen verschiedenen zu tolerierenden ist ... kann man Gift, Salz und Pfeffer darauf nehmen, dass die ständigen IMHO-Werfer sich eigentlich für nahezu unfehlbar halten *kicher*

Und wer ständig wütig am brüten ist, was andere wohl nötig haben oder nicht, und das sogar noch ohne Anlass und am besten noch, ohne die Personen wirklich auch zu kennen ... der oder die braucht eine Prise Sommer, Sonne, Unbefangenheit und ab und zu vielleicht auch mal eine Ohrfeige gegen die Arroganz. Und um wieder zu erkennen, dass es gegen die eigenen Defizite nicht hilft, sich aufs Biestigste am Leben anderer festzusaugen. Das mit der Ohrfeige natürlich nur .... wenn’s “nötig” ist. Gibt ja auch einfach Menschen, die sind von Natur aus so entsetzlich armselig drauf. Denen ist wohl nicht mehr zu helfen.

Versteht mich richtig: Ich hab auch so meine Leute, wo ich mit gutem Grund denke “ohne ihren Papi wäre die ja wohl nix und niemand” oder “muss das nun wieder sein - wogegen soll das eigentlich helfen”. Aber ich würd die doch nicht anschreiben und persönlich beleidigen, tsss… Es liegen doch Welten zwischen Alltagslästern und solchen Froschnasen, die eine Lebensphilosophie daraus machen, sich mit derartigen Überlegungen aufzuhalten (statt sich endlich darum zu kümmern, dass die noch nicht anerkannten eigenen Probleme gelöst werden).

Nun ja, ich habe Glück. Einmal Dampf abgelassen und mir geht es wieder richtig gut. Ich hab so meine Zweifel, ob die NeidischNörgler es auch so leicht haben.

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