Das war sehr schön gestern - so ...


Das war sehr schön gestern - so viele Mails und nette Grüße aus Weblogs und Diarys, vielen Dank! Mathias meint “Seinen Geburtstag im Weblogs zu benennen, mutet immer so an, als ob man niemanden hätte, der einem sonst gratuliert. Gratuliere grundsätzlich nicht auf solches Gebaren”, aber ich sehe das alles nun mal nicht so eng. So viele Leute lesen hier nun auch wieder nicht, dass drei Dutzend spontane Geburtstagsgrüße über ein nicht-existierendes Real Life hinwegtäuschen könnten. Ich hab mich jedenfalls gefreut, und zwar auch, weil sich sogar Leute gemeldet haben, die hier lesen und von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt.
Sozusagen 😉 merci jedenfalls, und das meine ich ernst.

Zum Arbeiten bin ich allerdings nicht viel gekommen, denn auch das Telefon tobte im Aufruhr, und so sass ich heute schon wieder verdammt früh an der Kiste und probte den Terminwettlauf. Gewonnen! Ächz. Letztes Jahr habe ich mir vorgenommen, nie zu den Autoren zu gehören, über die viele Redakteure klagten: Lieferung von Texten 14 Tage nach Termin oder gar nicht. Das hat den Vorteil, dass man selbst relativ entspannt arbeitet. Das hat den Nachteil, dass die Redaktionen anfangen, sich fest darauf zu verlassen, dass man sich fest auf dich verlassen kann.

Letzte Woche sprang mir dann ein Heiopei ins Gesicht, weil ich gesagt habe “Ich bin keine Journalistin, ich bin Autorin.” Das sage ich immer, weil es nämlich stimmt. Stimmen tut es nicht deswegen, weil ich denke, dass Autoren was Besseres als Journalisten sind - sondern weil ich keine journalistische Ausbildung habe und deswegen keine Arbeiten annehmen will, bei denen es von Bedeutung (und von Fairness gegenüber Auftraggeber und Lesern) wäre, eine entsprechende (journalistische Ausbildung) zu haben. Mir ist es fast schnurz, wie man das alles nennt, aber ich renne auch nicht rum und nenne mich Schriftstellerin, weil ich EIN belletristisches Buch veröffentlicht habe oder Tierärztin, weil ich Nandi die Krusten von der Nase putze und so sage ich auch nicht der Bequemlichkeit halber “Journalistin” und basta. Bei manchen Dingen habe ich einen Zementschädel - kann ja eigentlich nicht soooo schwer zu verstehen sein, oder? Meinetwegen kann jeder sich so nennen, wie er will. Auch Journalist, auch Schriftsteller, auch Papst oder “König der Getränkedosenkiller”. Ich brauchte ein Wort für das Finanzamt und die Versicherungen und so wählte ich das unbelastete “Autorin”. Ich wünsche mir wirklich manchmal, die Menschen würden nicht so gierig darauf sein, immer das Schlechteste bei anderen anzunehmen
😉

Früher habe ich immer “If you can’t be a star, don’t be a cloud.” gesagt dazu. Das geht jetzt natürlich nicht mehr, seit Cloud ein Diary hat und sich missverständlicher Weise angesprochen fühlen könnte ...

Nettes Telefoninterviewchen mit der Berliner Morgenpost und erst mal erklärt, wie die “I am my publisher” Kultur der Onlinetagebücher sich durch den Einfall der Weblogger geändert hat. Ein Tagebuch ist ein Weblog ohne Links, ein Weblog ist ein Tagebuch ohne Privatkram und zwischen diesen beiden Polen liegt ein komplettes Erlebnisuniversum, ob’s Euch nun passt oder nicht. Kleiner Tipp: Es ist viel einfacher zu sagen “im Grunde tun alle dasselbe, nur jeder auf seine Art”, als sich in ellenlangen schwammigen Erklärungen potenzieller Unterschiede zu verstricken. Schade, die Internet Intern mit dem Weblog-Artikel ist noch nicht raus. Manchmal ist es viel effektiver, mit großen Links zu werfen. Hihi 😊

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