Große Mengen Tiramisu nach Melles Rezept zubereitet ...


Große Mengen Tiramisu nach Melles Rezept zubereitet für heute abend. Absolute und komplette Party-Unwilligkeit, aber nu isses natürlich zu spät und heute abend wird es schon schön werden. Bin ja selbst schuld, war gestern auch schon unterwegs und morgens also immer noch etwas zerknautscht. War aber ein wunderschöner Abend, nur hab ich jetzt genug gefeiert und mag eigentlich lieber meine Ruhe haben. Wie gesagt ... zu spät. Seufz.
😊

Auch gestern abend kam das Gespräch noch mal auf das Fernsehduell Schwarzer-Feldbusch. Ist schon interessant, dass andere Frauen berichten: Stumpfdumpfe Manta-Miezis jeder Altersgruppe finden Verona supi, so ziemlich jede andere Frau ist über sie seit der Talkshow verärgert. Es scheint einen direkten Zusammenhang zwischen durchgenudelten Büroschönheiten im Nuttenlook und kritikloser Akzeptanz der Feldbusch zu geben und ich finde das ziemlich bezeichnend. Auch lustig. Ansonsten habe ich nicht mehr soviel dazu gesagt. Mich ärgern nicht diese beiden Extreme der Ware Verona und der Hardcore-Alice ... sondern aktuell die Freizeitfeministinnen, die sich huldvoll für Frauenthemen engagieren, immer fettfeist und mit dicker Lippe die Engagierte raushängen lassen und sich diesen zeitaufwändigen Luxus in erster Linie nur deshalb leisten können, weil sie von einem Mann ernährt werden. Das gebetsmühlenartige Wiederholen fremder Parolen und Erkenntnisse bringt bestenfalls das Gegenteil von einer Veränderung. Da kommt dieser Drang “Halt’s Maul” zu sagen doch immer stärker durch und irgendwann werde ich es auch tun. So unweiblich das dann auch rüberkommen mag, aber man kann dann ja bei Brombeertee drüber reden, du ey. Eeeehrlich.

“Well-behaved women seldom make history”
Laurel Thatcher Ulrich

Das Hauptproblem bei diesen ganzen Themen ist, dass es kein Frauenthema, sondern ein gesellschaftliches ist - aber die meisten (jüngeren) Männer einfach nicht die geringste Ahnung haben, wo da überhaupt ein Problem sein soll: Läuft doch alles bestens, also warum darüber reden? Denen muss man im Laufe der Jahre einfach unerbittlich immer wieder ein Löffelchen Erkenntnis reichen. “Stell dir mal vor, du bringst dein Autochen in die Werkstatt und diese ganzen Frauen im Overall lächeln dich nur wohlwollend an und fragen, ob deine Frau denn auch der Meinung ist, da müssten jetzt neue Bremsbeläge rein.”—“Hä?”—“Dann stell dir eben vor, du gehst eine Strasse runter und neben dir fährt auf einmal ein Auto langsamer und eine hässliche alte Frau hängt sich aus dem Fenster und brüllt ‘Lass ihn mal für mich schwingen, Baby, zeig mal her, hast du überhaupt was in der Hose? Raus damit, Schwanz hoch, na los, oder kannst du etwa nicht?” und hinter und vor dir laufen Bekannte, Nachbarn und Kollegen.”—“Hä?”—“Wie wäre das für dich, wenn ich hochgradig verärgert sein würde, sobald du etwas für deine Fortbildung tun möchtest und ich dir sage, dass ich es nicht gerne hätte, wenn mein Mann mehr verdient als ich und überhaupt wäre es langsam mal schöner, du würdest zuhause bleiben und dich RICHTIG um den Haushalt kümmern?”—“Hä?”—“Als du dein Weblog/deine Homepage gemacht hast, sind da aus jedem Winkel des Webs ein paar weibliche Klugscheisser gekrochen gekommen, die dir erst mal unaufgefordert mitteilen mussten, was alles ihrer Meinung nach anders sein musste? Hä? Die waren männlich. Ah so.”

Gegen grobe und große Missstände wie defekte Gesetze oder offensichtliche Ungerechtigkeiten kann man angehen, aber es ist der alltägliche Kleinscheiss der mürbt. Und sowas gehört zum alltäglichen Kleinscheiss, ist überall, sitzt in Milliarden von Details.

Liebe kleine Mädchen haben es (oberflächlich betrachtet, und diese Welt IST oberflächlich) leichter als gestandene Frauen. Gestandene Frauen dürfen sowieso nur eine feministische Meinung haben, wenn sie (a) einen Mann und/oder (b) entweder eine gute Optik oder sehr viel Geld haben. Und manche Männer wundern sich dann, wenn sie in späteren Jahren neben einer grausam mutierten Kleinmädchenfrau aufwachen, die nicht mal den Versicherungskrempel für das gemeinsame Unternehmen Ehe alleine bewältigen könnte und sich immer noch schmollend einen Daumen in die faltigen Wangen schiebt, wenn irgendwas nicht nach ihren Wünschen läuft. Das ist dann nicht mehr sehr charmant. Und man kann nur hoffen, dass so eine Lebensgemeinschaft nie in stürmischen Seegang kommt. Wegrennen und jemand anderen heiraten geht nämlich auch nicht unbegrenzt.

Es ist ein allgemeines Sträuben der Nackenhaare, das ich verspüre. Kein konkreter Punkt. Ich würde mir Normalität für FrauenBILDER wünschen und weiß, dass es die nicht gibt, so lange Medien und Politik das formen, was als wunderbar gilt und man es nicht nur mit jeder Pore aufnimmt, sondern auch noch bewusst werden und dann noch bereit sein muss umzudenken und das in einem Land, das so verdammt lange braucht für eine Selbstverständlichkeit wie Dosenpfand. Ich möchte jede junge Frau rütteln und schütteln, der man anmerkt, dass sie unendlich erleichtert ist “auch einen (Mann) abbekommen zu haben” und nach jedem Bengel treten, der nicht in der Lage ist, von einer Frau mehr als die Körbchengröße wahrzunehmen. Ich möchte meine Verachtung offen zeigen, wenn Männer sich über ‘solche Themen’ abfällig äussern und sich genervt fühlen, obwohl sie sich nur relativ vage vorstellen können, worum es geht.

Und ich möchte das 17jährige Mädchen aus der Klapse-Schule, dessen Bild sich in mein Hirn gebrannt hat, in den Arm nehmen und ihr sagen, dass es nicht nötig ist, sich auf 28 Kilo herunterzuhungern und auf 17 Zentimeter hohen Turnschuhen in lila Schlaghosen durch die Gegend zu schwanken, um geliebt zu werden - weil sie Schönheit in ihren Augen und ihrer Seele hat und das auch durch 5 mm hellblauen Lidschatten nicht verbergen kann und weil sie sich nicht anpassen, einpassen, klein machen muss. Weil sie nicht nur geliebt wird, wenn sie einem Ideal entspricht. Aber ... Sie würde mich nicht hören, denn sie hat schon 17 Jahre gelernt, wie eine “Frau” heutzutage zu sein hat und ist leider einfach nur viel besser darin als die meisten von uns. Ich weiß auch nicht, ob sie noch lebt.

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