Das Treffen ist fast eine Woche her ...

Das Treffen ist fast eine Woche her und ich habe immer noch Phantomschmerzen. Ja, ich weiß, dass ich nicht ausführlich darüber berichtet habe. Alle anderen würden es tun, das wusste ich. Neid muss man nicht auch noch nähren. Deswegen steht hier auch nichts von der Freude, vom Kochen und dem Spaß, den Champagnertrüffeln und belgischen Nougatmuscheln, die ich geschenkt bekommen habe, von den lieben Mails und dem köstlichen Badezusatz, den Büchern und Blumen (und unabhängig vom Treffen von Ostergrüßen in kleinen herzförmigen Behältern aus ganz besonderen Läden) und von einem entspannten Beieinander, in dem jeder gleich und trotzdem individuell sein darf und Lachen das Herz wärmt. Von Leuten, die man vermisst, obwohl man sie nach landläufiger Meinung wahrscheinlich kaum kennt, aber genau das ist eben nicht so. Die alte Besserwisserin Vernunft lehnt schweigend mit überkreuzten Armen am Fensterbrett und schüttelt nur missmutig den Kopf, wenn meine Finger schreiben wollen “Lasst es uns sofort noch einmal tun! Zieht hier ein, oder besser noch, wir mieten alle ein Haus!”

So hängt man sehnsüchtig im Netz herum statt zu arbeiten und freut sich darüber, dass Zottys Baby doch noch umgedreht werden konnte, Alyssa eine Domain und keine Rückenschmerzen mehr hat. Muss lachen über Ingrids Beschreibungen, wie sie den Alltag bündelt und hat als einer von wenigen die tolle Frau hinter den blauen Strandseiten gesehen. Von wenigen webweit 😉 Da war Marion, die sich sofort integrierte, weil sie ein für mich sehr wichtiges Qualitätssiegel trägt: Sie ist offline genau so wie online. Das gilt auch für die anderen! Wahrscheinlich ist gerade dies das Geheimnis. Ich vermisse auch Ariana, Anna, Anne und Miss Teich aus dem fernen Bavaria, nicht zu vergessen den jüngsten mir bekannten Online-Ehemann (jetzt wieder mit Jacke) und seine webberühmten Philadelphia-Kirschen. Ilona und ihren Schimmi, der kein Tagebuch schreibt, aber an den Treffen äußerst interessiert ist (*g*). Walt hat es geschafft, mit uns zu frühstücken, und Burki ist sogar aus Somerset angereist. Burki muss man unbedingt persönlich kennen, sonst verpasst man einiges, per Mail kann er nämlich ganz schön rüffellig sein *ggg* Gemeinsam lachen also, bis der Arzt kommt 😉 und zwischendurch an einige andere denken, die es diesmal nicht geschafft haben. Ein ganz bestimmtes Daumendrücken hat geholfen und ich bin froh.

Außenstehende werden das nicht unbedingt begreifen. Ebenso wie Leute, deren Spaßfaktor am Alkoholpegel gemessen wird, oder diejenigen, die auf riesigen Chattertreffen waren. Das ist nicht dasselbe! Tagebuchschreiber kennen sich. Sie kennen sich durch ihre Worte und Berichte, und dann erst kommt noch das Gesicht dazu. Ich kann es wohl am besten beschreiben: Am letzten Samstag wollten wir alle zusammen zum Düsseldorfer AQUAZOO. Also warf ich mich nach verdammt wenig Schlaf irgendwie recht früh aus dem Bett, robbte ins Bad (Erste! Hehehe ... ) und so weiter. Zwischendurch kamen Leute, aber Ilona und Schimmi haben im Nebenhaus übernachtet und waren schon da, so musste ich die Tür nicht öffnen, sondern konnte mich in Ruhe anziehen. Anschließend ging ich in die Küche, sagte “Moin Christa”, grabschte mir einen Kaffee und schleppte den zurück ins Schlafzimmer. Dann musste ich allerdings umdrehen und zurück, weil ... eigentlich “kannte” ich ja Christa gar nicht. Hatte sie noch nie getroffen. Musste also wenigstens mal kurz richtig Hallo sagen, auch wenn ich noch nicht wach war. Tja. So ist das 😉 Christa ist es übrigens gar nicht aufgefallen, glaube ich. Ist schon irgendwie ein bisschen schwierig, mich zu verwechseln, weil meine Selbstbeschreibungen nämlich nicht geschönt sind *LOL* und schwangerer als Christa konnte man auch schwerlich aussehen.

Ab und zu sah ich einen Fuss von Wolfgang (so wird er heißen) durch die Bauchdecke in meine Richtung zeigen, aber solange das nicht in Kombination mit Fruchtwasser auf meinem Sofa ... ja, ich hör ja schon auf. Als Christa dann aber beim Abschied meine Hand griff und auf das jüngste zukünftige Familienmitglied drückte (ohne Vorwarnung, sonst wäre ich weggehopst, denke ich mal), da war das schon ein unglaublich seltsames Gefühl. Uuuuuuuh. Ich kann gar nicht begreifen, dass es so plumpdooofe Mitmenschen gibt, die schwangeren Frauen ungefragt oder gar trotz Abwehr einfach auf die Kugel patschen. Das ist mindestens so intim wie ein Kniff in die Brustwarze. Beides kommt für mich als ausgeführte Aktion nicht in Frage, klar *g* obwohl ich schon das eine oder andere Piercing gesehen habe, wo ich gerne mal eine Wäscheleine durchgehängt hätte. Um den praktischen Nutzwert zu erhöhen, sozusagen. Falls da überhaupt einer war. Aber ich schweife ab und da es diesmal nicht absichtlich ist, lasse ich das.

Olivia zu treffen war auch wieder sehr schön. Reden, lachen, Birthe treffen, den besten Italiener der Welt schon wieder heimsuchen, reden, lachen und zum Frühstück eine aufgezeichnete Talkshow gucken *g* das kann man auch nicht mit allen. Nur Schlaf kommt immer zu kurz, wenn man supernette Leute trifft - und dann ist da anschließend noch diese leere Stelle, ohne die es aber auch nix taugen würde. Zweimal im Jahr trifft sich der Wellen-
brecher eigentlich mindestens. Letztes Jahr waren es drei Male: Düsseldorf im März, Berlin im September, München im Dezember. Auf der Liste stehen nun, in dieser Reihenfolge, Hamburg und Leipzig.

Noch keine Kommentare Das Treffen ist fast eine Woche her ...

HINWEIS: Kommentieren ist in diesem Eintrag nicht mehr möglich.