Zitat des Tages diesmal von den Lebenden: ...


Zitat des Tages diesmal von den Lebenden: Das Thema Schlankheitsideal ist abgekaut *g* Nein, ist es leider nicht. Es wird nur immer selbstverständlicher, dass Leute hungern, sporteln, verzichten, sich quälen und es als normal empfinden, sich verbessern zu müssen. Furchteinflössend. Die dummen Tussen, die sich klagend die Oberschenkel reiben und sagen “Meine Reiterhosen nehmen mir alle Lebensfreude!” sind leider auch als Fahrer von verkehrstauglichen Kraftfahrzeugen unterwegs. Typen, die bis zu 8 Stunden täglich im Fitnessraum verbringen, damit sie so aussehen, als könnten sie in freier Wildbahn Holz hacken, pflanzen sich fort. Mit besagten Tussen vermutlich. Kein Stück Kuchen auf einer Party ohne Erläuterungen: Eins darf ich ja, und gestern habe ich wegen heute kein Abendbrot gegessen und überhaupt, hat Marie nicht toll mit dieser Kohlsuppendiät abgenommen?

Versteht mich richtig, ich finde knackige, junge, schlanke durchtrainierte Körper auch schöner als schlaffe, ältere, dicke und unsportliche. Aber eben nicht akzeptabler, und da liegt der Unterschied. Wenn ein junges Mädchen während ihrer ganzen Jugend beobachten kann, wie ihre Mutter sich mit Diäten und Krampfsport quält - natürlich ohne am Ende als strahlend schönes Supermodel dazustehen, denn da ist ja noch die Friteuse im Schrank und es wird gutbürgerlich gekocht, wenn der Wahnsinn nicht gerade haushoch gequirlt wird - hat sie doch keine Chance darauf, einfach zu sein. Selbst herauszufinden, ob sie sich mag. Wer da eigentlich ist, wenn nicht ständig daran herumgeformt wird. So eine Mutter missbraucht ihre Verantwortung als Elternteil schwer und gibt eine lebenslange ungesunde Prägung vor.

Wiederholung: Versteht mich richtig. Fit und in Form bleiben ist klasse. Gute Sache. Nicht so schön sind Frauen, die fünf Tage lang nur jeweils einen halben Apfel essen, um sich wegen drei Nacho-Chips am Wochenende nicht wie eine Versagerin zu fühlen. Gar nicht klasse sind 8jährige Mädchen, die schon mal diäten, weil sie es nie anders erlebt haben. Keine gute Sache sind durchschnittlich zwei Jahrzehnte gezielte Mangelernährung, die einen Menschen klapprig, früh alternd und mit geschädigten Organen und Knochen zurücklassen. Aber genau darauf steuern wir zu: Auf schlanke Frühkrüppel als Standard. Von der inneren Verfassung und all dem Unglück mit sich selbst, dem nicht perfekten Menschen, mal ganz zu schweigen.

Und wo wir gerade dabei sind: Es ist UNGLAUBLICH nervtötend, dass ich meinen geliebten Salat mit gegrillter Putenbrust nicht essen kann, ohne dass angenommen wird, ich würde “drauf achten”. Wie diese menschengroßen Vögelchen, die mit langfristig trainierten Augenaufschlägen an den Salatblättchen nur zupfen und die es in der Altersriege von 17 bis ca 34 gibt und die dann schlagartig verschwinden, wer weiß wohin (verhungert?). Salat essen ist wie ein Stigma, als könne man nicht geniessen - dürfe aber stolz auf diese Tatsache sein. Dabei liebe ich Salat. Doch man ist praktisch gezwungen, zusätzlich noch ein Filetsteak zu nehmen und zum Nachtisch ein Carameltörtchen zu essen, verdammt.

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