Heute ist so ein Tag, an dem ich gerne mal mit dem Laptop im Bett geblieben wäre, aber ich werde wohl gleich aufstehen müssen, denn wir sind noch auf eine Party eingeladen. Oliver hat das (wunschgemäß essbare) Geschenk schon besorgt und ich lasse es ruhig angehen, um mich vom Rhythmus der Woche zu erholen. Den ich mir selbst auferlegt hatte, keine Frage. Es hat verdammt viel Spaß gemacht, sich jeden Tag bewusst tief einzugraben und morgens Artikel, nachmittags eine gewisse Zeichenzahl am Fachbuchbeitrag und abends CSS- und Blog-Code zu schreiben. Genau genommen hat es sich sogar irgendwie als System bewährt, die Aufgaben, bei denen man schnell ins stundenlange kreative Ausprobieren gerät, als letzte in Angriff zu nehmen und die mit den festen Terminen und Vorgaben als erste.
Abends arbeiten ist aber immer eine Ausnahme und soll das auch bleiben.
Abgesehen davon nehmen die Sprüche über die Glückseligkeit einer ungesunden Arbeitsauslastung langsam die Dimensionen der Aussagen über die armen Kinder in Afrika an, die den verschmähten Teller sicher leer essen würden, wenn sie nur dürften.
Nein, es ist nicht besser, überarbeitet zu sein als arbeitslos. Besser ist es, wenn die zweieinhalb Jobs, die zum Beispiel eine durchschnittliche Sachbearbeiterin in den meisten Betrieben bewältigen muss, auf zwei bis zweieinhalb Arbeitsplätze verteilt werden. Und es ist nicht wirklich besser, zu viel Arbeit zu haben als keine, sondern nur finanziell sehr viel beruhigender. Eine Art von Innenruhe, die eine Freiberuflerin sowieso nicht kennt.
Wenn ich gleich mehrere Tage nacheinander halbe Nachtschichten schiebe, liegt immer etwas Besonderes an. Großauftrag, nahender Urlaub, geschätzter Kunde, hohe Zuschläge, you name it. Immer darf es nicht so sein, denn der Wichtigste in meinem Zeitplan und Leben ist fast einen Meter Neunzig groß, stoppelkinnig, schweigsam und grünäugig (und ich habe noch nie auch nur eine Sekunde lang vergessen, wie reich ich bin, mit ihm leben zu dürfen).
Mir macht es ja meistens ein bisschen Spaß, wenn jemand denkt, ich würde rund um die Uhr rotieren und ständig »arbeiten«, um meine beweglichen und festen Ziele zu erreichen und ich lasse das deswegen auch schon mal unkommentiert stehen (ich bin gar kein Workaholic, sondern eine effektive Mischung aus faul und schnell). Das Geheimnis besteht wahrscheinlich vor allem darin, sich von anderen nicht die Zeiteinteilung machen zu lassen - sondern nur die Termine. Freiheit eben.
Und ich hatte Recht, als ich schrieb, dass Träume sterben, wenn sie sich erfüllen.
Das macht aber nichts, denn neue Herausforderungen finden sich schnell. Große, mittelgroße, langfristige, spontane ... Manchmal auch ganz kleine, zum Beispiel eine Art von Kurzurlaub finden, auf die ich auch wirklich Lust habe.
Hab schon, danke 😊
und genau das erinnert mich an diesen anderen eintrag, als du schriebst, dass du surfend mit laptop im bett lagst…und nun ja, ich muss es dir einfach sagen, da ich so glücklich bin. auch ich bin jetzt drahtlos vernetzt… :o)
hey, auch wenn dich das jetzt wahrscheinlich nicht wirklich interessierst, wollte ich dir das mitteilen - eben aus dem glücklichsein über wireless und mein neues notebook.
und vielleicht bin ich doch noch nicht so alt - und kann mich auch irgendwann mit rss und trackbacks anfreunden :o)
egal wie - ich wünsche dir einen wunderschönen frühling “kleine” melody.
damaris
ps: mein gott kann man sich wirklich so sehr über einen karton aus dem markt freuen??? (komplettangebot für 69 euro - router und karte)
😊
Damaris, du hast doch längst RSS: http://mondkussl.antville.org/rss
viel funkverbundenen Spaß 😊)