Good Morning Düsseldorf. Etwas mehr Sonne draußen bitte, keine Telefonate vor dem Nachmittag und vor dem nächsten Diktat einen Kurztrip (für eine Reise direkt danach wird’s wohl nicht ganz reichen, zeitlich). Zum Globuli, was wollen nur all diese Menschen mit ihren Interviewanfragen??
Ich brauche ein paar Regeln. Fürs Leben, fürs Einkaufen, fürs Regelplanen, zum Sortieren dieser Anfragen sowieso. Bildungseinrichtungen, Vorschulen und Praktikantensammelstellen haben sicherlich irgendwie ein Vorrecht darauf, dass man ihren Insassen auch zum vierzigsten Mal die Frage beantwortet “Warum schreiben Sie (Tagebuch/Weblog) im Internet?” Suchende Junggesellen, gelangweilte Langweiler und Casting-Agenturen für unterdurchschnittliche Fernseh-Shows wohl eher nicht so sehr.
Wie langweilig die Menschheit doch ist. Und ihre Fragen. Es ist zwar nicht so, dass ich die wirklich interessanten Fragen dann auch beantworten würde 😉 Aber stellen könnte sie doch mal jemand.
—
P.S.
So kann es dann auch ablaufen, wenn sich quasi sofort am Gesprächsanfang überdeutlich abzeichnet, dass eh nur wieder ein “Wir berichten über die Bekloppten im Internet”-Artikel geplant ist:
Interviewer: “Warum schreiben Sie Tagebuch im Internet?”
Melody: “Weil ich es kann.”
Interviewer: “....”
Interviewer: “Aber äh warum haben Sie denn damit angefangen?”
Melody: “Weil ich es konnte.”
Interviewer: “Und dann äh haben Sie festgestellt, dass es Ihnen Spaß macht ... und äh?”
Melody: “Ja.”
Interviewer: “Und äh wie haben die Leute so reagiert?”
Melody: “Unterschiedlich.”
Interviewer: “...”
Interviewer: “Aber was ist denn die Motivation?”
Melody: “Gibt keine.”
Interviewer: “Aber Sie müssen doch ... äh ... schreiben Sie täglich?”
Melody: “Jepp.”
Interviewer: “Was schreiben Sie denn dann?”
Melody: “Och, das kommt drauf an.”
Interviewer: “WORAUF???”
Melody: “Was ich gerade schreiben will.”
Interviewer: “Zum Beispiel??????”
Melody: “Meistens Wörter und Sätze, aber sind auch schon mal einzelne Buchstaben dabei.”
Interviewer: “Sehr lustig.”
Melody: “Na gut, schreiben Sie sich das doch mal auf. Ich schreibe Weblog und Tagebuch im Internet, weil ich das schon vor Jahren und eher zufällig als eine lustbringende unbezahlte freie Ausdrucksform mit vielen Entwicklungsmöglichkeiten und glücklicherweise so gut wie keiner möglichen Einflussnahme durch irgendwelche Bessermenschen entdeckt habe und auf diese Weise meine Gedanken nicht nur ausdrücken, sondern auch ordnen und archivieren kann. Dabei interessiert es mich ein feuchtes Bündel Bits & Bytes, ob alle anderen gleichförmig damit was anfangen können und ich werde mich sicherlich nicht auf den einen von Ihnen anfangs genannten Weblogeintrag oder fünfundachtzig andere mal eben so festlegen lassen, nur weil sich das so schön für einen super schrottigen Aufhänger Ihres Textes eignen würde, wenn man es nur genug aus dem Zusammenhang zerrt.”
Interviewer: “...”
Melody: “Alles klar?”
Interviewer: “Äh.”
Noch keine Kommentare → Wer verschläft, ist wach