Unter meinem linken Rippenbogen finde ich mit tastenden Fingern eine harte, apfelsinengroße Kugel, rechts wird kräftig gegengetreten. Scheinbar hat das Babymädchen gerne den Kopf oben - wer könnte es ihr verübeln, dass sie nicht nach unten hängen mag ... Unbeschwertes Einatmen wird eh überschätzt.
Immer noch hatte ich keinen Shopping-Flash. Mir erscheint es unlogisch, beliebig viel Kleidung für jemanden zu kaufen, deren Typ man noch gar nicht kennt und kleines rosa Zeugs fällt ohnehin aus der Richtung der werdenden Omas vom Himmel. Beruhigend, dass auch Oliver winzige pinkfarbene Kleidungsstücke zum Geburtstag bekommen hat und nicht nur ich.
Ausgefeilte Pläne gibt es auch immer noch keine, es ist völlig ausreichend, dass jeder andere Bewohner des Planeten offensichtlich gefestigte (wenn auch unbefugte) Vorstellungen davon hat, wie andere Menschen ein Kind zu erziehen, zu bilden und zu prägen haben. Kann ich mit leben, da ich immer besser im Ignorieren solcher Tiraden werde.
Nur einen Vorsatz habe ich gefasst bisher.
Egal was organisatorisch bewältigt werden muss und ganz gleich, wie unser Tagesablauf hier sein wird, niemals möchte ich so unter selbst gebautem Terminzwang stehen, dass ich für normal entspannte Menschen kaum zu ertragen bin. Zwar kann ich mir sowieso nur schwer vorstellen, dass ich fast hysterisch werde, wenn ich beim Bügeln gestört werde oder mich jemand anruft, wenn ich gerade die Küche putzen wollte, so dass unglaublich anstrengende, abrupte Gespräche entstehen (bitte stört mich JEDERZEIT beim Bügeln, sollte ich es denn tatsächlich mal tun).
Auch halte ich es für unwahrscheinlich, dass ich es hinkriege, jeden Tropfen Alltag so mit künstlicher Hektik zu durchdringen, dass jeder ausgedachte und noch so unwichtige Zeitplan minutiös eingehalten werden muss, weil ich sonst innerlich fast verrecke und man mir das auch anmerkt. Geht einfach nicht, diese Art von Kontrollzwang. Geht gar nicht. Aber es gibt so viele ‘Mammas’, die irgendwie so drauf sind?!
Das will ich nicht. Da mach ich nicht mit.
du sprichst mir sowas von aus der Seele und ich freu mich jeden Tag über von dir Geschriebenes. 😊 Ich brüte auch so vor mich hin und manchmal komme ich mir sowas von falsch, nicht emotional, unorganisiert und gelassen vor, dass ich mich immer wieder bei meinem Liebsten erkundigen muss, ob mit mir schon alles normal ist. Ich sitze hier auch mit bauch und hatte noch keinen einzigen shopping-flash, hab noch keinen Kreissaal besichtigt, keine Wiege gekauft und keine Gebrauchsanweiseungen für werdende Väter. 😊
Ich wünsch dir noch eine gute Zeit. Grüße vom Bodense
Zeitpläne und Babys passen sowieso nicht zusammen. Die Eltern haben sich nur möglichst schnell daran zu gewöhnen, dass vorgenommenen Aufgaben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch das Baby unterbrochen werden. Je wichtigter desto Unterbrechung. Im Klartext: manchmal kannst Du Dir nicht mal in Ruhe eine Tasse Tee kochen 😉
Zum Shopping-Flash fällt mir mein Vater ein, der nach meiner Geburt was Schönes für sein Töchterlein kaufen wollte:
Verkäuferin: “Ist es denn was Rosanes oder was Blaues?”
Vater: “Hä?”
Verkäuferin: “Na, für ein Mädchen oder einen Jungen. Mädchen tragen rosa, Jungs hellblau.”
Vater (in dessen Garderobe bis zum Kennenlernen meiner Mutter vor allem die Farben Anthrazit und Grau vorkamen): “Hä? Ach so. Ja, dann - geben Sie mir was Gelbes.”
Sabine: Dir auch eine schöne Zeit 😊 das Shopping läuft nicht weg.
Feli: Ich kenne auch andere Beispiele. Generell mache ich mir da aber wenig Sorgen 😊)
Kirsten: LOL 😊
Bei der kleinen Tochter meiner Freundin, bei deren Geburt ich dabei war, und die immerhin als zweites Kind sich auch locker 14 Tage Zeit ließ, musst der Papa nach der (ambulanten) Geburt erst mal zur Apotheke Neugeborenenwindeln kaufen. War ja nicht vorher abzusehen, dass wir die brauchen würden. *lol*
Man kan das wirklich alles sehr entspannt auf sich zu kommen lassen …