To float or not to float: Design-Sinnfragen

Nachdem ich bei Martin Röll aufmerksam die Diskussion zu seinem Eintrag Warum feste Spaltenbreiten Mist sind verfolgt habe, verbrachte ich ein paar Tage damit, immer mal wieder missmutig an meinen fixierten Spaltenrändern zu zerren.

Die Wahrheit ist: Ich mag es einfach, wenn alles an Ort und Stelle ist. Bei meinen Webprojekten geht es meist um große Mengen Text, eine klare Navigation ist wesentlich und die Zeit ist immer knapp. Dazu kommt noch, dass ich ab und zu nicht nachvollziehen kann (oder will), was andere Leute auf Webseiten ästhetisch finden. Wenn vor Jahren fast alle anderen verschwurbelte Brokatmuster und goldgesprenkelte Reliefs bejubelten, war ich aus guten Gründen genau so stumm wie jetzt angesichts der Lawine an Weißflächen, mit denen so häufig herumtapeziert wird, dass die WWWelt streckenweise aussieht wie ein müder toter Skin, mit dem sich niemand wirklich Mühe gibt (klar, es gibt es auch viele, die weißflächig beschwerpunktete Eleganz erschaffen, aber die meine ich ja auch nicht.)

Usability und wenig Schmuck- oder Navi-Grafiken, das mag ich. Ich würde trotzdem vielleicht mal aus Spaß der Versuchung erliegen, mir ein enddarminnenwandfarbenes (Kiesows hat diese Art von Rosa mal Hamsterarschlochinnenseitenfarben genannt, aber ich möchte die puscheligen Viecher nicht so pauschal ...) GirlieBlog zu entwerfen und hatte sogar ein, zwei Tage original Spiderman-Bloglayouts auf dem nichtanonymen Zweitblog. Gerade große Sites schaue ich mir oft stundenlang an, bei den kleineren immer die Details vor allem der Navigation. Was nichts daran ändert, dass ich oft nicht verstehe, warum jenes Design bejubelt wird und ein anderes nicht. Macht mir auch nix.

Abgesehen also davon, dass ich feste Spaltenbreiten mag: Ich war sowieso gerade dabei, nach und nach die Kuechenzeilen.de aufzuräumen und lasse sie jetzt fließen: http://www.kuechenzeilen.de. Auf meinen Systemen (Laptop, Desktop, verschiedene Auflösungen, TFT und normaler Monitor) sehen sie lustigbunt und so weit ganz gut aus (den Unterbau und die Aufräumarbeiten mach ich noch).

So sieht es bei mir aus (Klick öffnet die Vergrößerung), so soll es also auch aussehen:

image

Hab ich jetzt irgendwas vergessen, dass die Seiten noch „floatender“ machen könnte? Meine Fantasie ist definitiv nicht dreckig genug, um mir alle Anforderungen web-fähiger Endgeräte vorzustellen, die Nerds, Geeks und Consultants so haben könnten - nicht weil ich fantasielos wäre, sondern da ich selbst aus verschiedenen (beruflichen) Gründen möglichst nah an einer durchschnittlichen Konfiguration unter Windows arbeite und es momentan ausreichend geekig finde, dass ich mit einem Programmierer schlafe.

Auch für eine beMACkte Meinung wäre ich dankbar, damit kann ich ja nun gar nicht testen. Abgesehen davon muss ich zugeben, dass die Anpassung der angezeigten Schriftgrößen und auch die Veränderungen der Fenstergrößen (niedrige Auflösungen kann man unter Windows mit dem BrowserSizer simulieren) so wirklich sehr viel schöner fließt. Ich werde zumindest immer beide Varianten erwägen ab jetzt, das steht fest.

So, und jetzt trackbacke ich mal mit dem neuen pMachine 😉

9 Kommentare To float or not to float: Design-Sinnfragen

  1. Avatar Melody 11.03.2004 um 22:35 Uhr

    Oh, klasse - danke dir! Sag Bescheid, wenn ich mal unter Windows zurücktesten kann (Netscape 4.7, Opera, Netscape 6, mehrere Generationen IE ...Fire-Dinger und Mozillas und AOL ... das Übliche)

    😊

  2. Avatar Weltentummler 12.03.2004 um 00:29 Uhr

    Mist, irgendwer hatte da mal so einen lustigen Beitrag geschrieben, Sonntagsausflug mit dem Browserzoo oder so, wo war das nur ... find´s nicht mehr, schade.

    “zurücktesten” - schönes Wort. 😉

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