TimeStamp

Aufwachen in dem Gefühl, zu fallen, zu fallen und noch tiefer zu fallen. Dann sich wieder daran erinnern, dass man bereits dabei ist, Schutzvorkehrungen zu treffen, Mauern zu bauen und sich auf das zu konzentrieren, was Ruhe und Normalität bringt.

Und dass es mir egal sein sollte, wenn ignoriert wird, was ich wirklich sage. So lange ich selbst weiß, was ich brauche und das nicht vergesse. Aber es ist herzzerreissend, so zu erwachen und von den Erinnerungen der Nacht eingeholt und überrollt zu werden. So schlimm die Nächte auch sind, dann wünscht man sich welche, die niemals enden.


Aussprechen, was viele denken und nicht offen sagen (sondern nur hintenrum untereinander) bringt kein Glück. Wer nicht vernünftig nachfragt, hat die Chance auf eine differenzierte Antwort aber verspielt. Man kann irre vieles einfach wegwerfen wie Müll. Mir bleibt der Atem in einem schmerzhaften Klumpen oberhalb der Lungen stecken, wenn ich nur daran denke.


Ich bin nicht ganz sicher, warum es mir so schlecht geht (zur Summe zählen ein Todestag, viel Stress, viel Krankheit, viel Kummer und wenig Ruhepausen). Alleine sein ist jedenfalls das, was ich wollte. Das Zimmer dazu ist groß, sonnendurchflutet und voller Computer mit einem weiträumigen Bett in der Ecke. Über den Dächern einer malerischen fernen Stadt verliebe ich mich in einen eleganten Mac, trinke viel zu wenig Wasser, schlafe heilenden Schlaf und nein, ich habe wirklich keine Festnetznummer. Ich hab DSL.

Wie hat doch mal einer dieser verstörten fehlgeleiteten Cyber-Verehrer so unschön gesagt? Melody wird noch online sein, wenn es Carola längst nicht mehr gibt. Er meinte das irgendwie esoterisch. Hoffe ich.

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