Per Mail bist du genauso wie im ...

“Per Mail bist du genauso wie im Diary und doch ganz anders.” schreibt mir K. und scheint gleichzeitig erfreut und ein bisschen enttäuscht. Im real Life bin ich übrigens ebenso - und völlig verschieden. Mehr kann ich dazu nicht sagen, denn wer ein bisschen hinsieht, der merkt: Der Eindruck absoluter Intimität in diesem Tagebuch ist eine Illusion. Mich hält nicht die Muse der Exhibitionisten in einem Zungenkuss gefangen, sondern ich schreibe eine Mischung aus Notiz und Essay, die meine Grenzen nie überschreitet. Ich kann nicht dafür, wenn das nicht auch deine Grenzen sind (und es interessiert mich auch nicht wirklich). Jeder, der mir schreibt ‘also ich könnte das nicht’ meint genau das: Er/sie könnte nicht - es würde langfristig oder auch gar nicht ausreichen, was dabei herauskommen würde. Dann lässt man es auch lieber, das stimmt allerdings.

Mein Vater liest hier mit, wahrscheinlich auch mein Bruder. Ich gehe davon aus, dass auch Olivers Mutter hier gelegentlich zum Publikum gehört. Wenn ich ehrlich bin: Natürlich finde ich es nicht immer sehr toll, dass diese Menschen alle hier lesen (können). Ich wäre online lieber komplett frei und unbelastet, so, wie es bei Verwandten sowieso niemals machbar ist, denn die loben nicht, meckern nur, haben immer Bedenken und ein “was sollen die Nachbarn denken” parat. Aber dann hätte ich mir schon vor 5 Jahren ein anonymes Pseudonym zulegen müssen und das ist es mir dann auch wieder nicht wert. Sollen sie also lesen oder auch nicht, das Gelesene mögen oder auch nicht. Es wird nichts an dem ändern, was ich tue. Kein Thema geben, das ich mir wegen ihnen verkneife. Genaugenommen sollten sie es ohnehin als Geschenk von mir sehen, dass sie hier zusätzlich lesen dürfen, nicht wahr? 😉

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Back to basics, das heißt nicht, mit vielen Kameras in ein Haus eingesperrt zu werden und als Pseudo-Prominenz wieder herauszumarschieren. Oh nein, back to basics heißt, eine Dose Erbensuppe mit Todesverachtung und einem Milchdosenpiekser zu öffnen, weil der ferienwohnungsinterne Dosenöffner natürlich komplett verrostet ist. Wenn man zu faul ist, sich anzuziehen und einzukaufen, gibt es eben Futter aus Blechgefässen. Netter Kontrast zum Essen in Restaurants. Einen richtigen Einkauf kann ich sowieso nicht tragen (die Dose war in meiner Frachtkiste *ggg*), aber vielleicht sollte ich mal anfangen, mehrmals mit einzelnen Tomaten, Paprikas und Äpfeln etc. hin und her zu laufen. Salat in Restaurants ist irgendwie so enttäuschend. Das Dressing ist zu fett, zu ölig, zu sauer oder zu viel, zu wenig ... es sind immer zu viele Tomaten oder zu viel Käse darin und zu wenig Grün oder nur Grün ... man kann zum Essen ausgehen, um sich etwas zu gönnen, nicht aber, um sich wirklich zu ernähren. Ich kann nicht.

Ganz oder gar nicht. Ich kann in Stresszeiten mühelos auf Fertig-Griessbrei für Babies durchhalten, weil der alle wichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente enthält, in drei Sekunden angerührt ist und schnell runtergewürgt werden kann, ohne mich von der Arbeit abzuhalten. Wenn ich nicht aufpasse, esse ich nämlich gar nichts, bis mir flau wird - und das kann schon mal drei Tage dauern. Sobald ich Zeit zum Kochen habe, gibt es Frisches aus dem Wok, mit und über Salat, Pasta mit selbstgemachten Saucen, Fisch vom Grill etc. Aber nicht hier auf der Insel. Hier ist mir alles egal, ich schaue einfach, dass ich mir mindestens einmal am Tag eine Mahlzeit greife.

Sobald ich die Erbensuppe irgendwie aus der Dose rausbekommen habe, verbrachte ich natürlich eine gute halbe Stunde damit, alle fragwürdigen fettigen und fleischigen Schnipsel mit einer Gabel rauszuholen. Wirklich gelohnt hat sich das Experiment also nicht. Was mich angeht, ich würde lieber heilfasten. Ich soll aber nicht. Vorsichtshalber habe ich jeden Arzt gefragt, dem ich begegnet bin - die Antwort ist immer gleich: Nicht während dieser Kur, nicht in diesem Zustand, nicht, wenn die Schilddrüse nicht eingestellt ist. Na gut.

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Oliver hatte heute eine lustige Überraschung aus der Reihe “Spiel und Spaß mit Data Becker” für mich: Das Homepagebuch ist jetzt auch ins Niederländische übersetzt worden, die Belegexemplare sind in Düsseldorf eingetroffen 😉

Mijn eigen website
Snel en eenvoudig beginnen
Easy Computing B.v.
Copyright DATA BECKER
Auteur Carola Heine
ISBN 90-5167-362-0
360 Seiten
17 x 24 cm, 1,7 cm dick
32,5 Gulden

Ähm ... jetzt werde ich das konsequenter Weise wohl in die bunte Reihe Abbildungen einbauen, das niederländische Buchcover. Langsam wird es aber doch ein bisschen voll da unten. Das nächste Taschenbuch werde ich da nur unterbringen können, wenn ich mir die Übersetzungen verkneife, dabei find ich gerade die so lustig. Ich wäre nie im Leben jemals darauf gekommen, dass ausgerechnet dieses Fachbuch übersetzt wird. Das gefällt mir.

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