Miau

Wieder in die Kissen krabbeln, wenn man schon hellwach und angerufen und kirchenglockendurchgeschüttelt ist, das kann zu seltsamen Träumen führen. Einmal schreckte ich auf und nahm Miss Peppermint in die Arme, weil ich geträumt hatte, das kleine Katzenmädchen hätte gesplittertes Glas im Mäulchen. Einmal setzte ich mich auf und befahl im Halbschlaf Oliver, mich nun nicht zu nerven, ich müsse eine wichtige Szene zu Ende träumen (eine Opferung in einem Tempel zwischen Nebelschwaden, aber das sagte ich ihm nicht). Fünfmal wälzte ich mich hin und auf und her zwischen Laken, die Farbe und Textur wechselten und sich auf einem dahindonnernden Zug oder Pferdegespann oder Teppich befanden und mich in eine bestimmte Richtung trugen.

Und einmal erschrak ich, denn ich küsste zärtlich einen lange verschollenen (völlig und hundertprozentig platonischen!) Freund, der mich mitten im Gespräch ins Nackenfell gefasst und zu sich herangezogen hat. Wurde geküsst und küsste ihn, bis wir beide fast über den Wolkenrand fielen und in diesem Traum Oliver ins Zimmer kam und sich in den roten Stuhl setzte und wir beide verwirrt erklärten ... dass es eigentlich nichts zu erklären gab, wir hatten doch nur zusammen Gummibärchen und andere kleine Tiere aus Fruchtgummi gegessen und K. zeigte mir ein blaues Jelly und ich zeigte ihm, wie rosig mein kleines Kirschpferdchen wurde, wenn man es abschleckte und dann passierte es einfach mit dem Küssen und *schwitz* so froh war ich selten, dass ich mitten im Traum aufwachte.

Und nun bin ich 5 Min wach und habe immer noch das Gefühl, ich hätte einen anderen geküsst. Dieser Realtraum war so real, ich hab fast das Gefühl, ich muss das beichten (hiermit geschehen, hach). Seltsam und bittersüß. Und ich komme mir obendrein auch noch ungerecht behandelt vor, denn was kann mensch schon für ihre Träume???

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