Immer wenn man denkt, dass man alles kennt .... kommt was Neues. Zum Beispiel Leser, die sich als neue Stammabonnenten outen, eben weil ich mich bestimmten Diskussionen und Themen verweigert habe. Was ich auch weiterhin tun werde, wenn auch nicht aus Edelmut, Altersweisheit, innerer Überlegenheit oder um neue Leser zu binden. Sondern weil ich bis über beide Ohren in Sanierungsplänen stecke und mir einfach völlig andere Prioritäten setze zurzeit.
In den letzten Wochen habe ich sehr oft den Satz gehört »Wie kannst du dabei nur so ruhig bleiben?« wenn schräg seitlich irgendwer oder irgendwas angebratzt kam. Dabei ist das doch so einfach: Man (ich) verschwendet Energie nur auf Dinge, die sich lohnen. Je unwichtiger eine Person oder ein Vorfall sind, desto ruhiger und diplomatischer und zuvorkommender - und schneller - klärt man die Sache, damit man den Mist dann sofort und endgültig abhaken kann. Ganz einfache Sache. Vor allem in Netzwerken und gefühlten Communities sehr umweltschonend.
Das restliche Leben ist anstrengend genug.
Heute morgen in der Straßenbahn der Mann, der wütend war auf unsichtbare Anwesende und schimpfte, die Fäuste schüttelte und Reden schwang. Daneben zwei Kinder, die ihn fasziniert beobachteten, beide von Kopf bis Fuß in geringelten Sweat-Anzügen wie kleine entflohene Sträflinge aus einer Anstalt, die ihre Insassen in pink und limonengrün gestreift aufbewahrt. Wenn die Mutter dabei war, konnte ich sie nicht entdecken. An den Haltestellen Gitarrenspieler, Blumenmenschen, ein schöner großer schwarzer Mann mit einem kleinen Schwein aus Plüsch im Arm. Hinten in der Bahn eine selbstgefällige kleine Primadonna von 12-13 Jahren, die mit Prolettenorgan lautstark geziert aufzählte, warum eine bestimmte Klassenkameradin fett, ungepflegt, unbeliebt, billig angezogen und »einfach total dumm« war, drei Reihen weiter vorne mit dem Rücken zur Prollbratz ein etwa gleichaltriges schwarzhaariges Mädchen mit einem unglaublichen Gesicht wie ein entrückter wilder Engel, dem (deswegen?) stumme Tränen liefen.
Während das Mädchenbaby aus dem Kinderwagen neben meinem Sitzplatz mir ihr feuchtes Milchbrötchen ganz feste ans Bein drückte, fiel auf dem Jan-Wellem-Platz ein kleiner dicker weißer Puschelhund beim Pinkeln einfach ziemlich um. Zumindest knickte er verdächtig ein.
Gefühlte Communities!
In verantwortungsvoller EigenEnergie-Politik habe ich noch Nachholbedarf… schoen erzaehlt deshalb so glasklar fuer meine Augen.
Katzen sind die besseren Menschen…
Minz, der kleine Katzenprinz der seit letzten Herbst hier Wohnung bezogen hat machte es mir Gestern malwieder vor…
Regen den ganzen Tag, Er wechselte lediglich hin und wieder den Schlafplatz