Ich will nicht alt werden.

Jetzt hat es mich auch erwischt: Nein, ich will nicht alt werden.

Alt ist man, wenn man:

  • neue technische Anwendungen und Apparate grob ablehnt und nur sehr mühsam vom vorhandenen Nutzen überzeugt werden kann, wenn überhaupt.
  • ständig den Spruch bringt »Bis hierhin habe ich es ohne geschafft, dann wird es wohl auch weiterhin gehen.« (nicht nur bezogen auf besagte moderne Anwendungen, sondern generell)
  • annimmt, das Leben als Ganzes besser beurteilen zu können, nur weil man mehr Jahre abgesessen hat – völlig, aber auch wirklich völlig unabhängig von den Erfahrungen des Gesprächsgegenübers.

Heute gelernt: Man kann mit 35 schon uralt sein. Und mit 70 jung, knackig und allgemeinverträglich fit. (Nur so.)

9 Kommentare Ich will nicht alt werden.

  1. Avatar Jeremin 09.01.2005 um 22:09 Uhr

    Wem sagste das. Meinen Eltern kann man nicht einmal den Nutzen eines Anrufbeantworters nahebringen und neuerdings trägt sich Vater ernsthaft mit dem Gedanken, einen Videorecorder anzuschaffen.

  2. Avatar limone 10.01.2005 um 13:02 Uhr

    oje, dann bin ich auch alt… oder auch einfach nur geizig, weil ich meiner stattlichen pc-sammlung (6 mitglieder, das jüngste von dezember 2000) erst dann ein neues hinzufügen will, wenn es unbedingt notwendig ist… hätte allerdings nix dagegen, wenn mir jemand vorher ein neues teil schenkt. 😉

    mit dem dvd warte ich, bis die dvd-recorder mit festplatte in eine für mich erträgliche preisrange kommen.

    ich war aber schon mit anfang 20 so: den ersten cd player habe ich auch erst sehr spät angeschafft… mit 25, soweit ich mich erinnere.

    meine eltern haben anfangs auch einen anrufbeantworter hartnäckig verweigert. heute wissen sie nicht mehr, wie sie jemals ohne auskommen konnten… (es reichte, dass sich oft genug leute beschwerten, dass man sie nie erreiche)

  3. Avatar Andreas Unkelbach 10.01.2005 um 14:43 Uhr

    @Melody: das alles für nichts haben wollen ist aber etwas, das sich durch nahezu jede Altersgruppe zu ziehen scheint.

    Ansonsten denke ich, dass wenn man sich noch über sein Handeln bewust ist, eben auch seine eigene Schwächen und Denkweisen erkennt, kann man so alt dann auch nicht sein.

    Von daher wünsche ich dir etliche Lebensjahre und meinetwegen auch einen Buckel des Alters aber hoffe das dein Geist stets jung und flexibel genug bleibt um dich immer einmal wieder (auch positiv) überraschen zu können.

  4. Avatar VolkerK 10.01.2005 um 16:08 Uhr

    Ich verweigere mich auch verschiedenen Techniken vehement.

    aktuell Kabelanschluss und Sa(la)t-Schüssel zum Beispiel.

    Ein CD-Player kam mir erst ins Haus, als die CD-Regale im damaligen ProMarkt länger wurden, als die mit Vinyl drin. Ein DVD-Player kam erst ins Haus, als der erste nur (noch) auf DVD verfügbare Film gekauft wurde (Stepford Wifes - Originalversion aus den 70ern!).

    Und das alles hat nichts mit “Alter” zu tun. Ich war schon immer so. Eine Mischung aus Misstreauen, Ignoranz und Geiz.

  5. Avatar limone 10.01.2005 um 21:18 Uhr

    hehe 😉 da sind meine alten herrschaften in einem schweren gewissenskonflikt. einerseits ist ein handy ja “evil”, weil es strahlt und überhaupt, andererseits ist es sehr bequem, das kindlein stets erreichen zu können. wenn der vater auf seinen langen radtouren erreichbar wäre, wäre das auch gut (vor allem wenn er wieder mal einen lkw gar zu nahe ansehen will), daher bekam er auch ein an sich benutzerfreundliches älteres nokia geschenkt, verweigert aber konstant das verstehen der bedienungsanleitung. würde ich ja noch verstehen, wenn er nicht mal mit dem bedienen von hochkomplizierten maschinen seinen lebensunterhalt verdient hätte… 😉

  6. Avatar VolkerK 11.01.2005 um 10:34 Uhr

    Ein Handy… nun, da war ich kein Verweigerer. Kommt wohl daher, das sich schon immer gerne mit Funktgeräten rumgelaufen bin… ich hab aber nie das “beste, neuste, bunteste”, sondern hänge sehr an meinem jeweiligen Zauberknochen.

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