Auf dem Rückweg vom Postfach trödelt vor mir her ein altes rotes Auto, Marke sowasvonegal. Brücke hoch, um die Kurve, in dieselbe Einliegerstraße ... immer schön 10 Meter vor mir. Ich immer brav hinterher, denn spätestens in einem verkehrsberuhigten Bereich ist es eh egal und ich hab keine Überholwut. Der Knabe fährt also vor mir her bis ganz ans Ende unserer Straße, wo kein Haus mehr kommt (nur noch unsere versteckte Eingangstür) und fährt dann rechts ran und winkt so komisch, ich soll doch schleunigst vorbeifahren. Ähm. Er stand leider VOR meiner Garage. Ich winkte also auffordernd und verneinend und Zeichen gebend zurück und daraufhin steigt er aus, kommt zu meinem Auto und meint “Ich mache bei dem Aufkleberspiel gar nicht mehr mit.”
Ich war so verblüfft, dass ich nur geantwortet habe: “Sie stehen vor meiner Garage.”
Was auch immer das für ein Aufkleberspiel war, er war dann recht schnell weg und war ziemlich rot im Gesicht. Und was auch immer für einen Aufkleber er meinte ([so was] vielleicht? oder [so was]), an meinem Auto ist zwar ein Kleber, aber auf dem steht durchaus nicht “hasch mich, ich bin der späte Frühling”. Ich grübele jetzt, wie viele Jahre es her ist, dass man hormongeschwollen durch den Alltag stolperte und alles und jeden nur unter dem Aspekt “potenzieller Beziehungs- oder Sexpartner oder auch nicht oder doch oder auch nicht” betrachten konnte, einfach weil gewisse Hirnknospen oder whatever noch nicht weiter ausgereift waren als bis zu jenem Stadium. War das nicht größtenteils bevor man Auto fahren durfte?!
Ja. Bin verflucht. Ständig komplett schräge und abgedrehte und überflüssige Zwischenfälle auf diesem yellow bricked Lebensweg of mine.
Noch keine Kommentare → Ich bin verflucht.