Sie hören: You say goodbye and I say hello

Übermütig geworden durch frische Erfolge rief ich die Hotline meines Mobilfunk-Providers an, um auch dort mal eben schnell die neue Anschrift durchzugeben. Bewaffnet mit dem Kundenkennwort drückte ich neununddrölfzig Knöpfe und erfuhr dann prompt von der daraufhin erreichten Dame, dass ich kein Kundenkennwort hätte und daher meine Adresse nicht ändern könne. Doch. Ich habe ein Kundenkennwort. Darauf bestand ich aber nun mal. Dieses Kennwort habe ich mir für Ihren Dienst zugelegt und nutze es seit rund 9 Jahren. Antwort: Nein, Sie haben kein Kundenkennwort. Doch, ich habe ein Kundenkennwort, damit habe ich sämtliche Änderungen der letzten Jahre erfolgreich bestätigt. Bitte sehen Sie noch einmal nach. Antwort: Sie haben kein Kundenkennwort, es tut mir leid.

Doch. Ich habe ein Kundenkennwort. Das sage ich Ihnen jetzt, und dann können Sie noch mal schauen. (spontanes, aber kurzes Warteschleifengedudel) Die Dame meldet sich wieder, etwas atemlos: Sie habe das Kundenkennwort jetzt gefunden, es habe in einem anderen Feld gestanden als da, wo sie danach suchte. Ach was, denke ich und tue nicht erstaunt. Nett war sie ja. Lasse mich erfolgreich von ihr verändern, wünsche einen schönen Tag.

6 Kommentare Sie hören: You say goodbye and I say hello

  1. Avatar creezy 09.10.2006 um 14:39 Uhr

    Dumm nur, dass mir etwas fehlen wird an dem Tag, an dem dieser Änderungsalbtraum durch ist … eines Tages, irgendwann einmal, später, wenn wir schon alle nicht mehr damit rechnen werden …

  2. Avatar Martin 09.10.2006 um 15:56 Uhr

    Das mit dem Kundenkennwort beim Mobilfunkanbieter kommt mir sehr bekannt vor. Bestes Beispiel:

    Vor ca. 8 Jahren Handyvertrag abgeschlossen, damals mit Kundenkennwort. Mit diesem Kundenkennwort kann man sich nun ein Internetkennwort zulegen. Aber ab hier wird es interessant: Mein Kundenkennwort funktioniert vielleicht beim Kundenberater, aber nicht im Kundinternet. Ich hab sogar die Schreibweise geaendert, mir von meinem Kundenberater bestaetigen lassen, doch es geht einfach nicht. Ergo: Ich mach einfach nix im Internet sondern lieber persoenlich. Zum Glueck ist der Shop meines Mobilfunkanbieters nur ca. 5m von meiner Haustuer entfernt.

  3. Avatar Angel 09.10.2006 um 18:44 Uhr

    Allerhöchste Hochachtung vor Deiner Geduld und Beharrlichkeit!

    Ich hab das Gefühl ich wäre schon lang vor diesem Punkt aus dem Fenster gesprungen (Erdgeschoss) oder hätte auf- und mich ins Schicksal ergeben. Einen Amoklauf (mit der Axt auf den ruinierten Ahorn) zum Abreagieren könnte ich mir auch vorstellen. Du hast nicht zufällig einen Sandsack in der Abstellkammer hängen?

  4. Avatar Björn 11.10.2006 um 19:01 Uhr

    Solche Erfahrungen kann ich bestätigen, mehrfach, da ich diese lästigen Angelegenheiten auch in meinem Job erledigen muss. Das Beste ist wirklich, ruhig Blut zu bewahren und dem Menschen am anderen Ende der Leitung möglichts freundlich auf die Sprünge zu helfen. Man muss sich in deren Lage versetzen: in deren EDV-Systemen und in dem Laden, in dem sie arbeiten, geht es zu wie bei Hempels unterm Sofa.

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