Dreimal durchgeatmet, schon ist die Woche um. Mag das Blog mich noch? Prüfend übers Control Panel gestreichelt, kurz die Spammer aus den Ecken geräumt, ein Blick in die Verweise und ein bisschen an den Links geschraubt, schon schnurrt es wieder wie ein dickes, marmeladenfarben gestreiftes Kätzchen.
Jetzt kann das Wochenende kommen, vor allem aber sollte der Mann langsam mal heimkehren. Da ich gestern spontan die beiden kleinsten unter den Nachbarskindern reingelassen habe, muss er zuerst noch einkaufen.
Man sollte nicht glauben, was ein Fünfjähriger und eine 10jährige mit Bananen, Nutella und Mandarinen alles anstellen können. Ich hab es auch zuerst nicht geglaubt, dabei war ich nur ganz kurz im anderen Zimmer anfangs. Dann hab ich sie aber einfach machen lassen: Das Nutella war im Kühlschrank und deswegen ein harter Brocken, bis es (teilweise) in Stücken auf Bananenfünfteln landete. Meine Schuld ist das nicht gewesen, ich hab einfach nur fasziniert zugeguckt in der Gewissheit, dass mich nach dem Sanierungssommer sowieso nichts mehr wirklich schocken kann. Pädagogisch wertvoll war das vermutlich nicht, aber sehr lustig. Habe auch fast alles wieder weggekriegt später. Zwischenzeitlich hat H. (5) uns beim Kakerlakenpoker richtig derbe abgezockt, ohne dass wir dafür mogeln mussten, seine Schwester und ich.
Wenn man Mandarinen mit Kern nicht mag, kann man jede Scheibe auch gegens Licht halten und nur die ohne Zusatzstoffe futtern, falls das jemand noch nicht wusste. Gegebenenfalls kann man auch mit jemandem tauschen, der Scheibchen ohne Kerne dabei hat. Als die Kinder gerade sämtliche nutellierten Bananen quer in Gesicht und Ohren hatten, kam ein lieber Nachbar und versorgte uns mit einem indischem Reisgericht, das weiter unten zu viel gekocht worden war, fast zeitgleich mit dem ansatzweise verwirrten Mann, der morgens eine ganz normale Wohnung verlassen hatte und nun in eine irre Catering-Inszenierung heimkehrte. Er hat es überstanden.
Nun müssen also unbedingt noch Vitamine nachgerüstet werden, die brauchen wir morgen zum Frühstück.
Heute hatte ich auch Besuch, aber der kam unangemeldet und war so nett, eigenen Kuchen mitzubringen. Fein ist das, wenn in einem Haus so viel passiert.
Hatte ich schon gesagt, dass das Blog wieder schnurrt?
Schnurrt, ich höre es sehr deutlich.
Mich hat die Geschichte an meine Oma erinnert, die hatte einen Teewagen mit wertvollen Kristallgläsern und Sektkübeln aus Silber alles (für sich ganz sicher) wertvolles Utensil noch aus der Zeit vom Opa und als es ihnen richtig gut ging.
Ich durfte den Teewagen immer in die Küche schieben und mit den Gläsern, ihren Gewürzen und Wasser stundenlang tolle Cocktails mixen. Der eklige Geruch liegt mir gerade in der Nase, aber es war toll und ich ging immer gerne zu ihr – weil keiner sagte, das macht man doch nicht. Die andere Oma war da deutlich unentspannter.
Wenn Du den Kindern das nächste Mal erlaubst wie Pippi die Nudeln zu essen – dann ziehen sie vermutlich bei Euch ein! 😉
Deine Nachbarschaftsgeschichten lese ich immer wieder gerne. Da habt Ihr wirlich riesiges Glück, in einer so tollen Gemeinschaft zu wohnen. Freut mich für Euch!
Liebe Grüße,
Silke