Erkenntnisse und Tagebuchgeblubber

Es dürfte etwa auf dasselbe herauskommen, ob fünf unbeaufsichtigte Kindergartenkinder oder ein Mann und ein Kater zweifarbige Weihnachtsplätzchen backen und die Küche danach einfach sich selbst zum Eintrocknen überlassen. Der Schokoladenteig muss phänomenal geschmeckt haben. Er wird uns evtl. noch lange als fester Teil der Inneneinrichtung begleiten.

Man beantwortet fünf Mails und hat dann sieben neue. Ob das alles wohl richtig ist so …

Meine Mutter schickt immer noch Geschenke vorab, weil wir ja verbindlich vereinbart hatten, uns zum Fest selbst nur eine Kleinigkeit zu schenken. Seit dem großen Adventskranz gestern (wuah) hege und pflege ich einen Plan. Diesen gewissen Plan, es ab 2006 doch einfach ganz und gar zu lassen mit den Geschenken. Man wird ja wohl noch träumen dürfen. 

Trollzüchtigung zu unterlassen ist etwa so schwierig wie mit dem Rauchen aufzuhören, nehme ich (Nichtraucherin) an. »Don’t feed the spackotrollos«: Ob talentfreie Beleidigungszeichnung, Amok laufendes Rumpelstilzchen oder blöde Comments/Mails von gefrusteten Personen, Füttern ist und bleibt verboten. Meistens klappt’s, ein Leben ist sehr hilfreich. Heute seltenen Rückfall in die Freizeiterfüllung der Unwürdigen durchlebt und gleich über mich selbst geärgert. (Nein, eben nicht in der Blogosphäre. Legt euch mal ein größeres Web zu, es gibt da draußen noch sehr viel mehr ... zu tun.)

Der neue Kater ist eine Quäke. Wir sind / ich bin seit 15 Jahren an Katzen gewöhnt, die nur dann Jammerlaute von sich geben, wenn sie auch wirklich was zu beklagen haben – dieser ist ein kleiner Drama King und schreit vor Hunger, Entzücken, Vorfreude und einfach so oder wenn er rennt, spielt, Leute sieht, gähnt und angreift. Ich zucke unweigerlich tief zusammen. Seufz.

Miss Peppermint verhaut ihn und alle Beobachter unserer kleinen Idylle finden das gut und richtig so (ich verzeichne eindeutigen Applaus aus der Nachbarschaft zu diesem Thema), denn sie sehen ja auch, wie Kenzo sie zu quälen und beißen versucht. Verhauen werden findet er wirklich nicht schlimm, das hält ihn nicht groß auf. Auch wenn es sich nicht so anhört, wir vier harmonieren eigentlich ganz gut. Teenager brauchen eben immer ein paar abweichende Regelungen. Weil sie selbst ziemlich abweichen.

Übrigens ist Kenzo vier Monate und drei Wochen alt und wiegt 3 kg. Eventuell komme ich auf das Asyl-Angebot von Wapiti noch zurück 😊

4 Kommentare Erkenntnisse und Tagebuchgeblubber

  1. Avatar Liisa 07.12.2005 um 20:36 Uhr

    Wie Du ja weißt, sind erst unsere letzten beiden Zugänge Maine Coons. Die Perser vorher quäken auch nur, wenn es wirklich sein muß. Die Maine Coons dagegen setzten uns immer noch in echtes Erstaunen, weil sie ihre Stimme so vielfach und vielfältig einsetzen. Die reinsten Plappermäulchen, alles wird bequäkt ganz so, wie Du es von Kenzo schreibst. Erst dachten wir ja, Jaromir fehlt irgendwas oder so, aber unsere Recherchen brachten dann den Fakt zutage, daß Maine Coons eben sehr kommunikativ sind. ;o)

    Grüße an die Plätzchen-Bäcker, Miss Peppermint und natürlich auch Dich!

    Liisa & Co.

  2. Avatar Chronistin 07.12.2005 um 21:49 Uhr

    Geschenke ganz und gar sein zu lassen, bedarf eines langjährigen schlachtplans. In den ersten 2-3 Jahren empfiehlt sich ein großzügiger nicht-erreichbarkeitsplan, ca von mitte dezember bis mitte jänner. Dadurch geben die meisten auf. Für die hartnäckigen Geshenkeaustauscher, die es dann immer noch versuchen, übt man einen höchst überraschten Gesichtsausdruck mit einer leicht hinterhältigen Frage bzw Bemerkung (Willst du mich in Verlegenheit bringen? Wir hatten doch abgesprochen… oder Also ich hab jetzt nichts für dich, ich halte mich nämlich an Abmachungen.). Hält man das lange genug durch, ist irgendwann Ruhe. Ich habe durch anhaltende Sturheit diesen wunderbaren Zustand erreicht.

    Ähm, fast.

    Nur der alte Wikinger ist sturer als ich.

  3. Avatar VolkerK 08.12.2005 um 11:18 Uhr

    Geschenke: Nachdem die Badezimmerradiouhr, die meine Mutter uns vor etlichen Jahren zu einem Geschenktrauma führte, endlich im Müll gelandet ist, haben wir von ihr eine (alte) Wechselsprechanlage bekommen, weil wir ja jetzt zwei Häuser haben und uns dann von Haushälfte zu Haushälfte unterhalten können (wobei die Häuser getrennte Stromkreise haben und diese Sprechanlagen den FI-Schalter nicht passieren).

    Diese Ichmussdemkindwasschenken-Zwangsneurose ist bei Müttern also offenbar verbreiteter als man denkt. Manchmal wünscht man sich, dass die Mutter einem bloß gar nichts schenkt und stellt bei denen, die in einem solchen Zustand leben, dann fest, dass es ihnen auch nicht besser geht als einem selbst.

    Mittelwege. Das wäre mal was schönes. Aber Mütter scheinen sich gerne dies- oder jenseits des Mittelweges aufzuhalten 😉

  4. Avatar Petra 08.12.2005 um 23:03 Uhr

    Dafür haben wir MEINER MUTTER neulich zum Geburtstag was geschenkt, worüber sie sich endlich mal richtig sichtbar gefreut hat (ist nämlich nicht so einfach): Ein neus Handy, weilihre alte telefonzelle (den Ausmaßen nach), nämlich endgültig den Geist aufgegeben hatte und sie endlich kapiert hat, dass es wohl doch langsam mal ganz gut ist, so ein Ding für Notfälle unterwegs mitzuhaben. Es kann nur telefonieren und smsen, mehr braucht und will sie eh nicht. Es ist nagelneu (sie dachte, sie kriegt mein Altes) und so schön klein, dass sie drüber lachen musste.

    Ansonsten hält sie sich ziemlich dran uns nur noch Geld zu schenken zu den üblichen Anlässen, und das war sogar ihre eigene Idee. Dafür versucht sie zwischendurch (zum Glück auchimmer seltener, weil ich massiv geworden bin) ihren ollen Plunder in unser Haus zu schleppen…

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