Die Körperfresser sind unter uns.

Anders kann ich mir das (Arianas neue www.stricksucht.de) nicht erklären. Wenn ich also bald anfangen sollte, nur noch von Wolle zu reden und euch ständig irgendwelche wolligen Projekte zu zeigen, keine vierpfotigen, dann erschiesst mich an der Biegung des Flusses und begrabt meine Asche dort, wo kein Pfeffer wächst. Nein, war nur ein Scherz. Ariana sei die Strickblog-Domain herzlich gegönnt, und ich muss ja nicht alles verstehen.

Tue ich sowieso nicht. Es gibt Dinge, da würde nicht mal innere Bereitschaft helfen. Ganz abgesehen davon, dass sie fehlt, versteht sich 😊

Noch ein Beispiel: Eine ehemalige Kollegin hat zwei kleine Jungs, die quasi ununterbrochen auf und ab hüpfen oder herumrollen, angerannt kommen und wieder weglaufen. Insgesamt so laut wie möglich, klar. Ich werde vermutlich nie herausfinden, ob wir über was anderes als - ihre - Kinder reden könnten, bis die in der Pubertät sind. Eine (weitere) Frau hat mit mir zusammen damals das Abitur gemacht und mich neulich im Internet gefunden und angemailt. Hat mich sehr gefreut, denn vor 20 Jahren waren wir viel gemeinsam unterwegs in der Welt - und ich antworte auch stets und auf alle Mails. Aber irgendwie weiß ich nie so recht, wie ich inhaltlich darauf eingehen soll, wenn es um Zähnekriegen und Kindergärten und den Alltag in der Kleinstadt geht (und um solche Themen und nur um solche Themen geht es immer):

Es scheint sich um Abläufe in einer Paralleldimension zu handeln, in der alles etwas kleiner, weniger vernetzt und wesentlich langsamer, übersichtlicher ist als hier in This Wired Bubble.

Das zumindest kann man den Strickbloggern wohl kaum vorwerfen. Wenn irgendwas vernetzt ist, dann die. Hehe.

8 Kommentare Die Körperfresser sind unter uns.

  1. Avatar Ute 21.02.2004 um 11:47 Uhr

    Dazu sag ich jetzt besser nix. *g* Außer, daß ich hoffe, mir haut jemand das Nudelholz oder einen vergleichbaren Gegenstand über den Schädel, wenn ich irgendwann einen derartigen Scheuklappismus an den Tag legen sollte. Marc ist da schon instruiert, meine Freunde auch. 😊

  2. Avatar Melody 21.02.2004 um 13:46 Uhr

    Ach, die hauen dich dann schon nicht. Sie sind ja Freunde, also nehmen sie es hin und trauern zwar immer ein bisschen der Original-Ute nach, aber was soll man dann schon machen, wenn du beschliessen solltest, dein Leben auf einem Einzelgleis zu fahren *g*

    😊

  3. Avatar Melody 21.02.2004 um 19:57 Uhr

    Vielleicht ist man ja ein sehr viel zufriedener Mensch, wenn man sich in einer so überschaubaren Welt bewegt? Ich bin auch gar nicht genervt, nur ist meine Motivation gering, solche Gespräche wie beschrieben von selbst zu beginnen, ich kann ja eh nichts zu diesen unglaublich “weltbewegenden” Grundthemen sagen.

    Und ich spreche ja nur aus meiner Sicht und über meinen Bekanntenkreis, der nicht so viele Leute mit Nachwuchs hat. Ich kenn darunter auch Mehrfachmütter, die allgemein interessierte und damit interessante Gesprächspartner geblieben sind, das möchte ich an dieser Stelle dann doch mal einfügen *g* aber erstens sind das selten jene, die sich dafür halten und zweitens sind sie, ja, sie sind die Ausnahme. Später wird\‘s dann wieder besser, wenn die Kinder größer sind, aber die ersten 5 Jahre sind schon mindestens \“verblüffend\”.

  4. Avatar Ute 22.02.2004 um 00:44 Uhr

    Kenne ich… *g* Nur eine meiner Freundinnen hat es geschafft, neben Muttertier auch noch sie selbst zu bleiben und ihren Horizont über die Breischüssel hinaus zu erhalten.

    In den ersten paar Monaten finde ich es ja auch verständlich, daß sich erst einmal alles um den kleinen neuen Wurm dreht, aber irgendwann ist es dann auch dem kinderfreundlichsten Freundeskreis zu viel, wenn gar kein anderes Thema mehr zur Sprache kommt… Ich frage mich außerdem, ob das dem Kind gut tun kann, wenn die Mutter nur noch Glucke spielt und jede Ahnung von den Vorkommnissen und Zusammenhängen “draußen” verliert. Was bekommt der Nachwuchs denn da für einen Eindruck vom Mutter- und Frauendasein??? Deshalb meine Nudelholz-Anweisung. Meine Kinder, falls es je soweit kommt, sollen mich als ernstzunehmenden Gesprächspartner kennenlernen, nicht als gutschi-guuuu-gurrende Dr.-Spock-Datenbank. 😉

  5. Avatar Melody 22.02.2004 um 05:24 Uhr

    Ich fürchte, nach meinen Erfahrungen der letzten Jahre werde ich wohl erst mal abwarten müssen, ob du gutschi-gutschi machst und kann dich jetzt mal nicht so ohne weiteres beim Wort nehmen *gggg*

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