Das Ende der Tüftelimüfteli-Bluse

Als ich das rosafarbene Flattermonster mit folkloristischen Bandnähten kaufte, das vermutlich ziemlich exakt unter den Tüftelimüfteli-Mythos der Kaltmamsell fällt, fand ich es anfangs noch ganz lustig, dass jeder (aber auch wirklich jeder) mich darauf hinwies, dieser sehr artige tüftelnde Look  würde mich so brav aussehen lassen, dass es an Vorspiegelung falscher Tatsachen grenzte. Ich fand’s nicht schlimm, als ich darauf hingewiesen würde, dass ich so was sicher nicht mehr kaufen wolle, wenn ich dann irgendwann erst mal Mitte 30 sei, denn ich bin ziemlich fast 38 und habe das Datum der Spontanvergreisung und Rundumverbiederung offensichtlich folgenlos verstreichen lassen. Was mich allerdings unabhängig davon langsam aber sicher rasend machte, waren das pinkige Rosa mit den weißen und dunkelrosa Bändern immer an der Naht lang. Besonders vorne, wo es von oben nach unten rüscht.

Also meuchelte ich mit Hilfe einer Nagelschere zuerst das rosafarbene Band, woraufhin die Bluse schlagartig weniger folkloristisch wirkte. Dann das weiße Band, was zum Ergebnis hatte, dass die restliche Bluse immer noch rosa war. Also trennte ich die Spitze ab, ließ nur die Rüsche dran und färbte das Biest in dunklem Erdbeeraltrosa über. Voila. Wir haben kein -müfteli mehr, nur noch ein Tüfteli. Mit einer Jeans und eher sportlichen Schuhen geht’s ganz gut, was ich jeweils daran merke, dass andere umfangreiche (mir aber fremde) Damen mich dringlich fragen, wo ich denn einkaufe. Ich darf mich nur nicht unter kleine Leute mischen, sonst muss ich ständig aufpassen, dass diese sich nicht in Ärmeltüfteln und Frontalrüsche verfangen.

Ach ja. Den Ausschnitt hab ich natürlich auch tiefergelegt. So sieht das Pink von vorher jetzt aus:

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