Da kämpft man sich an einem Urlaubstag aus den Kissen hoch, würgt ein vollwertiges Frühstück in sich hinein (zwei Stunden BEVOR man Lust drauf gehabt hätte ...) und rast in die Stadt, wirft ein Kleinvermögen in eine Parkuhr und stapft drei Treppen hoch. Um vor dem Schild mit dem Hinweis “Unser Fitness-Studio macht Sommerpause” zu stehen *kreisch* belohnt man etwa so das Umsetzen guter Vorsätze? Hm? Na? Also, ich finde nein.
Die letzten Wochen waren sehr turbulent und ein Ende ist mal wieder nicht in Sicht. Macht ja auch eigentlich nichts 😊 denn es sind lauter wunderschöne Sachen, die passieren. Gut, zugegeben, ein Staffelbesuch von Mutter und Schwiegermutter über Nacht ist eher aeh… schön als wunderschön. Aber sie haben ja nun wirklich keine Umstände gemacht, das kann man nicht behaupten.
Die eine hat ihr unverzichtbares Spezial-Müsli mitgebracht, für die andere werden wir demnächst entkoffeinierten Kaffee lagern, und es ist wirklich sehr nett, wenn einem quasi ununterbrochen Hilfestellung im Alltag geleistet wird. Ich meine - woher hätte ich denn das ohne Vorabinformation wissen sollen, dass Olivers’ Vater gerne ein Drei-Minuten-Ei frühstückt? Oder dass das Radio im Bad noch lief, obwohl wir uns schon alle gewaschen hatten, oder wie man Hemden faltet (wozu eigentlich? Kann man doch alles mieten…..) oder ähm thjaha.
Wenn jemand daran gewöhnt ist, um 7.00 Uhr aufzustehen, dann kann man natürlich nicht erwarten, dass Rücksicht darauf genommen wird, dass die Gastgeber selbst eine Reihe von 12-Stunden-Arbeitstagen hinter sich haben und dringend mehr als vier Stunden Schlaf brauchen könnten. Oder ist es etwa Rücksicht, wenn man zwei Stunden unerbittlich auf und ab trabt, um zu demonstrieren, dass man wach ist? Da kommen schon mal Mordgelüste auf, aber da es ja alles nicht bös gemeint ist und die lieben “richtig Erwachsenen” wohnen ja sonst auch in sicherer Entfernung und sind in ihrem eigenen Gehege zwar genauso, aber zwangsläufig besser erträglich 😊
Und so beisst man denn beim Lächeln die weissen Zähnchen zusammen, grillt und kocht und spült und lernt all das, was man eigentlich sowieso nie wissen wollte und beschliesst, zukünftig Lebenshilfekolumnen für Frauenzeitungen zu schreiben. Kann ja so schwer nicht sein. Also, dass man sich heimlich auf dem Flur trifft - in einer Zweizimmerwohnung mit offenem Durchgang - um sich neuen Mut zuzusprechen und gegenseitig daran zu erinnern, dass der Abschieds-Countdown der älteren Generation bereits läuft, das ist doch wohl hoffentlich ein gutes Zeichen? *g*
Sobald sie wieder weg sind, vermisst man sie natürlich. Nicht genug, um sie sofort wieder einzuladen *hust* aber eine faxvernetzte Familie ist schon praktisch 😊
Heute gibt es hier aber nicht nur ein Tagebuch. Vorhin habe ich mich hingesetzt und mich kreuz und quer durch eine Bundeswehrkaserne verbinden lassen, um jemanden aufzutreiben, der heute Geburtstag hat. Hab’s auch geschafft, hehe…..An dieser Stelle auch ganz lieben Dank für all die Glückwunsche, Homepage-Grüsse, Mails und Faxe und Anrufe an meinem Geburtstag am Montag. Ich hab mich sehr gefreut!
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