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Eine neue Kurzgeschichte: Last Exit - das letzte Mal. Sie ist wohl unter erotisch einzuordnen, obwohl sie das nicht wirklich ist - aber das wäre ohnehin mal ein Thema: Was ist pornographisch, was erotisch und was einfach nur “groschenromanig”? Wobei auch letzteres durchaus mal lustig sein könnte *g* man kann sicher viel Spass dabei haben, mit albernen Vokabeln wie “Lustprügel” und “Wonnegrotte” um sich zu werfen und im Verlauf einer Story so zu tun, als sei ein Orgasmus durchgehend am Schönsten im Phall des Eindringens *.-) usw.
Jaja, schon gut. Ich hör ja schon auf.

Es gibt Tage im Monat einer Frau, die spotten jeder Beschreibung. Was einen vom Versuch nicht abhalten sollte. Wie soll ein Mann sich das vorstellen können, wenn man ihm nicht mit einer plakativen Beschreibung Unbehagen bereitet? Und wieso sollte man alleine leiden? Die grausame Wahrheit ist, so ungern ich das auch ans Licht der Öffentlichkeit zerre, Frauen sind keine sterilen Wesen, die einmal im Monat vier oder fünf Tage lang jeweils ein paar Becherchen blaue Flüssigkeit in die neuesten Entwicklungen der Bindentechnik giessen. Um dann verzückt zu beobachten, wie blaues Gel entsteht, bevor sie dann windsurfen oder bergsteigen gehen. Wobei ich nicht ausschliessen will, dass es irgendwo im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch dieses Körpergefühl in Sprayform gibt. Mir ist es noch nicht begegnet.

Seit ich vor Jahren einmal in der Mittagspause von der Firma aus geradewegs zum nächsten Supermarkt gefahren bin, um ein halbes Pfund Zwiebelmett zu kaufen und in einem Stück weg mit der Plastikgabel roh in mich reinzuschaufeln, bilde ich mir auch nicht mehr ein, mit Johanniskraut oder einer gesunden Lebensweise irgendwie gegensteuern zu können. Zur Erläuterung: Ich lebe eigentlich nicht mit besonders viel Fleisch in meinen Mahlzeiten und an normalen Tagen kräuselt sich mein Nackenfell schon bei dem Wort “Mett”, weil’s mich eigentlich ekelt, das Zeugs.

Man könnte also den Versuch starten, an den gewissen Tagen bzw. vorher einen kleinen Vorrat an würzigen Nahrungsmitteln im Haus zu haben, um diesen Attacken gegenzusteuern? So schlau war ich auch schon. Und bin nachts um 3 zur Tankstelle gefahren, um diese zu überfallen und einen Jahresvorrat Nougat heimzuschleppen. Ich mag kein Nougat. Standardmatsch wie Toffifee oder Snickers tut’s durchaus, wenn ich mal meine, naschen zu müssen (und keine Zeit habe, mir ein frisches Shake zu machen oder einen Kuchen zu backen oder ähnliches *lach* ich bin verwöhnt und liebe frische Speisen).

Aber Essen ist nicht das Problem. Wenn ich das kleine blaue Gel-Männchen erwische, das in meinen Hirnwindungen rumkraucht und verspielt die Schalthebel für meinen emotionalen Zustand mal von links nach rechts kippt und dann wieder im Kreis dreht, obwohl Drehungen gar nicht vorgesehen sind, der kann sich warm anziehen, der Knabe. Da wacht man morgens auf, als hätte man einen Bagger geknutscht, sieht ungerechtfertigterweise (!) ein Säufergesicht im Spiegel, und wenn man das mühsam weggeduscht hat und sich irgendwo in eine menschliche Form gepresst hat, bricht man beim Wetterbericht in Tränen aus - schliesslich ist es ja auch toll, dass endlich der Sommer kommt. Nicht? Oh.

Im morgendlichen Berufsverkehr vermisst man schmerzlich eine Pumpgun, bricht aber hysterisch kichernd überm Steuer zusammen, wenn der BMW-Fahrer, den man soeben mit Grund angehupt hat, fäusteschüttelnd den Kopf aus seinem Autofenster steckt. Aus irgendwelchen Gründen fühlt man sich im Büro gedrängt, die Ablage neu zu strukturieren, obwohl es wahrhaft anderes zu tun gibt und die Sekretärin in dumpfes Wutbrüten verfällt deswegen. Das wiederum ist dann unerträglich und so sitzt man dann, spiegelt sich leicht im eigenen Monitor und fragt sich nach dem Sinn des Lebens, des Weltalls und McDonalds.

Die Leistungsfähigkeit ist auf 60% reduziert, die emotionale Empfindlichkeit um 280% übersteigert. In meinem Unterleib ist eine Brotbackmaschine dabei, mir die Gebärmutter auszuschaben und eine graue Blase drückt von rechts und links auf meine Schläfen, rasender Hunger gibt sich mit gleichzeitiger absoluter Appetitlosigkeit die Hand und dauernd hat man Angst, auszulaufen oder nicht die aktuellste Binde, den besten Tampon zu benutzen. Der einzige Trost ist, dass es besser ist, als schwanger zu sein. Und es ist eine bodenlose Frechheit von Männern, dass sie das nicht erleben.

Noch schlimmer ist meiner - statt sich wie ein unsensibler Idiot zu benehmen, nimmt er Rücksicht und hat Verständnis. Wo kommt man denn da hin? Was soll das? *grrrrrrrrrrrrrrr* ich gehe jetzt. Ein langes, heisses Bad nehmen. Einen Kakao mit Zimt trinken, etwas Magnesium einnehmen, ins Bettchen krabbeln und eine Wärmflasche umarmen. Die grösste, die ich finden kann *smile* mir schwebt da schon was vor.

Cu!
Melody

P.S. Natürlich ist man auch kreativ und erfinderisch in dieser Phase. Wenn man’s zulässt 😊

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