Nahtoderfahrungen

Aufwärts, weiter trotz Schmerzen, schnaufen, schwitzen, das ganze Kaleidoskop von Selbsthass bis Stolz ... die ersten drei Minuten auf diesem Trimmrad, immer.

Nach drei Minuten nachschauen, ob ich versehentlich “Morning Raid Kilimandscharo” eingestellt habe, nach fünfzehn überlegen, ob man diese ... rosig weit geöffneten ... Poren nicht für eine Anti-Aging-Maske nutzen könnte und dann nebenbei online einkaufen, weil man ja nur Nivea nutzt bisher.

Nach zwanzig Minuten darüber nachdenken, ob das bei so viel Aua nicht eigentlich reicht. An die Hardcore-Sportlerinnen in meiner Timeline denken, die noch rennen würden, wenn sie aus den Augen bluten und ein Bein an der letzten Sehne hinter sich herziehen.

Weiterstrampeln und hoffen, dass sie alle Tetanus haben. An das Krankenhaus vor 20 Jahren erinnert werden, als ich Andrea kennen lernte und an den Trip mit dem Taxi, im Nachthemd, mit Tropf, weil ich mal was anderes anziehen wollte als den Hauch von Negligé, den der Ex vorbeigeworfen hatte.

Trimmrad verliert gegen Südamerika alleine und eine Heimreise mit einem bereits grün schillernden Bein. Kurz vor der dreißigsten Minute allerdings nur knapp.

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