1) Wenn das Negative mehr wiegt als das Gute: Man an einer Kritik ewig kaut, die Komplimente kaum glauben mag und das Lob nie so viel Gewicht auf die Seele legt wie Genörgel. Wenn die größte Zahl im Countdown-“Stöckchen” dem Ärgern gewidmet ist und nicht der Leidenschaft, zum Beispiel.
2) Zweckbekanntschaften. Nie, nie, wirklich niemals werde ich was damit anfangen oder auch nur damit umgehen können, wenn jemand andere Menschen nur kennenlernen will, um irgendwie von ihnen zu profitieren. Hey, du kennst dich doch mit Computer und Homepages aus, hm?
3) Zu kurze Tage. Ich bin eine Mama, ich bin eine Firma, ich bin eine Frau, eine Partnerin und Freundin und von allem immer gerade so viel zu wenig, dass es mir manchmal schwerfällt, unser schönes Leben hier einfach zu geniessen und mich zu freuen, dass ich in keine Firma hotten muss.
4) Dass die Leute Recht hatten, die behauptet haben, dass Hüftgold ab 40 noch bombenfester sitzt als sowieso schon. Dass die Leute Recht hatten, die behaupteten, nach einer Schwangerschaft ... und so weiter 😊
5) Wenn ich falsch verstanden werde, obwohl ich weiß, dass ich kristallklar kommuniziere. Weil im Kopf des anderen die Schubladen auf und zu knallen, wo der Wind viel Platz zum Durchfegen hat, um es mal ganz freundlich zu formulieren.
6) Das Modell “läufige Hündin”, die auch mit über 30 noch jedem männlichen Wesen auf den Schoss krabbeln und sich demonstrativ die aufgeklappten Schamlippen kraulen muss, weil solche Tanten trotz Kind, Kegel und -Club nie ertragen können, wenn andere Frauen sich mit einem Mann auch nur nett unterhalten. Gerne mit Pferdegesicht, ich seh da Zusammenhänge?
7) Kommentar-Herpes. Wenn Frau “Video-Verleih” und Herr “Viagra im Abo” scheinheilige Kommentare zu meinem Kind absondern, so selten sie in Blogeinträgen auftaucht, würgt es mich gar nicht sprichwörtlich im Hals.
8) Angeheiratete weibliche Verwandtschaft, älter. Die schon mal eben einen Zug für die Kindstaufe bucht, davon ausgehend, dass wir mit unserem beengten Raum hier schon ab morgens Gäste bespassen, während wir Paten, Taufe und zwei späte Mahlzeiten für xunddrölfzig Leute vorbereiten (kräftig geknurrt, Kreuz und Knoblauch angehoben und das Unheil abgewendet).
9) Leute, die zu jedem Satz “Aha, hm ja” und “Hm hm” oder “Ja, hm” oder ähnliches sagen, wenn man ihnen etwas erzählt und das auf eine so nervig unkonzentrierte Art und Weise, dass man merkt: Das Gegenüber wartet nur, endlich selbst wieder absondern zu können. Suuuuper herablassend. Und so alte-Tanten-mäßig.
10) Minderwertiges Dönerfleisch (von Herrn Muh mal so treffend Dachpappendöner genannt).
11) Ich. Wenn ich immer wieder erkläre, dass ich keine Stöckchen will und es dann doch nicht abschlage. Warum auch immer.
12) Richtig, richtig lange “Stöckchen”.
Ja, doch, so ausführlich wie du das Ding angehst, kann sich das eine Weile hinziehen bis du den ganzen Countdown abgearbeitet hast. LOL 😊
Aber für uns Leser kanns ja nur gut sein, weil spaßig.
Dein Punkt neun Stünde bei mir momentan vermutlich an erster Stelle. Meine Mutter ist so ein Mensch. Das treibt mich aktuelle sehr in den Wahnsinn, weil ich gerade jetzt ab und an mal jemanden nötig habe, der mir zuhört. Aber nun ja, das ist wirklich das Alter. Wenn sie Sachen nicht vergisst, weil sie nicht zugehört hat, verwechselt sie viel, weil sie nicht zugehört hat. Und ich bin eh schon nicht die Geduldigste. Ganz schlimm: ich telefoniere mit ihr und “sehe” durch ihr “Hm hm” genau vor mir, dass sie gebannt TV schaut. Eigentlich sehr unhöflich, aber wehe ich sage was… Eben doch das Alter *seufz*.
aufgeklappte Schamlippen: das hat mir trotz Schwiegermutterbesuch ein ehrliches Lächeln auf die Lippen (die im Gesciht 😉) gezaubert!
kann mich karin nur anschliessen.
“..männlichen Wesen auf den Schoss krabbeln und sich demonstrativ die aufgeklappten Schamlippen kraulen muss ....”
bei der bildlichen vorstellung des ganzen musste ich mir dann schon mal ein lautes lachen (sitze im büro - nur männer um mich rum, das könnte erklärungsnot geben) verkneifen musste. 😉