»“Später, Baby” ist interessant, weil der Roman zeigt, dass auch die Eroberung von Ehemann und Kind - normalerweise der erlösende Endpunkt in der Frauenliteratur - den Heldinnen nur zeitweise Linderung verschafft. Nach einer Weile geht alles wieder von vorn los. Als Mann denkt man: Der Dämon, der diese Romanheldinnen so unbehaust macht, ist womöglich gar nicht die Männerlosigkeit, sondern ihr Narzissmus. Die lieben sich selbst mit so viel Leidenschaft, wo soll denn da in ihrer Seele ein Plätzchen für mich sein?«
Er liebt mich, er liebt mich nicht - Frauenbücher sind Frauensache. Was passiert, wenn ein Mann sie liest? Ein Selbstversuch von Harald Martenstein.
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,309891,00.html
Gibt es doch Männer, die “Frauenliteratur” lesen? ;o) Oute ich mich, wenn ich sage, dass ich in dieser Richtung nicht lese? Sehe vielleicht anders aus, wenn es eine echte Lebenshilfe wäre, Frauen zu verstehen.😉
Lese ich dann einen Titel von wegen “Männergeschaffungsmarketing” denke ich unweigerlich ... Ein Buch für Frauen, die entweder noch keinen abbekommen haben oder jetzt nun unbedingt einen abbekommen müssen und in der Hoffnung Leben, dass Männer, bei denen alles zusammenpasst einfach so auf dem “Markt” zu haben sind.
Ich gebe zu, die Sichtweise vorn Herrn Martenstein bringt mich zum Schmunzeln. Wobei ich sie nicht typisch auf die eines Mannes beschränken möchte.
Ach ja, ich wollte noch anmerken, selbstverständlich lese ich auch Literatur, die von Frauen verfasst wurde. ;o)
Ich darf hier vielleicht den erfolgreichen Vater zweier (inzwischen erwachsener) Söhne zitieren. Er ging zu Hause (dh, vor seinen Söhnen 😉 sicher als Macho durch. Eines Tages ertappen die pubertierenden Beiden den Vater mit der “Brigitte” in der Hand in flagranti und sind entsetzt - er antwortet nur “Mann muss schließlich wissen, was der Feind denkt”. ...
Hilfe, wenn Männer sich an die “Frauenliteratur” machen und glauben, Frau halte die dort oft angetroffene Art von Macho-Mann als einzig erstrebenswert ... schließlich sind es doch die “Rührmichnichtan-ichsagneinundmeineja”-Mädchen, die der “ichweißduwillsteigentlichnurmich-auchwennichdichobjektivfastvergewaltigenmuss”-Macho am Ende doch kriegt im Roman/Film/Fernsehen. Oder war das nur bei den von Männern für Frauen geschriebenen Plots so?
In diesem Sinn freu ich mich auch schon auf (D)eine kurzbeinige Birkenstock-Trägerin, Melody. Auf dass die nächste Mädchen-Generation nicht nur “Märchenprinz”-Literatur zu lesen braucht .-)
Ich gehe sogar soweit, mich im Brigitte-Forum rumzutreiben und dort plappert genau diese Art Frau seitenlang über gewisse “Rules”, die einzuhalten einzig den perfekten Mann verspricht.
Zugegeben, es gibt auch jede Menge vernünftige Frauen dort, deshalb bin ich ja auch da. Ich dachte schon, es gibt überhaupt keine mehr. In der Frauenliteratur jedenfalls nicht. Und die wird ja in Riesenauflagen verkauft. An wen wohl?
Obwohl, ich hab auch schon Hochschulprofessoren Cora-Romane lesen sehen…
mmhh… vielleicht lesen eigentlich nur Männer “Frauenromane”, Ärzte “Ärzteromane”, Polizisten gucken Polizei-Soaps, Richter haben Zeit für “Barbara Salesch”... Obwohl *sichzurOrdnungrufend*, da geht meine Phantasie mit mir durch. Richter <i>arbeiten</i> doch nachmittags 😉 Und außerdem gibt es nicht so viele Richter wie die Einschaltquoten Zuschauer ausweisen…
manches an den “rules” ist aber gar nicht so doof und auch im alltäglichen leben anzuwenden, z. b. dem anderen nicht durch ständige anrufe auf die nerven zu fallen und sich inflationär anzubieten. 😉
(erzeugt widerwillen, egal in welchem kontext… 😉 )
dieses buch (“the rules”) hat mir übrigens vor jahren ausgerechnet eine wiener psychologin empfohlen… *g*
Liv, das ist einfach nur normaler Menschenverstand, keine “Regel”. Verkorkste Regeln finden verkorkste Typen. Wer dumme Spielchen spielt und niedliches Weibchen sein will, wo es eigentlich zickt und schrippt, wird allein bleiben, da helfen auch keine selbstauferlegten Jagdgesetze. Wer sich selbst treu ist und dabei auch noch mit sich klarkommt, wird auch geliebt und gemocht (wenn auch sicher nicht von allen *g*).
Cora-Romane find ich übrigens ehrlicher als diese ach so lustigen und ganz doll auf anstrengend bis niedlich getrimmten “Frauchen überlebt ihren Alltag”-Bücher. (Also glaube ich, wirklich gelesen hab ich seit dem Krankenhausaufenthalt vor 10 Jahren keinen mehr, und dort gab’s nix anderes, was sollte ich also tun ...)
lesen müßt ihr aber alle: “1000 neue dinge, die man bei schwerelosigkeit tun kann” von der begnadeten jenny zylka. ein buch über weibliche pichelkultur zwischen männern, frauen, schwulen und cartbahnbesitzern.
wer wissen will, wie´s wirklich ist (alles): hier findest du die antwort!
leider hat rowohlt dem schmöker ein schreckliches frauenliteraturcover übergestülpt, aber: don´t judge the book by its cover!
kaufen.lesen.lächeln.picheln. sonst nix.
Sorry Tanja, aber das scheint der Beschreibung und den Rezensionen bei Amazon nach exakt so ein eher typisches “Frauenbuch” wie zuvor hier angesprochen wurde, und dann muss das keiner lesen.
Aber dürfen darf man natürlich 😊
Frauen sind “irgendwie anders”. Warum sollten sie sich dann nicht auch an “anderer” Literatur erfreuen. Sowohl an guter (in welchem Kriterienraster auch immer) als auch an schundiger.
Sie bloggen ja auch “anders”; siehe http://notizen.typepad.com/aus_der_provinz/2004/06/chickblogs_blog.html