Veränderungen

Danke, Annette und Juneau für die Umzugsgeschichten!

Obwohl in unserer neuen Wohnung noch nichts fertig ist, sitze ich hier schon in fast leeren Zimmern. Ab und zu fahre ich rüber, setze ich mich in die zukünftige Küche oder ins entstehende Bad und träume von der Zeit in zwei Monaten, wenn wir eine zwei Meter lange Badewanne haben und eine zwei Meter zweiundzwanzig lange Truhenbank in der Wohnküche und einen hellen Flur.

Die Tage sind voller Kisten und Kübel und Stufen. Die Treppen tun mir gut, so war das ja auch geplant.

Etwas unglücklich bin ich immer noch mit der Sommergarderobe, ich habe jetzt ingesamt über 70 Pfund abgelegt, schön langsam,  und wider jede Vernunft ein paar Tuniken gekauft, weil man die später auch etwas weiter tragen kann und ich die Blümchen auf den alten Blusen nicht mehr ertragen habe. Unvernünftig ist es deshalb, weil ich weiter abnehmen werde. Deswegen habe ich die neuen Tuniken auch etwas knapp gekauft - nicht so wurstpellenartig, wie die Nation es vorlebt, aber auch nicht so lässig wie gewohnt leider. Alle Röcke sind zu groß oder zu klein. Alle Hosen sind zu groß oder zu klein. Das wäre mir normalerweise egal, aber wenn man Kisten packt und Dinge abschleift, nervt es doch eher.

Gwen hat mich anlässlich dieses Eintrags gefragt, wie ich es geschafft habe, so viel abzunehmen.

Meine Insulinresistenz wurde erkannt, wird behandelt und ich bekomme ein Medikament, das eigentlich Diabetikern vorbehalten ist, erst damit konnte ich überhaupt Gewicht verlieren. Man nimmt nicht von selbst ab mit diesem Medikament, es ist kein Wundermittel, anders essen und mehr Bewegung sind immer noch sehr wichtig und Abnehmen geht trotzdem langsamer als bei gesunden Menschen - aber ohne ging es gar nicht weiter.

Ob jemand durch Krankheit oder durch Pommes dick wird, erkennt man übrigens am Gesicht: Angefuttertes Gewicht schlägt sich eher auf Kinn(e) und Wangen nieder.

Ich bin immer noch nicht schlank. Das liegt absolut nicht daran, dass ich mich mit Fast Food oder fettiger Eiscreme vollstopfen würde, ich muss mich nicht an Pizza festhalten und mochte das meiste Knabberzeugs noch nie - wir essen tatsächlich lecker und sehr vernünftig. Aber gegen eine Stoffwechselkrankheit hilft das auch nichts. Das Medikament hat mich auf halbwegs normal eingestellt und so konnte ich langsam und vernünftig erst mal einen Teil abwerfen.

Das Geheimrezept ist natürlich keins: Weniger und fettfreier essen, genug Wasser trinken, echte Bewegung, gut und clever kochen. Wenn ich endlich die www.kuechenzeilen.de renovieren kann, stelle ich mal ein paar Rezepte ein.

15 Kommentare Veränderungen

  1. Avatar Sonja 02.08.2006 um 17:45 Uhr

    Respekt. Mit einer Stoffwechselstörung ist es wesentlich schwieriger, das sehe ich bei meiner Mutter. So viel wie du hat sie aber nie geschafft.

  2. Avatar Juneau 02.08.2006 um 19:10 Uhr

    Um die neue Wohnung beneide ich Dich. Allein schon die Erwähnung einer 2 m langen Badewanne lässt mich vor “Neid” erblassen. Zum “Umzug” der Kilos meinen herzlichen Glückwunsch, das ist sicher eine Erleichterung in vielerlei Hinsicht. Drei davon scheinen bei mir Einzug gehalten zu haben. Irgendwelche Chancen, dass Du sie in die neue Wohnung wieder umziehst? 😉

  3. Avatar Claudia 02.08.2006 um 20:17 Uhr

    7o Pfund sind wirklich viel Gewichtsverlust. Das muss sich sehr seltsam anfühlen.

    Du musst sicher sehr diszipliniert sein, damit du deinen Körper nicht zuviel zumutest. So eine Stoffwechselkrankheit ist da sicher sehr nachtragend, wenn man sich etwas gehen lässt?

  4. Avatar melody 02.08.2006 um 20:24 Uhr

    Sonja: Danke.

    Juneau: Die Badewanne bringe ich ja selbst mit *g* sie war mein wichtigstes Anliegen nach einem eigenen Büro. Die Pfunde nehme ich aber nicht wieder mit 😊

    Claudia: Nein, das fühlt sich nicht seltsam an, denn ich habe mir dafür 14 Monate Zeit gelassen, damit die Haut gut mitkommt. Ich habe mich auch vorher absolut nicht unwohl gefühlt, ich wurde nur wirklich zu schwer, es wäre nicht ewig gut gegangen (bisher habe ich nicht mal Rückenschmerzen oder Verspannungen).

    Wenn Schilddrüse und Stoffwechsel richtig eingestellt sind, ist es fast normal, aber das sind sie leider nur selten 100&#xig;. Diszipliniert muss man also leider sein, aber durch die Medikamente mag man viele Nahrungsmittel auch gar nicht mehr (ich könnte spucken, wenn ich Chips nur sehe).

  5. Avatar Franziska 03.08.2006 um 12:54 Uhr

    Nur mal ganz dämlich gefragt: Hast Du zu der Erkenntnis, dass man krankheitsbedingtes Fett und angefressenes Fett im Gesicht sehen kann auch ein Link bzw eine wissenschaftliche Quelle?

    Auf den ersten Blick würde ich nämlich einfach mal behaupten, dass das der größte Schwachsinn ist, den ich jemals gehört habe. Andererseits: Behaupten kann ich vieles und es kann ja auch gut und gerne sein, dass ich in diesem Punkt einfach unwissend bin und dann meine Aussage über den Schwachsinn nach Belehrung gerne wieder zurückziehen muss.

    Beste Grüße vom Pizzaplaneten

    Franziska

  6. Avatar melody 03.08.2006 um 12:56 Uhr

    Franziska: Ich habe keine wissenschaftliche Quelle dazu, sondern das hat mir ein Arzt gesagt. Wenn jemand Cortison nimmt, kann es noch wieder anders sein, nehme ich an.

    Aber es ist mir auch herzlich egal, ob du es glaubst oder nicht 😊

  7. Avatar Andreas 03.08.2006 um 13:11 Uhr

    Franziska: Woher kommt dein Anspruch, dass Aussagen in Blogs wissenschaftlich fundiert sein müssen? Das ist ja wohl der größte Schwachmatenkram, den ich je gehört habe!!

    Deine Komplexe kannst du woanders ausleben, Melody hat “schlägt sich eher” geschrieben und nicht “das ist verbindlich immer so”.

  8. Avatar Frau G. 03.08.2006 um 14:55 Uhr

    Erstmal herzlichen Glückwunsch. 70 Pfund Abnahme sind wahnsinnig viel, finde ich wirklich bewunderswert.

    Was diese Gesichtstheorie angeht bin ich allerdings auch eher skeptisch. Ich kenne ziemlich viele dicke Frauen, sowohl welche bei denen das hinhauen würde, als auch genau so viele bei denen es überhaupt nicht passt. Die Fettverteilung auf dem Körper ist so individuell, und ich glaube mit dem Gesicht es ganz genau so. Es gibt ja sogar schlanke Menschen mit rundem Gesicht und Doppelkinnansatz.

    Und Ärzte erzählen viel wenn der Tag lang ist, da kann man m.E. nicht immer alles glauben, zumal dort wie überall die individuellen Meinungen der Fachleute ebenfalls variieren.

    Für mich klingt das so ein bißchen nach Einteilung in gute Dicke, die ja nichts dafür können weil sie krank sind und böse Dicke, die sich mit Fastfood vollstopfen. Auch wenn ich glaube, dass es so von Dir nicht gemeint war.

  9. Avatar melody 03.08.2006 um 15:09 Uhr

    Es war auch von dem Arzt nicht als Schuldzuweisung gemeint, er hatte mir erklärt, dass es bei Stoffwechselstörungen oft so ist, dass das Gesicht und die Hände nicht so dick sind, wie man es vom restlichen Umfang her erwarten würde.

  10. Avatar melody 03.08.2006 um 15:21 Uhr

    P.S. Eine Eßstörung ist ja auch eine Krankheit. Also auf den Gedanken, dass man das als Diskriminierung der Mehr-Esser sehen könnte, bin ich überhaupt nicht gekommen, ich fand es einfach interessant.

  11. Avatar Frau G. 03.08.2006 um 15:23 Uhr

    Ich empfinde das auch nicht als Schuldzuweisung, ich halte es nur für fragwürdig und glaube das auch nicht unbenommen.

    Abgesehen davon sind auch die, die keine Stoffwechselstörung haben nicht zwangsläufig von Pommes zu Pizza dick.

    Man kann sehr gesund kochen und essen und trotzdem dick sein. Ich selbst bin da das beste Beispiel. 😊

  12. Avatar Franziska 03.08.2006 um 17:36 Uhr

    @Melody

    Da ich selber dick bin, habe ich mich mit meiner Bemerkung dann ja auch selber diskriminiert.

    Ich sage die Dinge gerne wie sie sind, und in diesem Fall geht es ja um fett (angefressen oder krankheitsbedingt). Falls Du Dich dadurch diskriminiert oder angegriffen gefühlt hast: Das war nicht die Intention. Ich spreche von dicken Menschen (inklusive mir selber) auch gerne als Schwabbelhasen. Und: Ich diskriminiere da weder mich noch sonst jemanden und ich gehöre auch nicht zu der Sorte dicke Frau, die meint sich für ihre Speckrollen entschuldigen zu müssen.

    Dick sein macht keinen Spaß, aber ich bin es auch leid das zu einem Tabuthema machen zu lassen.

    Ich bin dick, andere sind irgendwas anderes.

    Womit wir zum kleinen Andreas kommen:

    @ Andreas

    Nirgendwo steht, das Meldoy irgendwas was Sie behauptet wissenschaftlich belegen muß. Ich habe nach einer Quelle gefragt, weil ich mich informieren wollte, sofern es eine Quelle gibt.

    Danach fragen wird man ja wohl dürfen oder?

    Es wird (von dicken und dünnen Menschen, Ärzten und jedem der meint qualifiziert zum Thema Übergewicht zu sein) so viel Mist verbreitet, dass ich mich da gerne informiere.

    Und die Behauptung, dass man jemandem ansehen kann warum er dick ist, halte ich eben für gewagten Unsinn. Ich bin aber offen dafür mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen.

    Unterm Strick macht es auch keinen Unterschied warum man dick ist. Die breite Masse der Dickenablehner und -Verurteiler lehnen dick ab, egal WARUM der betreffende dick ist. Da interessiert das warum herzlich wenig und ändert zumindest in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit nichts.

    Interessant ist, dass Du mir sofort Komplexe unterstellst. Ich frag mich wo mein Komplex sein soll. Im übrigen unterstellt man ja gerne mal Leuten was, unter dem man selber leidet. In sofern: Jeder pflege seine eigenen Komplexe so gut er oder sie kann. Ich bin aber froh Dir offensichtlich dabei geholfen zu haben deine intelligente Seite hier mal ausgelebt zu haben.

     

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