Unsere kleine Farm hat sich beruhigt.

Miss Peppermint und der Teenager leben harmonisch miteinander bis auf das Übliche, wenn ein Katerkind im Haus ist: Er drängelt sich dazwischen und bekommt von der Miss eins auf den Kopf gepappt, wenn sie genervt ist. Das stört ihn aber nicht weiter. Kenzo liebt Oliver, klettert an ihm hoch, schubst ihn mit der Pfote und wartet auf seinem Stuhl auf ihn. Ich darf kraulen und schmusen und knuddeln und knuffeln, weiß aber trotzdem genau, wer die Bezugsperson vom Junior ist. Macht nichts. Miss Peppermint ist zwar noch viel in ihrem Häuschen, stiefelt aber auch wieder durch die Gegend, kommt schmusen und vor allem frisst sie wieder richtig.

Gestern wurde mir berichtet, dass sie aus dem Trinkwasser-“Dom” trank, weil Kenzo das wohl tut. Ich weiß, dass manche Familien viele Monate brauchen, bis sich neue und alte Katzen zusammenraufen und bin froh, dass es bei uns tatsächlich so abläuft wie gehofft.

Unsere silbergraue Prinzessin, die immer die Kleinste und Jüngste im Haus war, ist nun eine Matrone – einfach durch die Anwesenheit puscheliger Jugend.

Ich verstehe jetzt eine ehemalige Kollegin besser, die sich furchtbar darüber aufregen konnte, wenn 20jährige Frauen auf eine “Party ab 30” gingen oder wie auch immer diese Veranstaltungen heißen, inzwischen vermutlich einfach 80er-Jahre-Partys. Obwohl Miss Peppermint so knackig und flauschig wie vor drei Wochen ist, wirkt sie älter, vernünftig und gesetzt neben der egoistischen und völlig idiotischen Energie von Kenzo und er wird von Besuchern viel mehr beachtet, obwohl er vieles noch lange nicht kann, das sie schon lässig beherrscht. Alle kleinen Katzen sind nun mal unglaublich niedlich (auch wenn es sicherlich eine reife Leistung ist, so ein Kampfpupsen wie Kenzo abzusondern).

So was ist nicht fair.

Aber auch hier trennt sich die Spreu vom Weizen, wie im echten Leben zeigt sich:  Oberflächlichkeit verfliegt mit ihren Trägern und die wahren Fans der Plüschprinzessin bleiben ihr treu, fragen nur nach ihr, richten ihr Grüße aus und knuffeln immer zuerst Peppermint zur Begrüßung. Das wiederum versteht der Kleine nicht, er will immer dazwischen und mehr beachtet werden als sie. 

Ich sagte ja schon, ich verstehe die Exkollegin nun besser. Wenn es nach der gegangen wäre, hätte man die Discountmädchen alle mit der Pinzette aus der “ab-30-Party” zupfen müssen, um erwachsenen Menschen

ungestörte Anbahnung

gepflegte Unterhaltung zu ermöglichen. Pepper guckt so ähnlich.

1 Kommentar Unsere kleine Farm hat sich beruhigt.

  1. Avatar Frau G. 05.11.2005 um 18:51 Uhr

    *lach* Ich kanns mir vorstellen. Meine Mutter hat ja auch so einen kleinen, verwöhnten Bratz angeschafft vor einem Jahr, der den gesetzten Herren mächtig auf die Nerven geht und Aufmerksamkeitsansprüche stellt wie Bitney Speares.

    Screckliches Vieh - wenn sie nur nicht so süss wäre… 😉

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