Seitlich aus dem Bett gefallen, mit dem Kinn am Boden auf allen vieren ins Bad gerobbt, die fremde Frau im Spiegel angegähnt und ungekämmt an der Wand lang zurück bis ins Wohnzimmer gezogen. Verwirrt auf den viereckigen Kasten geschaut, sich dann erinnert. Laptop hochgefahren und überlegt, ob es draussen grau und diesig ist oder in meinem Kopf. Mondnächte sind nichts für sensible Menschen, aber mit denen tauschen, die den Mond nicht spüren, würd ich auch nicht wollen. Da sass ich und fühlte mich wie der Belag einer erkälteten Zunge (sorry). Bis ich diese Mail las:
Sehr geehrte Frau Heine,
ich bin erst kürzlich auf Sie gestoßen. Was ich bisher von Ihren Aktivitäten gesehen habe ist einzigartig. Sie sind ein Gesamtkunstwerk! So sollte Kunst sein: Herausfordernd, anstoßend und anstößig, nicht immer gefallend, ein wenig extrovertiert und auch was fürs Herz.
Ich wünsche Ihnen für Ihre weiteren Projekte viel Kraft. Weiter so.
Mit freundlichen Grüßen ...
Wunderbar. Find ich gut, sowas. Jedenfalls heute. Virtuell ein Kunstwerk, ein fragwürdiges - aber jetzt mal gerne genommenes *g* - Kompliment. Wenn ich kein Offline-Leben hätte, wäre es eine Beleidigung, aber da ich mich ja nicht nur an der Homepage festhalten muss, ist es schon OK. Denke ich. Wenn ein realer Tag wie heute im Gemütsmatsch versinkt, gehe ich halt ins Web und stelle mich kunstvoll drapiert in eine virtuelle Ecke.
Ob ich Eintritt nehmen sollte? 😊
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