Paris war OK. Es ist bestimmt nicht der schlechteste Ort, eine Konferenz abzuhalten - zumindest, wenn man es sich als Teilnehmer nicht aussuchen kann (sonst wäre ich in Rom gelandet *smile*). Tagsüber habe ich mich mit einem brisanten Cocktail aus “Wick Daymed”, französischem Kaffee und kleinen Schlückchen Champagner auf der richtigen Seite der Bewusstseinswolke gehalten, abends verschwanden die anderen, um sich in französischen Feinschmecker-Restaurants verwöhnen zu lassen. Am ersten Abend dachten mein kleiner Chef und ich, dass das Irish Pub neben dem Hotel doch sicher preisgünstiger sein musste als dieses Wolkenkratzer-Hotel. Wir orderten ein Guiness und eine Cola, wurden mit umgerechnet 32 DM bestraft und fanden Paris dann erst mal doof.
Am zweiten Abend liess ich die anderen ziehen, sass in meinem Hotelzimmer mit der fantastischen Aussicht. Einmal aus dem Fenster geguckt - aha, der Eiffelturm steht noch und sieht aus wie die anderen Male auch - und dann die Vorhänge zu und ab ins Bett. Kleiner Blick in die Minibar (welcher Irre zahlt eigentlich über 11 DM für eine Dose Cola???) und dann doch lieber an die eigenen Vorräte: Ein Hartschalen-Beautycase hat den Vorteil, dass neben oder statt Shampoo und kosmetischem Krempel auch ein halbes Dutzend Dosen Cola Light mit hineinpassen, die man mühelos durch den Zoll bekommen hat *grins* Die Mischung “Wick Medinait”, Cola Light und Champagner ist übrigens phänomenal.
(Hier fehlt inzwischen das Bild vom hässlichen orange-braunen Zimmer.) Warum irgendjemand, der nicht muss, dafür zweieinhalbtausend Franc die Nacht ausgeben sollte, ist mir allerdings ein Rätsel. Das Frühstück war OK, allerdings gab es etwa zweitausend Japaner in dem Hotel, die an irgendeiner grösseren Veranstaltung teilnahmen, und so landete ich morgens im falschen Frühstücksraum. Hätte mich vielleicht interessiert, so mal als Experiment, aber achtzig Mark für ein Frühstück aus rohem Fisch?? Nö, da habe ich lieber weitergesucht, bis ich die Kollegen fand. Lustig der Effekt, als ich in einen Aufzug voller schwatzender Japanerinnen stieg und sie alle gleichzeitig verstummten und zu mir auf meiner Höhe von 182 Zentimetern hochsahen. Ich musste furchtbar lachen und sie fingen auch an zu lachen und wir fuhren alle an unseren Stockwerken vorbei und lachten noch mehr. Sie verbeugten sich alle kichernd, als ich endlich ausstieg und ich verbeugte mich auch und hörte nur noch diesen kichernden Fahrstuhl das Gebäude hochwandern 😊
Tagsüber habe ich es irgendwie geschafft, nicht ununterbrochen zu röcheln und zu spucken. Mein Chef gab mir abschliessend in Düsseldorf die Hand und meinte “Wir haben uns doch wacker geschlagen”, woraufhin ich zustimmend nieste und direkt den Befehl erhielt, den Freitag im Bett zu verbringen. Mir war auch sehr nach widerspruchslosem Gehorsam, denn allmählich fühlte ich mich, als sei ich vor einen Bus gelaufen. Seit Jahren (seit dem blöden Unfall, genaugenommen) predige ich den Kollegen, sich nicht krank zur Arbeit zu schleppen, sondern sich erst zu kurieren. Und selbst schleppe ich mich quasi auf allen Vieren auf so ein Meeting.
Nun ja, es gibt auch gute Neuigkeiten: Der Fuss war nicht geschwollen und schmerzte auch nicht sehr, nicht einmal nach dem Flug. Ich habe nicht mehr humpeln müssen (und schätzungsweise zwanzig internationale Kollegen haben wahrscheinlich eine deutsche Erkältung mit nach Hause genommen, ups). Um zwei Kleidergrössen bin ich geschrumpft seit letztem Jahr um diese Zeit, das ist ein Anfang, wenn auch keiner, den ich bewusst angesteuert habe, es ist einfach so passiert 😊 Mir war das gar nicht so bewusst geworden, bis ich jetzt die neuen Seidenstrümpfe kaufte. Ich bin also trotz allem froh, dass ich mich da durchgebissen habe - mal abgesehen davon, dass man sich als Arbeitnehmer ja doch immer sehr unwohl fühlt, wenn man sich krankmeldet, obwohl man gebraucht würde.
Sascha hat mich dann am Flughafen abgeholt - wir wussten schon, dass ich mit Verspätung ankommen würde, es gibt so Städteflüge, da wäre es einfach erstaunlich, wenn es anders wäre 😊 und hatten ausgemacht, dass ich anrufe, sobald ich da bin. Unterwegs auf der Hinfahrt am Dienstag stellte ich fest, dass ich seine Handy-Nummer nicht hatte und ich bekam eine neue Visitenkarte. Telefonkarte hatte ich auch nicht, also lieh er mir seine. Deutsches Geld fürs Parkhaus konnte ich ihm nicht geben, da ich nur Franc hatte und leicht geknickt schniefte ich in ein Papiertaschentuch: Normalerweise bin ich bestens organisiert, aber so eine Grippe…. “Macht nix”, erklärte Sascha mir großzügig und meinte, ich würde nun das wiederbekommen, das ich an Cheeseburgern in ihn investiert hätte, seit er 15 war *LOL*
Jedenfalls wartete ich da nach dem Rückflug in dieser komischen Ankunftshalle und eine Luftballonverkäuferin kam an mir vorbei. Sascha sammelt “Smileys”, wenn man in sein Auto steigt, wird man von freundlichen gelben Köpfen umzingelt. Es gab aber keine Smiley-Luftballons, am dichtesten dran war noch ein “Calimero”-Ballon. So stand ich denn mit dem Küken am Faden in der Halle und erntete freundliche Blicke aus allen Richtungen. “Wie hältst Du das nur aus? Mir ist schon EINER peinlich!” fragte ich die Ballonverkäuferin,die zum fünften Mal an mir vorbeiwanderte und nur die Schultern zuckte “Hab mich eben dran gewöhnen müssen.” Es ist absolut erstaunlich, mit wievielen Leuten man ins Gespräch kommt, wenn man so einen Ballon in der Hand hält. Zugegeben, einige dieser Leute waren drei Jahre alt und wollten tauschen, weil sie einen der tausendundeinen Dalmatiner an der Luftleine führten und nun lieber ein gelbes Ei mit Schnabel wollten, aber ich blieb eisern.
Sascha brachte Klaas mit und wir liefen dann ein Stündchen durch die unterschiedlichen Parkhäuser. Daran gewöhnt man sich, wenn Klaas und seine ansteckende Schusseligkeit dabei sind - man vergisst Termine, kippt Gläser um und tut seltsame Dinge (Singles aufnehmen und so), sobald Klaas dabei ist, daran mussten wir uns alle gewöhnen. Sascha konnte nicht einmal die Schuld auf ihn schieben, denn es war SEIN Auto, das sie verloren hatten. Es ist aber ausgesprochen lustig, mit diesen beiden unterwegs zu sein, sie trugen meine Tasche und den Luftballon und wenn ich nicht diese röhrende Grippe gehabt hätte (haben würde), hätte es mir noch weniger ausgemacht. So war ich aber froh, als wir den Smiley-Transporter endlich gefunden hatten und ich in Richtung Häuschen durfte, wo ich dann feststellte, dass Ulrike, dieser Goldschatz, doch tatsächlich nicht nur die Katzen verpflegt, sondern auch noch meine Küche wieder begehbar gemacht hatte. Es ist toll, Freunde zu haben, denen man knöcheltiefes Chaos hinterlassen kann, ohne sich zu schämen 😊 Aber Freunde zu haben, die aus einer Nachricht auf dem AB direkt die gar nicht erwähnte Grippe erraten und einfach mit anpacken, das ist unglaublich (und geht zugegebermassen nicht in meiner geliebten virtuellen Welt *grins*). Statt wegräumen zu müssen, was ich kurz vor dem Abflug quer durch die Wohnung verteilt hatte, konnte ich direkt in ein Bad und mein frisch gemachtes Bett sinken. Na gut, Mail habe ich auch noch abgeholt und einen Eintrag hier gemacht 😊)))
Vorgestern nacht, direkt nach meiner Rückkehr aus Paris, war ich auf meiner Homepage Besucher 55.555, wenn mich nicht alles täuscht 😊))) und auf der Emanzenseite 73.973. Das ist zwar keine Schnapszahl *smile* aber der Vollständigkeit halber….. Anfangs habe ich noch versucht, nachzuvollziehen, warum ich an manchen Tagen 150 Abrufe hatte und an anderen 600, obwohl sich auf meinen Seiten nichts geändert hatte (jaaa ich weiss, die Emanzenpage müsste ich seit einem Monat updaten *grummel*), inzwischen schaue ich nur noch, um mich zu freuen, dass der Zähler lebt. Auf der anderen Seite liest jemand mit! Hey! 😊))
Meine Lieblingsrundfunkredakteurin hat mir einen Homepage-Auftrag aufs Auge drücken wollen und war ganz enttäuscht, dass ich nicht wollte. Renate, ich hab doch keine Zeit 😊 aber ich hab es weitergereicht, war sowieso ein Komplettauftrag mit Betreuung und ALLEM drumçš¶, dazu fehlt mir momentan die Zeit und vor allem die Lust…. und Christa hat sich gemeldet, heute abend sieht man sich 😊))) *freu*
Noch keine Kommentare → Paris war OK. Es ist bestimmt nicht ...