Das geb ich ja zu. Aber. Aber.
Eines Tages werde ich aufwachen und einen USB-Port im Handgelenk haben oder ein Kabel zum Router hinterm Ohr. Ich bin fast sicher. Und obwohl das Netz mir gerade vor kurzem die gelassene Gewissheit wiedergegeben hat, dass das Universum ein Ort tiefster schwarzsamtener Gerechtigkeit ist ... macht es auch müde, wie es an mir zerrt.
Immer wieder mal versucht jemand (Fremde!), in meine Richtung aus der Leitung zu steigen und ist völlig erstaunt darüber, dass ich nicht interaktiv zu bedienen bin wie sein dämliches Fernsehprogramm. (Die Leute, die sich insgeheim wünschen, sie würden auch mal so spannend belästigt werden, sind übrigens fast noch schlimmer. Die sind fast so schlimm wie diejenigen, die generell damit nicht gut umgehen können, wenn jemand Dinge anders handhabt als sie selbst.)
Es kostet Kraft, einfach immer weiter nur das zu machen, was man will. Gut, es baut auch Muskeln auf, die man sonst nicht kriegen würde. Und die Allgegenwärtigkeit der Kontakte ist so eine Sache. So schön es ist, ein fein gesponnenes Miniweb aus Freunden und guten Bekannten zu haben, das Rauschen dringt doch immer wieder ein und zeigt ganz deutlich auf, wie weit einige doch entfernt sind, wenn man mal unbedingt ganz in der Nähe sein sollte. Oder wollte.
Tja. Ich hab das Glück, so einige zu kennen, die nicht nur damit kokettieren, sich im Netz verfangen zu haben 😉 Kompatible Wesen. Nach und nach hören sie alle auf, abzustreiten, dass ein Teil eines Lebens durchaus auch online stattfinden kann. Glück. Sagte ich ja schon.
Ich würde eigentlich nicht darauf verzichten wollen ... aber hoffe, dass ich es noch kann.
Noch keine Kommentare → In Antville spielen lenkt fein ab.