Gut zu wissen, dass in diesem Hause eine kleine Butterdose niemals alleine und verloren in der Gegend herumstehen wird, weil sich immer jemand finden wird, der tröstend mit einer Pfote am Deckel rüttelt. Gut zu wissen, dass man lustige kleine Nasenabdrücke und Pfotenspuren in der darin befindlichen Butter haben kann, wann immer man das möchte. Auch sehr schön ist die Gewissheit, dass niemand hier je einsam sein wird, der ein Schinkenbrot hat, und sei es noch so klein.
Und die vielen Möglichkeiten, die eigenen Reflexe und Reaktionen zu trainieren! Gut zu wissen, dass Katzen an Strohhalmen nur schlecken, sie aber nicht bedienen können. Gut zu wissen, dass sich ein durchschnittlich schwerer Plüschkater mit nur einer Hand aus einer Schüssel Bolognese zerren lässt. Wichtig auch der Gemeinschaftsgedanke: Gibt es Feineres als einen gemeinsamen Milchkaffee oder Pfefferminztee? Gut zu wissen auch, dass Langhaarkatzen Haare unter den Pfoten haben und mit diesen sehr elegant in Joghurt oder Sosse tippsen können, um sie dann noch eleganter sauber zu schlecken.
Gut zu wissen, dass eine schwere Fellkugel herrlich den Bauch wärmt, wenn man nur vorher den Eindruck erweckt, man würde lieber alleine liegen wollen. Wenn man lieber alleine liegen möchte, umarme man den Plüsch ganz herzlich und liebkose die Katze mit Inbrunst - in den meisten Fällen wird sie es vorziehen, sich dann lieber woanders hinzulegen. Es sei denn, man möchte sich und das Viech beruhigen, dann ist es gut zu wissen, dass man Stunde um Stunde damit verbringen kann, die Finger durch Speck und Fell wohlgenährter Hausgenossen zu wühlen und den Geräuschen zu lauschen, die dabei entstehen. Gut zu wissen auch, dass Milchkaffee dazu führen kann, dass manche dieser Geräusche erstaunlich lebens- und geruchsnahe Pupse sind (denn fälschlich beschuldigte Ehemänner reagieren sehr beleidigt).
Gut zu wissen, dass Katzen auch sehr gesund sind. Ein durch einen kleinen runden Katzenrücken vorgewärmtes Kopfkissen regt die Durchblutung an, weil man dann nämlich eiligst den Bezug auswechseln muss, bevor man sich selbst hinlegen kann. Wenn drei Meter von uns entfernt Porzellan und Blumentöpfe zu Bruch gehen, zucken wir nicht einmal mehr zusammen - gut zu wissen, dass Katzen die Nerven stärken. Wer schon einhundertundvierundsiebzig Mal Scherben oder andere Bruchstücke aufgesammelt hat, weiß nämlich eins genau: Gläser und Schüsseln sind nicht mehr zu retten, aber im Nu zu ersetzen. Liebe und Katzen aber bleiben bei diesen Aktionen heil. Gut zu wissen.
Noch keine Kommentare → Gut zu wissen