Eva-Maria ist wieder abgereist, aber irgendwas sagt ...


Eva-Maria ist wieder abgereist, aber irgendwas sagt mir, wir werden von ihr hören/lesen. Hatte ich schon erwähnt, dass ich sie in einem Computerkurs kennengelernt habe, damals, vor Millionen von Sternjahren, als in grossen Firmen ganz vereinzelt die allerersten Personal Computer auftauchten? Ich erinnere mich noch gut an die Diskussion, ob es sich für Frauen im Büro überhaupt lohnt, was anderes als Textverarbeitung zu lernen. Wobei mir einfällt, dass ich bei der Gelegenheit bereits ständig heimlich an dem BTX-Terminal in der Computerschule rumfuhrwerkte, wo es das *atlantis# schon gab, in das ich allerdings nie reindurfte. Lang, lang ist’s her ... 1988?

Von Eva-Maria Mitleid zu erwarten, weil mir mein ganzen Leben lang unaufhörlich die seltsamsten Dinge passieren, ist übrigens vertane Liebesmüh. Sie war oft genug dabei 😊 Ich weiss noch, wie ich einen Job in einer japanischen Firma antreten sollte und ein paar Tage vorher begeistert telefonisch auf eine Kleinanzeige geantwortet habe, in der ein Japaner deutsch-japanischen Unterricht im Austausch suchte. Eine Stunde später sass Kobayashi-San zwischen Eva-Maria und mir auf dem Sofa, warf misstrauische Blicke auf Mathilda, die Porzellan-Kuh (jaja, hat den Deckeneinsturz überlebt), lehnte höflich das Angebot ab, auf dem Fussboden zu sitzen (LOL) und ... stellte sich als mein zukünftiger Kollege heraus. Ein einziger Japaner war dort in der Zweigstelle, und genau den hab ich gefunden. Als ich am nächsten Montag dort antrabte und ihm förmlich vorgestellt werden sollte, begrüssten wir uns lässig und liessen fröhlich plaudernd eine Gruppe leitender Angestellter staunend zurück *grins*

Jedenfalls…. meint Eva-Maria anscheinend, ich bin an vielen dieser Zwischenfälle einfach selbst schuld. Hm. Sie selbst wird sich sicher noch staunend umsehen, wenn sie diesen Online-Konsum beibehält. Dank meiner Proteste waren es gestern nur fünf Stunden und ich schubste sie heute nachmittag dann vom PC weg, damit sie nach Hause fuhr. Einerseits konnte ich das alles so gut verstehen, weil es mir auch so gegangen war. Andererseits stelle ich auch fest, dass es mich momentan nicht mehr soviel reizt, im Web zu surfen.

Die Eva war echt überall in meinen Bookmarks, auf den Cool-Spot Seiten der grossen Suchmaschinen und und und. Auch auf Seiten, die mich überhaupt nicht interessieren. Etwas verblüfft entnahm ich einer triumphierenden Mail, dass mich ein stolzer Homepage-Besitzer in seinem Logfile gesehen habe. Ich muss zugeben, dass mir sowas leichte Übelkeit verursacht. Wie arm ist doch ein Leben, das sich an sowas bereichert, wie hohl muss man sein, um täglich stundenlang seine Logs abzuschlabbern 😊 und ich war ja nicht mal selbst “da”, das ist ja der Witz an der Sache. Und dann dem albernen Treiben noch die Krone aufsetzen und so eine Mail schreiben, um es auch noch aktenkundig zu machen, wie wenig man doch zu tun hat *grins* ich habe kopfschüttelnd zurückgeschrieben, dass es ja eigentlich schade sei, dass man heutzutage keine Stasi-Karriere mehr machen könne, zumindest für manche Leute. Das war zwar etwas biestig, gibt aber ganz gut wieder, was ich davon halte.

Natürlich möchte man als Homepage-Besitzer wissen, wer die Besucher sind und wieviele es sind und so weiter, aber den Leuten zu schreiben, dass man sie “erwischt” hat, das ist die untere Untergrenze 😊))))) nur tägliches Rumschnüffeln, Auswerten, Hinterherhecheln und Dauerspannen kann das überbieten.

Klaas schreibt “Ich stehe noch immer vollkommen neben mir. Wenn ich mal wuesste, wie ich mein Hirn wieder aus dem StandBy-Modus in normalbetrieb umschalten kann, ginge es mir wahrscheinlich doch erheblich besser.” Tja, wenn er den Trick rausfindet, soll er ihn mir sagen. Nach vier Wochen mit durchschnittlich fünf Stunden Schlaf pro Nacht und einer non-stop-Party ginge es mir nicht anders 😊)))))

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