Es gibt noch Männer, die sich kümmern

“Guten Tag, Sie hatten eine Störung gemeldet.”
“Ja, hab ich – ist aber alles wieder in Ordnung.” (Sag ich dem jetzt, dass Tina die Telefonanlage ins Netzwerk gestöpselt hatte und wir deswegen gemütlich offline waren? Nein.)

“Wieder in Ordnung?”
“Ja.”
“Was war denn da?”
“Hm. Vielleicht hatte der Blitz eingeschlagen.”
“Ja, der schlägt manchmal ein.”
“Ja. Das tut er.”
“Tut er wirklich manchmal, oder?” (Lacht warm und männlich und so, wie sich ein geschlechtsreifer gutaussehender Dreitagebart anhört und hätte wahrscheinlich ein warmes Übungsprickeln hervorgerufen, wenn ich nicht so uralt und sterbenskrank und todmüde wäre.)
“Ja. Tut er.” (verkneife es mir, durch die Leitung zu lächeln und werde davon noch trauriger)
“OK, dann ist ja alles wieder in Ordnung?”
“Alles bestens, danke.”

Gewittert wieder. Direkt über dem Haus. Der Donner ist genau über mir und folgt dem Blitz ohne Zögern. Es ist so wunderschön hier drinnen, wenn die Regenluft durch das offene Fenster kommt und das prasselnde Geräusch sich über alle Gedanken legt. Über fast alle.

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