Erblasten

Oliver packt die Sachen aus, die wir heute morgen von der Reinigung geholt haben und ich höre mich sagen: »Wirf die große weiße Plastiktüte nicht weg, die kann ich beim nächsten Mal verreisen für Schuhe nehmen, also stecken wir sie in die gelbe Reisetasche.« (Stop!)

Yeah. Right. Ich kaufe alle drei bis acht Tage einen neuen Kosmetiktransporter, wenn ich nicht aufpasse, besitze immer noch alle Taschen vom roten Samsonite-Koffer (der, mit dem man den Berg runterrodeln kann, wenn Ihr wisst, welchen Werbespot ich meine) bis hin zur transparenten Tasche von Harrods und fange jetzt ausgerechnet an, Plastiktüten auf Vorrat zu archivieren - vermutlich nur weil meine weiblichen Ahnen solche Sammel- und Verwahrticks hatten/haben.

»Nein, vergiss das wieder.»  (Olivers Gesichtsausdruck unergründlich wie immer.)

Keine Plastiktütensammelei für mich. Wenn ich nicht aufpasse, verwandele ich mich noch in meine Mutter. Da gibt es zwar weit Schlimmeres, in das man sich verwandeln könnte, ich möchte aber trotzdem bitte meine eigenen schizoiden Verhaltensweisen und nervtötenden Angewohnheiten entwickeln. Es reicht schon, dass die ganzen vertrauten Rezepte aus Kindertagen schubweise wiederkehren und unbedingt gekocht werden wollen. Außerdem gibt es bestimmt tolle Schuhbehälter für Fernreisen. Vielleicht nur bei Harrods (was ja nun kein unangenehmes Problem wäre), aber irgendwo gibt es sie.

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