Die gute Nachricht ist: Der Elektriker ist da. Es ist 13 Uhr 29 und damit nur viereinhalb Stunden später als angekündigt. Ich habe wieder Strom (und so. /me tut jetzt mal so, als hätte ich kein bisschen unter kaltem Netzentzug gelitten.)
Die schlechte Nachricht: Er ist immer noch da. Und er macht »Uiuiui« in diesem sehr bedenklichen Tonfall, den man weder über sein Auto, Haushaltsgeräte noch Sicherungen hören möchte. Holt immer noch was Neues aus dem Auto. Zerrt absurd viele ziemlich verrottet aussehende Schläuce aus dem Sicherungskasten. Das dauert jetzt, ich seh das schon.
Gerade hat er mich sogar nach einem Schlüssel gefragt, um beliebig rein und rauszukommen. (Na gut, das lag am Babykater und seinem Interesse am offenen Türspalt.)
Erkenntnisse:
Wenn der Strom ausfällt, betrifft das auch die Klingel.
Die Nachbarn schlafen aus. Grundsätzlich immer dann, wenn ich mal online/telefonieren muss, weil sonst die Welt untergeht. Sorry.
Wenn ein Handwerker sagt, er komme um 9 Uhr, sollte man vorsichtshalber noch mal fragen, an welchem Tag.
Alles ist ganz anders ohne künstliches Licht und Computersurren. Weicher an den Kanten, gedämpfter.
Und: Ich frage mich, ob das mit den kaputten Sicherungen an diesem Wochenende etwa die Aktion »wir tauen alles in der Küche ab« wird. Dann will ich auf den Arm.
Update: Sieht so aus, als hätten wir ein zweites Date. Grmpf.
Elektriker sagen immer “Uiuiui”. Das liegt daran, dass sie nicht in der Lage sind, ihre Kabel ordnungsgemäß zu beschriften, damit sie auch nach einigen Jahren noch wissen, was wo hin geht. Spricht man sie vor Ende der Arbeiten drauf an, dann sagen sie, dass sei alles so logisch und jeder Fachmann käme damit zurecht.
Im Ergebnis hatten wir für das Treppenhaus ein ferngesteuertes Relais, das über mehrere Taster das Licht ein oder aus schalten kann. Neben dem Arbeitsplatz meiner Freundin war eine Gruppe Steckdosen für ihren Schreibtisch, die abe rnur Strom hatten, solange eine der Tasten gedrückt war. Ich hab dann die Leitungen am Sicherungskasten gesichtet und geprüft, da war der Fehler aber nicht.
Also mussten wir einige Jahre nach der Sanierung die Schaltdosen unter dem Rigips (grmpf!) suchen, eine Gipsplatte aufschneiden und die Klemmen dort korrigieren.
Aber war ja alles ganz logisch.
In der Firma hatten wir mal 220V auf einer Stahltürzarge - da hatte wohl jemand beim Einbau in die Rigipswand geschraubt statt geschäumt und ein Kabel getroffen. Der Elektriker kam - “schon klar, machen wir, ist alles ganz logisch, ich muss nur das eine Büro vom Netz nehmen” - und nahm prompt unseren Serverraum vom Strom. Tata.
Und Schuld ist natürlich immer der alte Elektriker…
Ich mach daher alles incl. Sicherungskasten selber und hab von allem Fotos und Schaltpläne 😉
und Fotos von den tollen Frisuren, die man beim Do-It-Yourself-Kabelverlegen bekommt… ? 😉
Ich hab auf der aktuellen Erweiterungsbaustelle erst viermal einen Gewischt bekommen. War aber so ungefährlich, dass der FI-Schalter nichtmal gezuckt hat. Interessante Fotos gibt es von mir nach dem Versuch, eine Rigipsplatte an eine Wand mit murxigem Putz zu kleben. In der Platte waren fein säuberlich Löcher für vier Steckdosen oberhalb der Küchenarbeitsplatte ausgesägt.
Natürlich brach die Platte und - gemäß Murphy - fiel sie mit der bestrichenen Seite (voller Ansetzbinder) auf meinen Kopf.
Sah aus wie Zuckerguss. War aber nicht so lecker.
Ich kenne in meinem Haus auch jede Steckdose mit Vornamen (komplett ohne Zitterpartie). Nur das Anklemmen der Kabel an die Sicherungsautomaten und das anschließende “Hochfahren” hat der Elektriker (ein guter Freund) übernommen. Und ich weiß, dass es durchgängig tatsächlich drei Adern sind.