Catfish Blues

Es ist typisch für mich, erst zwei Tage später die Fleischwunde am schwächeren Bein zu bemerken, die anteilig verantwortlich dafür sein wird, dass Wien am Ende schmerzhaft ausfiel. Mein rechtes Bein wurde so oft gestoßen, angebrochen, gequetscht, über- oder angefahren, verbrüht oder der Fuß unfallend quer aufgeschnitten im letzten Vierteljahrhundert, dass es inzwischen kürzer ist und ich daran gewöhnt bin, den Schmerz zu ignorieren, der sich immer mal wieder aus diesem oder jenem Grund einstellt. Genau genommen vermute ich inzwischen, es war schon immer etwas kürzer und deswegen bei meinem Durchschnittstempo so vom “Pech” verfolgt - aber wirklich aufgehalten hat mich das nie. Der alte Spruch vom ‘Damals in den Ardennen’ bedeutet für mich “damals allein in den Ardennen, als ich mit dem linken Fuß aufs Gas treten und mit einem an der Bremse festgebundenen geklauten Golfschläger bremsen musste ”.

Aber das ist eine andere Geschichte. Und ich hatte den auch nicht selbst geklaut. Ich hatte ja nicht mal mitgekifft.

5 Kommentare Catfish Blues

  1. Avatar Melody 25.09.2004 um 02:15 Uhr

    Es war einmal vor langer Zeit ein einhundertzweiundneunzig Zentimeter hoch gewachsener, muskulöser und bronzebraungebrannter französischer oder schwedischer Mann mit einem hüftlangen blonden armdicken Pferdeschwanz, der seinen Sommer in Tunesien damit verbracht hatte, Hengste einzureiten und nun durch Spanien trampte. (Hier muss ich ein kleines Stückchen der Erzählung weglassen, weil ... äh.) Und dann fuhr ich in Richtung Heimat durch die Ardennen, an meinem geschwollenen Fuß rann ein dunkler Streifen Schmerz entlang und es war Nacht, während Melissa sang, dass man ihr Wasser bringen solle, aber dringend.

    😊

HINWEIS: Kommentieren ist in diesem Eintrag nicht mehr möglich.