Also gut, dann ebenso öffentlich ...

Damaris schreibt in den Comments: »“Ich bin traurig”...traurig und fühle mich nicht mehr wohl hier.ich vermisse das alte gefühl des zuhause seins - vermisse die bilder von dir - die bekannte anordnung - die experimente und deine schlagkräftigen texte«

Bei jedem Layoutwechsel in den vergangenen siebeneinhalb Jahren mailte mir mindestens eine Person, dass sei ja alles ganz furchtbar und überhaupt und Hilfe und nein, das würde ihm/ihr ja nun alles rein gar nicht gefallen. Eine Ausführung mit besonders wenig Arbeitsspeicher meinte mich sogar mal belehren zu müssen, er als Kunde (denn sein Internetzugang koste ihn schließlich Geld) könne erwarten, dass ich solch radikale Änderungen an anderen Projekten durchführen würde und nicht an dem, an das er sich so gewöhnt hat. Aha.

Damaris, das hier sind die Experimente.

Das bin ich, mal so - mal so. Take it or leave it 😉 du weißt, wie es gemeint ist. Nicht böse, aber entschieden. Ich schreibe es an dich persönlich, weil ich die beiden anderen sich ähnlich äussernden Mailpersonen nicht kenne und daher auf die Belehrungen und Forderungen auch nicht eingehen möchte. Wenn man dieses Weblog einkocht bis auf die Essenz, dann bleibt nur eins: Hier muss es in erster Linie mir gefallen, sonst kann ich es auch direkt löschen.

Es ist ein bisschen wie mit Bekanntschaften und Freundschaften: Wenn man merkt, dass man immer derjenige ist, der sich meldet. Immer die Verantwortung übernimmt, den Kontakt aufrecht zu erhalten, einzuladen und zuzuhören ... dann sollte man zwischendurch mal anhalten und gar nichts mehr tun. Wenn die Gegenseite sich dann nicht mehr meldet, hat man keinen Verlust erlitten, sondern Qualität gewonnen.

Es hat sich noch nie richtig angefühlt, irgendwelchen Forderungen, Aufdringlichkeiten oder freundlichen Klugscheissereien von Lesern nachzugeben (ich spreche nicht von technischen Hilfestellungen, die ich selbstverständlich zu schätzen weiß) und das gilt auch für Beschwerden, Damaris. Wenn du pseudo-esoterisches Gesabber und emotionale Herzschenkkreise möchtest (was ich eigentlich nicht glaube, warum solltest du das), die findest du überall. Hier nur mich.

Und: »verschreckt hast du mich trotzdem noch nicht wirklich ... ich hoffe nur, dass hier irgendwann stillstand der entwicklung und viel augenzwinkernder content eintri(ff)tt« dazu muss ich sagen: Schön, dass ich dich nicht verschreckt habe. Das freut mich.

Aber ich schwöre dir bei jeder einzelnen Wimper, die ich täglich in den Wunschwind puste: Niemals, so lange ich atme, liebe, blogge .. wird ein Stillstand der Entwicklung eintreten.

Ich hoffe, du kannst damit leben 😊

3 Kommentare Also gut, dann ebenso öffentlich ...

  1. Avatar Sonja 17.04.2004 um 12:51 Uhr

    Das Argument mit dem Kunden ist kreativ, das muss ich mir merken 😉

    Also ich kenne Deine Seite noch nicht so lang, aber ich finde es spannend, dass sich hier dauernd was tut - ich finde Stillstand langweilig 😊

    Grüße

    Sonja

  2. Avatar Sandra 17.04.2004 um 15:35 Uhr

    Also ich weiß, es geht mich ja eigentlich nichts an, aber wie kann man sich denn allen Ernstes in irgendeinem Lebensbereich - und dann gar auf einer Website - “Stillstand der Entwicklung” wünschen? Ist ja schlimm genug, wenn das manchmal aus Versehen eintritt, aber wünschenswert ist das doch nun beim besten Willen nicht. *kopfschüttel*

  3. Avatar damaris 18.04.2004 um 13:17 Uhr

    hallo melody,

    hab ich doch gesagt - es muss dir gefallen.

    ich wollte einfach nur meine gedanken sagen - und ich finde es schön, dass du es auch so aufgefasst hast.

    zwecks wegen - ich hasse nichts mehr als ständiges lob und nie eine kritik…ich glaub, du verstehst was ich meine

    zumindest geht es mir so - dieses in den himmel gelobe ging mir zeitweise auf den nerv und ich war über jeden froh, der mir auch mal gesagt hat - hey, was du machst, gefällt mir aus dem und dem grund nicht.

    übrigens an die anderen - warum muss man alles ständig in gut und schlecht, positiv oder negativ einteilen? stillstand kann etwas sehr schönes sein - nämlich still stehen und verweilen, genießen und den moment auskosten.

    grüßle

    damaris

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