(Dienstag, glaube ich ...)Ein paar Urlaubstage, die ...

(Dienstag, glaube ich ...)
Ein paar Urlaubstage, die ich eigentlich komplett mit der melody-kompatiblen Hälfte des Salats verbringen wollte. Leider hat sein Chef das anders gesehen, und so hab ich denn auch ein Weilchen Zeit für mich. Naja. Für Papierkram, liegengebliebene Arbeit und Aufräumarbeiten in grösserem Stil 😊

Melle hat mir eine so hinreissend kitschige Postkarte aus Prag geschickt, dass ich - inspiriert von bunten Dächern - am liebsten schon wieder die Homepage umbasteln würde. Leider schaffe ich es jedoch nicht, die Tatsache zu verdrängen, dass ich eigentlich vom letzten Mal noch mehr als genug nachbessern müsste (und absolut unlustig bin). Danke, Melle 😉 Du wirst ja langsam zu einer Weltreisenden. Sollen wir Sparrow mal besuchen? Ihr Fax klang so verlockend, seufz… Andererseits wird der Sommer hier ja garantiert auch nicht schlecht 😊)))

So sitze ich also hier, trinke grünen Tee, warte auf einen Internettbekannten, der seinen Besuch für heute nachmittag angesagt hat 😉 und versuche den Finger auf die Stelle zu legen, die den Unterschied zwischen On- und Offline-Bekanntschaften definiert. Lange Zeit habe ich heftig dafür plädiert, dass es keinen gibt. Menschen sind Menschen, es gibt supernette Leute und gnadenlose Deppen und alles dazwischen, darüber und darum herum. Mir war es nicht wichtig, ob ich jemanden im Internet getroffen habe oder im Fitness-Studio oder im Café. Leute sind Leute, und ich weiss genau, was ich mag und was nicht.

Aber natürlich ist es nicht ganz so einfach. Wenn ich jemanden sehe, weiss ich doch mehr über ihn oder sie, als im virtuellen Raum erkennbar ist. Verkrüppelte zerkaute Fingernägel, schlampige Kleidung, eine zementene Dauerwelle und grelles Styling, hektisches Kettenrauchen, ein grob gedunsenes Gesicht, die deutlichen Spuren von Alkohol oder ein wirrer, unsteter Blick, eine arrogante Haltung ... all diese Dinge fallen im virtuellen Raum nicht auf. Und was immer als grosser Vorteil bejubelt wird - die Nicht-Beeinflussung durch optische Eindrücke - kann zum Boomerang werden. Menschen geben sich die grösste Mühe, sich positiv darzustellen, und was beim Gegenüber direkt durchschaubar wäre, damit kann man im Web jahrelang durchkommen. Es hat mich schon oft gegruselt (oder auch das Mitleid gepackt), wenn ich hinter die Kulissen schauen konnte. Im Nachhinein bin ich froh, dass es bei solchen Kunstfiguren meist nur ein kurzer Blick war.

Gute und schlechte Erfahrungen der letzten Jahre halten sich nicht die Waage - trotz diverser Abgründe, in die ich blickte 😉 würde ich doch immer noch sagen, ich habe sehr viel mehr gute und schöne Dinge erlebt. Einiges kann ich unter Lebenserfahrung verbuchen, anderes werde ich auf Heller und Pfennig zurückbezahlt bekommen, und einige verdammt miese Erfahrungen habe ich siegreich überwunden - es ist nicht so leicht zu schaffen, dass ich allen und jedem misstraue, ich werde wohl immer so offen, frei und verletzbar bleiben. Einiges verachte ich abgrundtief, aber ich kann mich deswegen nicht von dem ganzen Rest ausgrenzen. Ach, fast kann ich die erstaunt hochgezogenen Augenbrauen hören. Sind es Deine Brauen? Dann gehörst Du zweifellos zu denen, die sich insgeheim für was besseres halten *grins* und es dennoch sicherlich nicht sind.

Schon wieder ein Sprichwort. Hülfe. Heute durchwanderte meine Schädelhöhle den ganzen Tag dieser halbfertige Spruch vom Bellen im Dunklen Wald. Oder war es pfeifen? Oder ein kläffender Hund, der seine Angst kaschieren will? *argh* 😊 wenn jemand den korrekten Spruch kennt, please mail, mir will das partout nicht einfallen. Eigentlich liebe ich Zitate. Also echte, natürlich. Wollt Ihr ein paar?


  • Menschliche Empörung gleicht Sandpapier. Sie reibt sich ab.

    Benjamin Korn (1946)


  • Die meistbeschäftigten Leute sind nie zu beschäftigt, allen zu erzählen, wie beschäftigt sie sind.
    (unbekannt)


  • Die einzige Sprache, die jeder versteht, ist die Sprache des menschlichen Gesichts.
    Ernst Bloch
  • Wenn andere klüger sind als wir,
    das macht uns selten nur Pläsier.
    doch die Gewissheit, dass sie dümmer
    erfreut fast immer.

    Wilhelm Busch

Nicht wahr? 😉))) Hier wird der Himmel gerade dunkelgrau und ich werde einen frischen Tee aufbrühen. Aber ich finde trotz Regen, es ist ein sehr schöner Tag und der Besucher aus Köln muss auch gleich irgendwann eintrudeln. Ab ins Web mit diesem Eintrag…
Herzliche Grüsse 😊

Noch keine Kommentare (Dienstag, glaube ich ...)Ein paar Urlaubstage, die ...

HINWEIS: Kommentieren ist in diesem Eintrag nicht mehr möglich.