Zimt-Apfel-Muffins. Den Satz “scheisse, kochen kannst du ...


Zimt-Apfel-Muffins. Den Satz “scheisse, kochen kannst du also auch noch” nehme ich jetzt mal huldvoll als Kompliment, pah. Sicher kann ich kochen, ausgezeichnet sogar. Diese Muffins allerdings stammen von http://www.allamerica.de Sogar meine sehr auf gesundes Essen bedachte Heilpraktikerin kriegte ein gewisses Sabbern und nötigte mich, ihr den Kakao mit Marshmellows mitzubestellen bei der nächsten Lieferung *grins* 😉

So riecht er am besten, der Herbst: Apfel und Zimt. Ich schliesse die Augen und wünsche mir einen klirrend kalten Winter ohne Glatteis, mit viel Schnee. Noch nicht. Aber so ab Dezember. Nie ist mir kalt, nie fröstele oder friere ich, nie habe ich kalte Hände oder Füsse. Ich liebe den Winter also mehr als die meisten es tun. Auch den Sommer und den Frühling liebe ich, ebenso wie den Herbst. Vielleicht bin ich einfach gerne am Leben und geniesse die Eigenarten (und Gerüche, Speisen, Traditionen, Kleidung) jeder Jahrezeit besonders. Kann schon sein.

Jedenfalls halte ich es eingesperrt in der Wohnung nicht mehr aus und nehme es in Kauf, dass ich langsamer und schwerfälliger bin - Hauptsache unterwegs. Erst dachte ich, dass ich jetzt die sehr sehr dicken Frauen (also noch wesentlich schwerer als ich, jaja, das gibts ... und zwar nicht zu knapp) besser verstehe, weil es nun anstrengend und schmerzhaft für mich ist, sich vorwärts zu bewegen. Aber dann war ich mit verschiedenen Bekannten unterwegs und habe festgestellt, dass die doch noch um einiges übler dran sind. Oft müssen sie sich alle paar Meter hinsetzen, schnaufen nach drei Treppenabsätzen total und weigern (!) sich, zweihundertfünfzig Meter zu laufen, wenn ein Geschäft in einer anderen Strasse ist. Zu bequem für jeden Handgriff, alles - einfach alles ist zu anstrengend. Das ist schon irgendwie erschreckend, und es liegt nicht am Gewicht - sondern an der jahrelangen Faulheit. Man kann auch mit vielen Kilos recht fit sein, aber dann muss man sich auch bewegen (reguläres Arbeiten und so lästige Sachen, beispielsweise, sollen manchen Menschen schon zu regelmässiger Aktivität verholfen haben, hmpf). Dass man nicht joggen kann, wenn man so schwer ist, das ist schon klar. Aber Radfahren, Schwimmen, Callanetics gehen bestens, und zwar nicht auf die Gelenke.

Ausserdem habe ich so eine eigene Theorie über die Art der Nahrung, die man zu sich nimmt. Es gibt dicke Leute, die sehen aus wie ekelige Schwämme und andere sind einfach “nur” sehr kompakt. Wenn man dann mal so fragt, wo die Fressgewohnheiten liegen, stellt sich meistens heraus, dass die Wabbeligeren sich fast nur von Schrott ernähren. Chips, Pommes, Döner, Cola, McDo, you name it. Gerade in Amiland, wo die Nahrung offenbar auf essbares Plastik reduziert wird, sind die Leute in sich gedunsener, schwammiger. Ein guter Grund, warum Muffins-Fertigpackungen in diesem Haushalt immer eine seltene Ausnahme bleiben werden 😊 Eine Tendenz zum Schwerwiegenden ist auch in Deutschland allmählich erkennbar. Die Menschen werden immer dicker. Wer’s nicht glaubt, muss sich nur mal die Mode-Industrie angucken. Vor 10 Jahren gab es einen einzigen Hersteller für Übergrößen für Damen, inzwischen sind es Hunderte und alle sind sie erfolgreich und stets ausverkauft. Wobei ich es immer noch als Zeichen hysterischer Blödheit empfinde, wenn jemand sich wegen 15 Pfund das Leben konsequent versauert, aber ich gönne halt jedem Tierchen sein Plaisirchen *g*

Die ständigen Diäten haben zur Folge, dass immer mehr Frauen immer mehr verfetten, sobald sie das Hungern nicht mehr durchhalten - und immer früher sterben, wenn sie es durchhalten. Hungrige Frauen sind sowieso selten zufrieden und sinnlich *g* 😉 aber was gehts mich an, ich kann nur mein eigenes Leben leben und ich habe nicht vor zu hungern.

Trotzdem werde ich so - wie es jetzt ist - offensichtlich nicht ganz gesund werden. Die Füsse tragen einfach zuviel. Schöne Ironie, da kommt man bestens und gutgelaunt durchs Leben und dann haut einem so ein Unfall alle Vorurteile um die Ohren und da sind sie “endlich”, die lange prophezeiten Spätfolgen des hohen Gewichts. Was hilft da das Geplärre, dass es ein Unfall war und keine Verschleisserscheinung - die Kilos sind der Grund, dass es nicht so gut ausheilt, wie es sollte. Jeder mittelmässig intelligenzbegabte Mitmensch hat’s ja gleich gewusst *augenverdreh* und ich zwinge mich ständig, den Mund zu halten. Wenn ich mich nicht zwingen würde, meine spontanen Gedankengänge für mich zu behalten, würde ich den ganzen Tag über Dinge sagen wie “meine Güte, du bist zwar dünn, aber echt nicht besonders gutaussehend” oder “besser dick als derartig schrumpelig, doof und gehässig”. Das darf man nicht, das tut man nicht. Jede abgespleißte Alte mit braunen Hasenzähnen und Fusselhaaren darf mütterliche Beurteilungen über das Gewicht abgeben, aber sagt mal jemandem, dass die Frisur, die Klamotten und der Körpergeruch nicht gut aussehen ... das gibt nur Ärger *grins*

Obwohl ich ganz gute Erfolge mit der angreifenden Taktik habe. Ich finde es ziemlich primitiv, wenn andere Menschen sich ungemein für “dicke Fakten” interessieren und so doofe Sprüche von sich geben darüber, dass man bestimmt Massen an Stoffen braucht für die eigene Kleidung oder dass man bestimmt nicht so schnell betrunken wird, weil sich bei dem Gewicht alles anders verteilt. Ja, ich finde das auch von Bekannten und Freunden primitiv, die sich hier meinetwegen gerne erkennen dürfen 😉 aber da mache ich mir nicht groß die Mühe einer gepfefferten Antwort, die sinken eben im Rang dauerhaft ein paar Plätze nach unten. Wenn aber jemand mir nicht Bekanntes allen Ernstes glaubt, man dürfe mir ein Gespräch über mein Übergewicht aufzwingen, dann sollte das schon ein ausgesprochen schöner, junger und intelligenter Mensch sein - sonst wird er, sie oder es die Antworten nur ziemlich schwer verkraften, das kann ich garantieren. Mir reichts. Wenn ich mich mit solchem Niveau für einen Austausch abgeben würde, könnte ich ja gleich zu Hans, Bärbel oder Arabella, Oliver, Andreas oder Birte in eine Low Level Talkshow gehen 😉

Und wisst Ihr was? Diese Menschen kramen dann prompt ihre Höflichkeit und Alltagsintelligenz hervor, die sie vorher wohl in der Hosentasche vergessen hatten - sie entschuldigen sich oder bemühen sich darum, das Gespräch zurechtzurücken und mich kennen zu lernen und sind verlegen und versuchen, die blöde Frage zu erklären etc. und wenn man es wirklich will, kann man sich spätestens dann vernünftig mit ihnen unterhalten. Ich will es aber nicht oft.

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