Sunny Saturday Afternoon

Heute nachmittag wollten wir eine Freundin in ihrem Garten besuchen, ihr Zweitmotorrad für den Verkauf (digital) fotografieren und vielleicht hätte es dann noch für einen Spaziergang gereicht. Jetzt sieht es aber so aus, dass ich hierbleiben muss, weil ich am Nachmittag ein [Radiointerview] gebe. Wenn ich richtig mitgezählt habe, ist es das 44. Interview, seit ich die Homepage(s) habe, und wahrscheinlich ist es nicht erstaunlich, dass ich vorher nicht aufgeregt bin. Allerdings habe ich mich selbst zur Ordnung gerufen, als ich beinahe abgesagt hätte: So was tut man nicht, man ist gefälligst gern im Radio und es ist toll, toller als ein Gartenbesuch, basta.

Na ja. Mir würde eine Radiosendung viel mehr Spaß machen, die sich auch wirklich mit einem Thema beschäftigt: Cyberkultur, Netzveröffentlichungen, Books on Demand, das private Homepage-Land. Einfach nur ein fünf-Minuten-Clipper über eine “witzige” oder interessante Homepage mit den üblichen Blabla-Antworten, das reizt mich nun nicht mehr so sehr. (Sonst hätte ich mir die genaue Uhrzeit gemerkt, grummel.)

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Der Frühling macht sich hier drinnen immer stärker bemerkbar, wir haben den Wohnraum umgestrickt und alles sieht ohne das wuchtige Sofa viel heller und geräumiger aus. Auch der Wackeltisch ist endlich fort. Wobei wir den beinahe noch behalten hätten, einfach aus sentimentalen Gründen. Er war eins der wenigen Möbelstücke, die den Deckeneinsturz wenigstens teilweise überlebt haben, ein einfacher runder Holztisch, der früher mal aus sehr hellem Holz war und von mir behelfsmässig dunkelblau überlackiert wurde. Ich stellte ihn neben das damals neue Sofa, fand ihn zu hoch und sägte die Beine kürzer.

Dann wackelte er ein bisschen ... und ich sägte noch mal. Daraufhin wackelte er immer noch bzw. schon wieder ... nun ja. Ich sägte. Er wurde ein ziemlich tiefer Couchtisch *hüstel* gerade noch mal so hoch wie die Sitzfläche 😊 Bis Oliver in mein Leben trat, nach drei Wochenenden dann aus seiner Reisetasche frische Tischbeine zog und montierte und wir hatten wieder etwas Tisch-ähnliches. Wie diese Notlösungen halt aussahen, wenn man sein Geld zusammenhalten musste und lieber mal wegfuhr oder Laptops kaufte, als ständig Möbel anzuschaffen. Mich hat es nie wirklich gestört, aber gefallen hat es mir auch nicht. Jetzt aber haben wir einen hellen eckigen Holztisch mit einer milchigen Hartglasplatte, der wie ein echter Esstisch aussieht. Weil er einer ist, natürlich.

In meinem Elternhaus warten noch diverse “alte”, wirklich edle Holzmöbel auf mich. Alle, die von Brüderchen nicht bei Laubsäge- und Malerarbeiten als Unterlage benutzt wurden wie der von meinem Urgroßvater handgeschreinerte Tisch :-( sind auch noch in absolut perfektem Zustand. Aber ehrlich gesagt, so mag ich (noch?) nicht wohnen und glücklicherweise bin ich mit Oliver auf einer Wellenlänge, was ein bisschen ausgeflippte Wohnideen angeht. Wir haben ja noch so viel Zeit, auf “konservativ bis edel” umzuschwenken. Wenn das denn je geschieht.

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Das Telefon hat immer noch nicht geklingelt, was bedeutet, dass ich mir wirklich die falsche Uhrzeit gemerkt habe. Nehme ich das Telefon mit ins Bett und döse noch eine Runde.


17 Uhr 02
OK, das lief wie erwartet. Wie Telefoninterviews mit Radiosendern halt so sind: Man wird zum verabredeten Zeitpunkt angerufen, hängt dann in der Leitung und hört ein Stückchen Sendung mit, wird begrüßt und dann von einem “flotten” Jungmoderator anmoderiert und ein paar Dinge gefragt und dann ist es auch schon wieder vorbei. Die rechnen nie wirklich damit, dass man unbrave Antworten gibt, das wenigstens ist lustig 😉

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