Ich bin jetzt besser ruhig.

Der Mann hat mir soeben zuvorkommend erklärt, welche Farbe der deutsche Torwart heute trägt. Ohne dass ich gefragt habe. Es wird wohl besser sein, ich verhalte mich ganz still - die Gene. Meine Mutter hat es mal fertiggebracht, sich ebenso fußballunwissend mitbegeistern zu lassen und hat dann beim ersten Tor sehr laut gebrüllt. Es war für Holland, glaube ich ... geschieden wurden sie aber erst 15 Jahre später. Ich möchte trotzdem nichts riskieren.

Heute beobachtete ich in der Straßenbahn einen kleinen Jungen, der herzerweichend schluchzte, weil jemand namens “Schweini” (?) angeblich nicht spielen würde. Ich hoffe, das stimmte nicht, ich kann auch kleine Männer so schlecht weinen sehen.

11 Kommentare Ich bin jetzt besser ruhig.

  1. Avatar creezy 05.07.2006 um 00:45 Uhr

    *knautsch* Du bist sehr klug und weise, was die Behandlung Deines Ehemannes angeht. Du musst jetzt über lange Zeit sehr tapfer sein. Und sehr nett zu ihm sein. Sehr! Mindestens bis zum nächsten Vollmond muß jeden Abend sein Lieblingsessen auf dem Tisch stehen. Und streiche die Worte ‘Fuß’ und ‘Ball’ aus dem Vokabular. Egal wieviele Krampfadern Kenzo Dir ohne Betäubung ziehen will, niemals ‘Fuß’ sagen! ,-)

  2. Avatar Petra 05.07.2006 um 10:46 Uhr

    So ruhig wie nach diesem dämlichen Tor waren Menschen in der Masse wohl selten…

    Wir haben am Zollpackhof geschaut (gegenüber Bundeskanzleramt). Da war die Stimmung eh sehr mau und lau, wie ja auch das ganze Spiel. Micha hatdas 2:0 schon gar nicht mehr richtig gesehen, so schnell war er da rausgerannt.

    Ich war auch traurig.

    Die Euphorie dahin. Der Aufschwung gestoppt. *heul*

    Die zig neu erschienenen Fußballbücher werden in den Regalen der Buchhandlungen verschimmeln…

    creezy hat recht: Jetzt bloß diese Worte nicht mehr erwähnen…

  3. Avatar Petra 06.07.2006 um 13:30 Uhr

    Ich fürchte, creezy hat Recht…

    Das erinnert mich an damals, ich mag so sechs gewesen sein, als Winnetou in Teil drei starb, und ich mich vollkommen in Tränen aufgelöst hatte.

    Und dann kam meine Omi und sagte:

    “Is doch nur Kintopp!”

    Ich werde nie vergessen, wie entsetzlich alleingelassen und unverstanden ich mich damals fühlte…

    Also sei ganz lieb zu Oliver…

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