Martin tut’s, Jens und Micha und zehntausend ...

Martin tut’s, Jens und Micha und zehntausend andere tun’s. Ständig stosse ich auf Menschen oder Homepages, die sich mit Rollenspielen beschäftigen und obwohl ich manchmal glaube, einen gewissen Eindruck zu bekommen, habe ich doch genaugenommen keine Ahnung. Dass ich aber auch keine Zeit habe, mich selbst bei einem Rollenspiel einzuklinken und mich “einzuarbeiten”, das steht aber auch fest. Was also tun, wenn man seinen Wissensdrang befriedigen will? Ich habe den BugZapper mit Fragen gequält. Und davon profitiert Ihr jetzt auch 😊)) Ob Ihr wollt oder nicht.

Melody: “Hi BugZap,
also, es gibt da etwas, das ich schon einige Male im Web gesucht und nie zufriedenstellend gefunden habe. Für jemanden, der sich mit Rollenspielen nicht auskennt, eine Beschreibung, für die man sich nicht drei Jahre lang einarbeiten muss und aus der trotzdem die Faszination hervorgeht. Auch Martin, den ich seit 1994 kenne, habe ich schon mehrfach vergeblich gefragt, was denn da nun genau abgeht - neeenee, ich fang gar nicht erst selbst an, bin doch so suchtgefährdet in allem 😊 nur wissen will ich’s halt endlich!”

Bugzapper: “Subject: Rollenspiele, a brief description!
Ätsch, auch wenn Du suchtgefährdet bist und Rollenspiele nicht einfach zu erklären sind, hier ein Versuch! Schon mal einen Gruselfilm gesehen, ich meine einen von diesen, wo die fünf Jugendlichen in das alte Haus gehen (so mutprobenmässig)? Und während des Films schonmal gedacht: “Mann, ist die doof, geht jetzt allein in den Keller, ist doch klar, dass was passiert!” - “Das hätte ich jetzt aber anders gemacht!” “Was wäre wohl passiert, wenn alle zusammen in den Keller gegangen wären?” So ist das halt beim Film: Man muß es nehmen, wie es gezeigt wird. Beim Rollenspiel ist das anders. Grundsätzlich gibt es zwei Parteien im Spiel. Den Spielleiter, der den eigentlichen ‘Regisseur’ darstellt und die Spieler, die die Akteure verkörpern (natürlich rein von der Vorstellung). Bedeutet im Vergleich zum obigen Film: Der Spielleiter weiss, was in dem Haus vor sich geht, kennt den Grundriss, kennt die Hintergründe und warum wann was passiert. Die Spieler kennen diese Hintergründe nicht, können sie aber evtl. während des Spieles herausfinden.

Ein Beispiel:
Der Spielleiter weiss, daß die Eingangstüre des Hause stark verzogen ist und klemmt. Nur eine starke Person kann sie öffnen! Wenn er den Spielern schildert, was sie wahrnehmen. (”..eine alte, massiv-hölzerne Tür, die sicherlich seit Jahrzehnten nicht mehr göffnet wurde. Die Scharniere verrrostet und die Klinke wohl schon seit langer Zeit nicht mehr vorhanden…” Die Spieler können sich nun entscheiden was sie tun wollen. Vielleicht kommt einer auf die Idee, zuerst einmal um’s Haus herumzugehen, vielleicht will einer erst zum Fenster reinsehen, vielleicht jemand die Kellertreppe untersuchen oder ein anderer auf’s Dach klettern…..usw. usw. Aufgabe des Spielleiters ist es, auf diese Aktionen zu reagieren und sie ‘realistisch’ abzuhandeln. Kommt z.B. einem Spieler die Idee “..Ich geh zur Tür und öffne sie…” muss der Spielleiter in diesem Fall z.B. entscheiden, ob der Charakter stark genug ist die Tür zu öffnen!!!! Aber wie soll er das? Willkür? Dafür werden vor Spielbeginn einige ‘Charaktereigenschaften’ der einzelnen Beteiligten festgelegt. Unter anderem z.B. wie stark eine jede Person ist, wie geschickt, wie ausdauernd, wie schön, wie gut sie autofahren kann, ob sie schnell laufen kann….. Über Regelmechanismen wird dann üblicherweise ermittelt, ob dem Charakter etwas gelingt oder nicht. Einfaches Beispiel: Vor Spielbeginn würfelt jeder Spieler für seinen Charakter einen Würfel (6Seitig), um seine Stärke zu ermitteln. Wobei Arnold Schwarzenegger sicherlich eine 6 ‘gewürfelt’ hat. Und Woody Allen die 1! 😉 Versucht also jetzt ein Charakter die Tür zu öffnen, könnte die Bedingung lauten: Wenn der Spieler mit einem Würfel (6 Seitig) unter oder gleich seinem ‘Stärkewert’ (Arnold 6, Woody 1) würfelt, gelingt es ihm, die Tür zu öffnen. Dead Easy! Wie du siehst: Arnold hätte die Tür im handumdrehen auf. Woody würde wohl mehrere Versuche brauchen. That’s it!

Da in einem solchen Rollenspiel eine Unzahl von Situationen aufkommen können, werden vor Spielbeginn eine Menge charakterliche Eigenschaften bestimmt. Aber der eigentliche Reiz des Rollenspiels ist dann nicht unbedingt, den Stärksten, Klügsten, Schnellsten zu verkörpern, dem alles gelingt, sondern einen ‘Charakter’ zu entwickeln. Eigenheiten, Marotten, Fähigkeiten, Wissen, Erfahrungen, also eigentlich alles was einen Menschen so ausmacht. Insbesondere der ‘Hintergrund’ eines Charakters soll die Handlungsabsichten begründen, nicht der eigentliche Spieler (deswegen Rollenspiel). Spiele ich also den verkappten Wissenschaftler, sollte der nicht unbedingt auf die Idee kommen: “Ich brech’ jetz’ erst ma’ die Tür auf um dann im Haus ma’ nach Wertgegenständen zu suchen”, sondern vielleicht eher. “Hat jemand ein Brecheisen? Vielleicht ist eines der Fenster auf? Oder es gibt einen Hintereingang”. Na ja, so in der Art. Ob das wohl verständlich ist? 😉 C ya
BugZapper”

Melody:“Hey, nicht schlecht. Du weisst hoffentlich, dass dies sich nun auf meiner Homepage wiederfinden wird? Danke 😊))))”

Bugzapper: “WAAAAAAAAASSSSSSSSSSSS? Unter welcher Rubrik denn? Männer sind Kinder? Das willst du gar nicht! Wenn doch, pack wenigstens die Rechtschreibfehler raus, war ein Schnelldiktat. Danke! So läuft das also. Nichtsahnende, hilfsbereite, unschuldige Kollegen ausbeuten! Na warte… 😉 c ya BugZapper”

Melody:“Genaugenommen ist das ziemlich gut. Ich werde das gleich heute abend hochjagen, jawohl 😊)))) Was ich nicht verstehe, ist: Warum findet sich sowas nicht auf jeder Rollenspieler-Homepage als HELP-FAQ_WAS-WEISS-ICH, damit man nicht alle für Irre hält, die rollenspielen???? *grins*

Eine Bekannte von mir hielt schon mal einen Rollenspielclan für eine finstere Sekte *LOL* eben weil sowas fehlte und auf der “Zauberwald-Homepage” ein Foto von so einer Art Kelly-Familienimitat in Kostümen abgebildet war.”

Bugzapper: “Ha ha, da gibt es gar kein *LOL*, das sind echt üble Vorurteile gegen die man als Rollenspieler anzukämpfen hat! :( Dazu eine witzige Anekdote aus einschlägigen Rollenspielerkreise.
”...die Szenerie ist düster, das Abenteuer neigt sich dem ShowDown. Die Charaktere sind gerade noch rechtzeitig gekommen, die dunkle Messe der finsteren Sekte zu verhindern. Versteckt im hinteren Teil der Halle warten sie auf eine günstige Gelegenheit, dem Treiben ein Ende zu setzen. Das von den Kultisten gezeichnete Pentagramm und die Gewandungen der Kultisten lassen an den verfolgten Absichten keinen Zweifel! Ein unheiliger SingSang ertönt!..”
*es klingelt an der Tür*
*Peter der Wohnungseigentümer geht zur Tür*
“Guten Tag, wir sind von den Zeugen Jehovas…was halten sie von Gewalt im Fersehen und den Medien allgemein. Wir haben hier z.B. eine Liste aller indizierten Filme und Medien. Wenn sie mal schauen wollen….” Peter, geht die Liste durch: “Hab ich, hab ich, kenn ich, is’ doof, hab ich, hab ich, ..... hey, was ist das denn, kenn ich noch gar nich..”
Dumme Gesichter bei den Zeugen Jehovas…. Plötzlich aus dem hinteren Zimmer: “PETER SCHNELL, IN DEM PENTAGRAMM ERSCHEINT ETWAS…..” Zwei Zeugen Jehovas sehen sich mit ungläubigem Blick an….
Peter: “Sie entschuldigen dann…., ich muß wieder!”
LOL
Einerseits kann witzige Szene, andererseits wohl nicht unbedingt gedacht, Vorurteile zu entkräften. Jetzt die Quizfrage: Wer von den Akteuren war Sektenmitglied? GENAU!

Warum nicht auf jeder Page eine Einleitung steht? Kann ich Dir sagen. In JEDEM Regelbuch zu IRGENDEINEM Rollenspiel stehen auf den ersten zwei Seiten so sinnige Kommentare wie: Was ist Rollenspiel, Was sind Würfel. Wenn Du auf jeder WWW Seite einen Artikel über: Was ist das WWW, Was ist Internet, Wie funktionieren Online-Dienste finden würdest, wäre das vielleicht sinnvoll allen Einsteigern gegenüber, aber als ‘Insider’ kriegst Du regelmäßig die Krise. Aber du hast vielleicht recht, ein kleiner Hyperlink kann nich schaden! Werde ich JETZT SOFORT updaten! 😊 C ya, BugZapper”

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