Ist dies hier noch das, was ich ...


Ist dies hier noch das, was ich will? Wahrscheinlich nicht. Schon lange nicht mehr. Andererseits ist es genug von dem, was ich will, um dem Impuls nicht zu folgen. Dem Impuls, einfach mal alles zu löschen. Alles. Ich kenne mich: Mein Kopf ist so voller Pläne und anders als einige andere Leute bin ich nicht darauf angewiesen, alten Krempel zu umklammern. Es wäre weg für immer. Das macht so einfach keinen Sinn. Also habe ich es nicht getan. Aber die Versuchung bleibt immer ein wenig bestehen. Alternativ werde ich einfach mehr von dem tun, was ich will. Auch hier.

Die Antwort auf Versuche, mein Sexleben zu erforschen (Gruss an die Hobby-Psychologen, wie Anne treffend bemerkte, nur dass ich sie Psychopathen nenne), lautet lieb und brav schon seit 15 Jahren immer: Strictly vanilla, Darling. Und nur dienstags. Ansonsten weiß der Fragende ja vermutlich, wozu ein Mittelfinger alles taugt.

Sehr erstaunt bemerkte ich in meinem Eingangskörbchen sehr viele Antworten von Männern auf Mails von einer von mir nie benutzten Mailadresse, die aber nicht einfach so Reaktionen auf eine “gefakete” Kontaktanzeige oder so waren (gähn ... das ist ja auch öde), sondern sozusagen zweite oder dritte Bemerkungen zu einem vorherigen Kontakt. Sie bezogen sich auf ein Foto, auf ein Forum und viele Details und stammten von ungefähr 15 verschiedenen Typen in verschiedenen Stadien brünstiger Annäherung. Erst war ich nur verblüfft. Dann habe ich nach “Damen” sortiert und genauer hingeschaut. Bei einigen hing die ganze Korrespondenz mit dran. Die Mails gingen an zwei Mädchen, beide mit Freemailadressen. An einem bestimmten Punkt stand in diesem Rattenschwanz der Kommunikation immer MEINE Adresse als Reply.

Die Korrespondenz diente nicht gerade meiner Fortbildung als erwachsene Netzteilnehmerin. Um es mal freundlich auszudrücken. Diese beiden animierten Damen mussten ohnehin ein und dieselbe sein, da gab es zu viele Parallelen und zu wenig Unterschied im Niveau. Irgendwie.

Aber was war das? Wieso landete das bei mir?! Seltsamer IP-Fehler?? Schluckauf in der Leitung?! Es hat ein Weilchen gedauert, aber ich kam dann darauf. Eigentlich ganz einfach: Eine junge “freizügige” Dame, die zufällig Carola Heine heisst und eine Adresse beim selben Provider hat (nur mit einem anderen Sonderzeichen im Mailnamen), vergnügt sich unter verschiedenen Namen und mit geklauten Fotos in verschiedenen Foren. Dabei lässt sie ihre Post auf eine Sammelmail umleiten. Und irgendwie hat sie dann (nach einer Neuinstallation?) vergessen, ihr Mailprogramm jeweils umzustellen beim Antworten. Prost Mahlzeit. Dummerweise hatte sie sich nämlich vertippt, als sie ihre eigene Adresse ins Mailprogramm eingab. Jaja. So ist das mit den Sonderzeichen.

Das ist meine Theorie, wie dies zustande kam. Ich lasse mich auch gerne belehren. Aber nicht, wenn ich dafür die Mailadresse einer schizophrenen Brünftigen an die männliche Leserschaft weiterleiten soll. Um das mal vorab zu sagen. Ausserdem glaube ich, ich hab sie gefunden. Örtlich. Man darf gar nicht drüber nachdenken, wie viele Details manche Leute in solchen Mails angeben.

Tscha. Wahrscheinlich gibt es alleine in Deutschland so zwei Dutzend Leute, die Carola Heine heissen. Und trotzdem ist es kein Allerweltsname und trotzdem blieben mir Konstruktionen wie Wiebke (war in Planung) und Sophia und Agatha (jeweils eine Großtante) erspart. Ich kann damit also gut leben, zumal die www.carola-heine.de mir gehört.

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